Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland
Analyse

Analyse: Wieso die Starts den Formel-1-Fahrern solche Probleme bereiten

Als in der Formel 1 die neuen Regeln für den Rennstart eingeführt wurden, durch die die Fahrer ohne Hilfe von außen starten müssen, konnte kaum jemand ahnen, wie sich das in dieser Saison auf die Meisterschaft auswirken würde.

Nico Rosberg, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid, führt nach dem Start

Nico Rosberg, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid, führt nach dem Start

XPB Images

Felipe Massa, Williams FW38, und Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H, beim Rennstart
Start zum Rennen
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid führt zum Start des Rennens
Start
Startaufstellung
Start: Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1; Nico Rosberg, Mercedes AMG F1; Daniel Ricciardo, Red Bull Racing
Start: Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid; Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB12
In Führung nach dem Start: Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid
Startaufstellung
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid
Start: Nico Rosberg, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid, führt
Start: Nico Rosberg, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid, führt
Start
Starr: Nico Rosberg, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid, führt
Startaufstellung
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, W07 Hybrid, führt nach dem Start
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, W07 Hybrid, beim Star vor Nico Rosberg, Mercedes AMG F1, W07 Hybrid
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, W07 Hybrid, führt nach dem Start
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H; Kimi Räikkönen, Ferrari SF16-H
Start zum Rennen
Nico Rosberg, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid, führt nach dem Start
Nico Rosberg, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid führt am Start
Sebastian Vettel, Ferrari SF16-H am Start
Nico Rosberg, Mercedes AMG F1 W07 Hybrid, führt nach dem Start

Je mehr sich die Saison dem Ende nähert, desto klarer wird es, dass der WM-Kampf zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton mehr von den ersten paar Sekunden nach dem Start beeinflusst wird, als von irgendeinem anderen Punkt im Rennen.

Was das Tempo betrifft, gibt es nur sehr wenig, was beide unterscheidet, nachdem aber oft einer auf dem Weg zur ersten Kurve ins Stolpern kommt, kommt es nur selten vor, dass beide an einem Sonntagnachmittag auf der Strecke in Rad-an-Rad-Duelle verwickelt werden.

Für Hamilton war es besonders schlimm, dass ihm nach der Sommerpause aufgrund von versemmelten Starts einige gute Möglichkeiten im WM-Kampf durch die Finger geglitten sind – Monza und Suzuka sind hier ganz klare Beispiele, dass ihm die Starts Chancen auf Siege gekostet haben.

Wieso kämpfen die WM-Kandidaten also so spät in der Saison noch immer mit den Starts?

Neue Regeln

Die Mercedes-Piloten Rosberg und Hamilton sind nicht die Einzigen, die Schwierigkeiten haben, regelmäßig gut zu starten – man denke nur an Max Verstappen, der in Spa, Monza und Singapur Probleme hatte – sie sind wahrscheinlich nur mehr im Rampenlicht, weil sie in der ersten Startreihe stehen.

Diesen äußeren Eindruck hat auch Mercedes-Chef Toto Wolff betont – dass die Mercedes-Starts schlechter aussehen als sie sind, weil alle Augen auf die erste Startreihe gerichtet sind.

"Unser System ist kompliziert, vielleicht mehr als das der anderen", sagte Wolff. "Wir stehen aber mehr im Rampenlicht, wenn etwas schiefgeht."

"Wenn wir die Leistung der Kupplung im Vergleich zur wahrgenommenen Leistung anschauen und diese Daten vergleichen, ist die wahrgenommene Leistung schlechter, weil wir vorne stehen."

Größere Herausforderung

Das Ziel der Regeländerungen, die zu Beginn dieser Saison in Kraft traten, war natürlich, es für die Fahrer schwieriger zu machen.

Einfach ausgedrückt schienen die Änderungen recht simpel: Die Fahrer dürfen für den Start nur einen Kupplungshebel haben und nach der Einführungsrunde ist Feedback von den Ingenieuren aus der Box bezüglich des Schleifpunkts der Kupplung verboten.

Die Änderungen schienen aus technischer Sicht nicht dramatisch zu sein – und man denke nur an das komplett neue Arrangement, das Ferrari für die Kupplungshebel gefunden hat.

Williams-Cheftechniker Rob Smedley erklärt: "Früher konnten wir den Fahrern sagen, dass sie den Schleifpunkt der Kupplung auf einen bestimmten Punkt setzen sollten."

"[Als die Startampel ausging] ließen sie dann den ersten Kupplungshebel los. Die Kupplung bewegte sich dann bis zum perfekten Schleifpunkt und das Auto fuhr los."

"Dann warteten sie bis zu einem Pfeifton in ihren Ohren und ließen den zweiten Kupplungshebel los. Sie gaben Gas uns das war der Start. Jetzt ist das alles komplett anders."

Einschätzen der Griplevel

Die Änderungen hatten eine zweifache Auswirkung, die sich negativ auswirken kann: Das Limit eines einzigen Kupplungshebels bedeutet, dass der die erste Bewegung aus dem Stand und die darauf folgende Zeitspanne der Beschleunigung bewältigen muss, bevor die Räder aufhören durchzudrehen.

Weiterhin darf man den Fahrern nicht mehr die perfekte Einstellung des Kupplungsschleifpunkts mitteilen, damit sie, je nachdem, wie die Startübung vor der Einführungsrunde war, bestmöglich wegkommen."

