WEC Spa: Überraschender Sieg von Audi, Probleme bei Porsche und Toyota
Das Audi-Trio Oliver Jarvis, Lucas di Grassi und Loic Duval stand nach einem chaotischen 6-Stundenrennen in Spa als Sieger auf dem Podest, nachdem die LMP1-Rivalen Porsche und Toyota Probleme hatten.
Foto: Vision Sport Agency
Nach einem fehlerfreien Rennen in ihrem Audi R18 feierten Di Grassi/Duval/Jarvis mit zwei Runden Vorsprung vor dem Porsche von Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb ihren ersten gemeinsamen Sieg. Und das Rennen ließ an Spannung nichts zu wünschen übrig.
Im Laufe der sechs Stunden lag nämlich jede der drei Marken mindestens einmal mit deutlichem Vorsprung an der Spitze, aber durch heiße 25 Grad im Schatten und einen chaotischen Rennverlauf blieben einige auf der Strecke.
„Heute waren von Fahrern, Team und Technik wahre Langstrecken-Qualitäten gefordert“, sagte Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich. „Ich freue mich sehr über den ersten gemeinsamen Sieg von Lucas, Loïc und Oliver. Herzlichen Glückwunsch zu ihrer fehlerfreien Leistung.“ Es war der insgesamt 106. LMP-Erfolg von Audi seit der Saison 2000.
Bildergalerie: 6-Stundenrennen von Spa
Wie schon in Silverstone kontrollierte Porsche den Beginn des Rennens mit Brendon Hartley im Nummer eins 919 Hybrid vor dem #2-Audi mit Marc Lieb am Steuer. Der Deutsche verlor durch einem Schaden am Hybrid-System aber viel Zeit und fiel hinter die beiden Audis und Toyotas zurück.
Sebastien Buemi im #5 Toyota wurde schnell zum Hauptkonkurrenten von Hartley, nachdem er an Benoit Treluyer vorbei war. Der #7 Audi war das zweite LMP1-Auto, das vom Pech heimgesucht wurde. Trümmerteile hatten den Unterboden beschädigt und Treluyer musste gleich mehrmals an die Box, wodurch er viel Zeit verlor.
Nachdem Timo Bernhard das Steuer am Ende der ersten Stunde von Heartley übernommen hatte, schlug der Defektteufel auch bei ihm zu. Ein Reifenschaden vorne links kostete wertvolle Zeit und kaum 20 Minuten später war der nächste Reifen kaputt.
Und es kam noch schlimmer. Nach einer langwierigen Reparatur des Getriebes fiel das Auto mit der Startnummer eins ans Ende des Feldes zurück. Dadurch lag Toyota bequem vor Audi in Führung. Ein Audi war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon draußen.
Mike Conway war nach einer Kollision mit dem #37 BR01 an der Bus-Stop-Schikane und einem Elektronikschaden schon früher zum Zuschauer geworden. Nach etwas mehr als vier Stunden musste aber auch Kazuki Nakjima seinen Toyota mit einem Motorschaden in der Box abstellen und Toyota konnte zusammenpacken.
Nach dem Ausfall der beiden Toyotas lag der #8 Audi mit drei Runden Vorsprung vor dem #2 Porsche in Führung, etwas mehr als eine Stunde vor Rennende kam jedoch das Safety Car auf die Strecke.
Auslöser war Stefan Mücke im #66 Ford GT, der nach einem Reifenschaden in der Eau Rouge mit hohem Tempo in die Reifenstapel geknallt war und die Strecke mit Trümmerteilen übersät hatte. Trotz des heftigen Einschlags erlitt der Deutsche nach Auskunft seines Teams Chip Ganassi aber lediglich Prellungen.
Am Ende der sechs Stunden überquerte Oliver Jarvis im der Audi R18 die Ziellinie als Erster, Romain Dumas im Porsche hatte als Zweiter schon einen Rückstand von zwei Runden. Dritter wurde das Rebellion-Trio mit Alexandre Imperatori, Matheo Tuscher und Dominik Kraihamer im #13 R-One vor dem Schwesterauto mit der Startnummer 12.
In der GTE-Klasse dominierten die Ferraris vom Start bis ins Ziel, allerdings musste der #51 AF Corse Ferrari von Gianmaria Bruni und James Calado in den letzten zehn Minuten noch einen unplanmäßigen Boxenstopp einlegen.
Dadurch holten Davide Rigon and Sam Bird im Schwesterauto mit der Nummer 71 zum zweiten Mal in Folge den Klassensieg vor dem #67 Ford von Andy Priaulx, Marino Franchitti und Harry Tincknell. Der einzig verbliebene Aston Martin komplettierte die Top 3.
In der GTE-Am-Klasse siegte der #98 Aston Martin von Pedro Lamy, Paul Dalla Lana und Mathias Lauda.
Mit Informationen von Jamie Klein
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