Sensation in Spielberg: Iannone holt ersten Ducati-MotoGP-Sieg seit 2010
Andrea Iannone und Andrea Dovizioso haben beim Österreich Grand Prix in Spielberg die ersten beiden Plätze im MotoGP-Rennen eingenommen. Jorge Lorenzo fuhr mit seiner Yamaha ebenfalls auf das Podest.
Foto: Toni Börner
Im Grunde genommen war es keine große Überraschung, dass an den beiden Werks-Ducatis kein Weg vorbei führte. Schon das ganze Wochenende über hatten die beiden Italiener Andrea Iannone und Andrea Dovizioso eine starke und konstante Pace gezeigt.
Iannone, der am Samstag die Pole herausgefahren hatte, hielt sich bis kurz vor Rennende hinter seinem Teamkollegen Dovizioso, der den Mammutteil der Führungsarbeit absolvierte. Acht Runden vor Schluss ging Iannone vor.
„Das ist ein unglaubliches Gefühl“, so Iannone im Parc-Ferme. „Es ist sehr, sehr schwer, dieses Gefühl zu Beschreiben. Mein erster Sieg in der MotoGP, mit einer Ducati! Ich habe in dieser Klasse mit Ducati angefangen.“
„Das Rennen hat gleich 100 Prozent gefordert, am Anfang ist es heiß her gegangen.“
„Ich weiß, am Ende der Saison wird mein Vertrag mit Ducati enden, aber ich denke, dass wir trotzdem ein sehr gutes Verhältnis halten werden.“
Iannone als einziger vorn und hinten mit weichen Reifen
Iannone fuhr bis zum Schluss in Runde 28 noch eine knappe Sekunde Vorsprung auf Dovizioso heraus. Am Ende entschieden es wohl die Reifen: Iannone war der einzige des ganzen Feldes, der sowohl vorn, als auch hinten auf die weichere Mischung setzte.
Dovizioso konnte sich über Platz zwei nicht richtig freuen. „Ja, ich bin enttäuscht, vor allem über die Reifenwahl“, sagte der Italiener. „Wir haben hart gearbeitet, das Motorrad war perfekt. Auf der Bremse war ich besser als Andrea [Iannone].“
„Ich habe wirklich hart gepusht, auch am Ende noch mal, um auf der Bremse nah genug dran zu sein, aber es hat nicht geklappt. Darüber bin ich sehr enttäuscht. Für Ducati aber freue ich mich, denn Platz eins und zwei sind natürlich super.“
Lorenzo – Best of the Rest
Jorge Lorenzo fuhr mit der Werks-Yamaha als Dritter mit auf das Podest. Der Mallorquiner hatte dabei fast das ganze Rennen über seinen Teamkollegen Valentino Rossi im Schlepptau, der allerdings keinen Angriff mehr starten konnte.
„Das war heute sehr wichtig“, so Lorenzo. „In den letzten Rennen hatten wir viel Pech. Es war hart, es gab wenig Punkte und ich hatte ein schlechtes Gefühl. Aber jetzt haben wir endlich wieder ein gutes Wochenende gehabt, mit einem guten Gefühl, einem guten Qualifying und einem guten Rennen.“
Lorenzo hatte dabei noch gehofft, dass die Ducatis die Pace nicht bis zum Schluss halten würden können. „Ich dachte, Iannone würde eher nachlassen, aber er wurde tatsächlich immer schneller. Am Ende waren wir aber nicht so weit weg von den Ducatis, wie wir gedacht hatten. Das ist ein gutes Zeichen, denn diese Strecke hat ihnen ganz klar besser gelegen.“
Rossi begnügte sich schließlich mit Platz vier, rund eine halbe Sekunde hinter Lorenzo. In der ersten Runde hatte er sogar geführt, doch zwei Fehler warfen ihn schließlich bis auf Platz fünf zurück. Marc Marquez konnte Rossi wieder kassieren und den Honda-Werkspiloten auf Rang fünf verweisen.
Suzuki-Pilot Maverick Vinales konnte die Pace am Ende ebenfalls nicht mehr mitgehen, hatte am Anfang in der Sechser-Spitzengruppe mitgemischt. Dani Pedrosa, Scott Redding, Bradley Smith und Pol Espargaró rundeten die Top Ten ab. Der Deutsche Stefan Bradl wurde 19.
Bradl, Hector Barbera, Alvaro Bautista, Yonny Hernandez und Cal Crutchlow bekamen für ihre Frühstarts eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Bradl fuhr sogar zwei Mal durch die Box, ein Mal musste an seiner Aprilia etwas nachgestellt werden. Barbera missachtete seine Durchfahrtsstrafe und bekam die schwarze Flagge. Aleix Espargaró gab an der Box auf, Eugene Laverty stürzte kurz vor dem Ziel, konnte aber Rang 18 heim bringen.
Marquez führt weiter die WM an
Keine Gefahr für Marquez: Der Spanier betrieb in Österreich Schadensbegrenzung und sammelte elf Punkte, was zu einem Total von 181 Zählern führte. Damit liegt er noch 43 Punkte vor Lorenzo und deren 57 vor Rossi. Pedrosa (105), Vinales (93), Iannone (88), Dovizioso (79) und Pol Espargaro (78) sind abgeschlagen auf den Rängen vier bis acht.
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