Jetzt müssen sie alleine entscheiden, wie viel Grip sie in der Startaufstellung haben werden – je nach Streckenbelag und Reifentemperatur.

Sollten sie nur bei einem der Punkte einen Fehler machen, bleiben sie stehen oder die Räder drehen zu sehr durch – beide Szenarios kosten sie auf dem Weg zur ersten Kurve Positionen.

Laut Felipe Massa sind die Starts zu einem Gebiet geworden, auf dem kleine Details einen großen Unterschied machen können – und es gibt sehr wenig, auf das sich die Fahrer im Vorfeld vorbereiten können, was sie auf der Strecke herausfinden.

"Früher hat dein Ingenieur den Start gemacht", sagte der Williams-Fahrer. "Die Kupplung war schon eingestellt und du musstest nur noch in die Startaufstellung fahren."

"Der Ingenieur sah das Griplevel an den Reifen und sagte, 'nimm Kupplung 5', weil er glaubte, dass das am besten wäre. Also hattest du in der Startaufstellung genügend Grip."

"Außerdem hatte man zwei Kupplungen,was bedeutet, dass es viel schwieriger war, einen Fehler zu machen. Jetzt ist alles anders, da man nur noch einen Hebel hat."

"Man muss im Verhältnis zu früher mehr manuell aussteuern und man weiß vom Vorstart nicht, wie viel Grip man hat. Man muss es sich denken."

Den Grund, wieso Starts schiefgehen, erklärt Massas Teamkollege wie folgt: "Entweder hast du es nicht geschafft, in der Aufwärmrunde genügend Temperatur in die Hinterreifen zu bekommen, dann drehen die Räder durch, oder die Kupplung kann bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedlich reagieren."

"Beim Vorstart in der Aufwärmrunde steigt die Temperatur an und dann kann sie mitunter aufgrund der Temperatur etwas mehr schleifen – es kommt also auf die Kupplung an. Sie verhält sich nicht immer 100 Prozent gleich."

"Oder du hast dich selber verrechnet. Du denkst, du hast weniger Grip als du wirklich hast, oder du denkst, dass du mehr hast, als du wirklich hast."

"Es gibt viel, was schiefgehen kann. Du musst versuchen, es einfach zu halten. Fühl den Grip, analysiere deine Aufwärmrunde und schätze, wie viel Grip du am Start hast."

Unbeständigkeit

Der Hinweis, dass die Kupplung sich nicht immer gleich verhält, ist etwas, das man von Mercedes schon oft gehört hat. Sie versuchen, ihre Startprobleme in den Griff zu bekommen, seit Hamilton seinen schlechten Start in Australien so teuer bezahlen musste.

Man erinnere sich auch an Singapur, als man bei Red Bull Racing schon am Samstagabend wusste, dass die Kupplung in Verstappens Auto nicht so zuverlässig arbeitete, wie man gehofft hatte – eine Anfrage bei der FIA, sie wechseln zu dürfen, wurde abgelehnt, weil sie nicht wirklich kaputt war.

Die Unzuverlässigkeit der Mercedes-Kupplung hat es für Hamilton und Rosberg extrem schwierig gemacht, perfekt zu beurteilen, wie sie die Kupplung und das Gas für den Start perfekt ausbalancieren müssen – weil es nicht heißen muss, dass die Kupplung sich bei einem Start so verhält, wie sich beim anderen verhalten hat. Das ist jedes Mal fast ein Schritt ins Unbekannte.

Mercedes weiß, dass eine dauerhafte Lösung des Kupplungsproblems nicht während der Saison gefunden werden kann – und das bedeutet, dass, egal was Hamilton und Rosberg auch machen, um die Lage zu verbessern, immer die Gefahr von Problemen besteht.

Das Team hat natürlich alles getan, was ihm möglich war, um den Fahrern zu helfen – und das beinhaltet einen wissenschaftlichen Blick darauf, wie die Finger der Fahrer auf dem Kupplungshebel liegen und wo die Säume ihrer Handschuhe sind.

Wolff fügte hinzu: "Das Kupplungssystem, das wir ihnen geben, ist nicht perfekt. Es ist schwieirg, die Kupplung richtig zu bedienen. Beide haben daran gearbeitet und das ist sogar bis zur Anfertigung ihrer Handschuhe gegangen."

"Jemand hat für den Schleifpunkt sogar die Länge von Nicos Mittelfinger und wie der Handschuh genäht ist, untersucht."

"Es ist eine Frage, wie man sie loslässt und der Drehzahl. Dazu kommt der Zufall, ob man alles richtig hinbekommt und das ist mit der Kupplung nicht einfach."

Es ist klar, dass Mercedes noch kein idiotensicheres System hat und erst für 2017 eine bessere Kupplung haben wird.

Alles deutet also darauf hin, dass die entscheidenden Momente der Meisterschaft innerhalb von Sekunden liegen, nachdem die Startampel bei den letzten Rennen des Jahres ausgeht – angefangen bei Austin an diesem Wochenende – und vermutlich in weiteren Frustmomenten für Rosberg und Hamilton.

Vorheriger Artikel Kevin Magnussen: "Ich möchte noch viele Jahre bei Renault bleiben"
Nächster Artikel Vor 7 Jahren: Jenson Button und Brawn werden Weltmeister

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland