Tourenwagen-WM nach Klasse-1-Reglement? BMW ist skeptisch
BMW-Sportchef Jens Marquardt bezweifelt, dass ein Wechsel zum Klasse-1-Reglement der DTM die richtige Lösung für die Zukunft der Tourenwagen-WM (WTCC) darstellt.
Tom Coronel, Roal Motorsport, Chevrolet RML Cruze TC1
David Noels
Im Gegensatz zu anderen Automobil-Weltmeisterschaften wie der Formel 1 und der Langstrecken-WM (WEC) habe die WTCC schließlich bereits "seit Jahren" Probleme, sagt Marquardt. Ob diese durch neue Regeln nach DTM-Vorbild zu beheben wären, sei unklar.
Laut dem BMW-Sportchef braucht es vielleicht auch gar keine Klasse-1-WM. "Erstrebenswert" findet Marquardt schon eher "eine Art Champions-League", die über den nationalen Rennserien wie DTM in Deutschland oder Super-GT in Japan angesiedelt sein könnte. Gewissermaßen also ein internationaler Wettbewerb, aber keine komplette Saison.
Statt für eine WM spricht sich Marquardt ohnehin lieber für mehr Engagement eines Herstellers in lokalen Märkten aus. "Dann kann der jeweilige Markt etwas mit dem Thema machen und ich muss nicht mit einem Auto und mit einem Team um die ganze Welt tingeln", erklärt Marquardt.
Als Beispiel nennt er das BMW-Projekt für das 12-Stunden-Rennen in Bathurst, wo das australische Team SRM mit Werksunterstützung und DTM-Werksfahrern von BMW antritt. Für den Hersteller ist dieses Rennen international vermarktbar, wird aber lokal umgesetzt, zumal SRM auch die komplette Saison in der australischen GT-Meisterschaft bestreitet.
Die Klasse-1-Regeln der DTM seien ungeachtet dessen als Erfolg zu bezeichnen, sagt Marquardt. "Dieses Reglement ist extrem gut. Es kommt in der DTM und auch in der Super-GT zum Einsatz und funktioniert. Es wäre schön, wenn wir das noch in Richtung Amerika hinkriegen könnten."
Letzteres wird wiederum seit Jahren angestrebt, "aber es ist schwierig", wie Marquardt selbst festhält. Und ohne einen US-Hersteller wahrscheinlich auch nicht umsetzbar,
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