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12h Bathurst 2022: Kantersieg für Mercedes-AMG, Desaster für Audi

SunEnergy1 Racing feiert einen umjubelten Sieg auf dem Mount Panorama Circuit - Drei Mercedes-AMG vorn - Nur ein Audi kommt ohne Probleme durch

12h Bathurst 2022: Kantersieg für Mercedes-AMG, Desaster für Audi

Australien ist für einen Tag Mercedes-AMG-Land: Drei Sterne belegten die ersten drei Plätze beim Bathurst 12 Hour 2022, dem Saisonauftakt zur Interkontinentalen GT-Challenge (IGTC). Der aufgrund mehrerer Verschiebungen als Pro-Am-Rennen deklarierte Lauf sah eine AMG-Dominanz, nachdem sich die favorisierten Audis reihenweise aus der Führungsrunde verabschiedeten.

Die Sieger heißen am Ende der 720-Minuten-Distanz nach 291 Runden und sieben Gelbphasen (plus einer achten, wenn man den Start unter Gelb hinzuzählt) Kenny Habul, Martin Konrad, Jules Gounon und Luca Stolz für Triple Eight Race Engineering. Das Team setzte sich gegen Kevin Tse, Daniel Juncadella und Maro Engel von Craft-Bamboo Racing durch.

Gounon ist damit der erste Fahrer seit Christopher Mies und Darryl O'Young (2011/12), der seinen Titel in diesem erfolgreich verteidigt. Er hatte bei der vorigen Edition 2020 gemeinsam mit Maxime Soulet und Jordan Pepper für Bentley gewonnen. Ironie in dieser Geschichte: O'Young ist mittlerweile Teambesitzer von Craft-Bamboo Racing - jenem Team, das von Triple Eight im Finale geschlagen wurde.

 

Platz drei geht an den Triple-Eight-Mercedes #888 von Prince Jefri Ibrahim, Broc Feeney und Shane van Gisbergen. Bester Audi wurde der R8 vom Melbourne Performance Center #74 (Schumacher/van der Linde/Berthon), der den möglichen Sieg dadurch liegen ließ, dass man Amateurfahrer Brad Schumacher zu lang (!) im Cockpit gelassen hat.

BoP-Änderung und Start-Kontroverse

Noch bevor das Rennen begann, gab es einen ersten Rückschlag für die bis dahin dominierenden Audi R8 LMS GT3 Evo II, als die Balance of Performance zu deren Ungunsten verschoben wurde: Alle Audis mussten 15 Kilogramm einladen, Mercedes-AMG und Lamborghini durften fünf, Porsche sogar zehn Kilogramm ausladen.

Unter diesen Voraussetzungen ging es ins Rennen, dessen Start gleich die nächste Kontroverse auslöste. Mehrere Fahrer beschwerten sich, dass der Start bei Nacht und Nebel jenseits alles Verantwortungsvollen gelegen habe. Nach zwei Runden unter Gelb wurde das Rennen auf feuchter Strecke im Nebel freigegeben.

Im Laufe des Tages besserte sich das Wetter. Nach vier Stunden bei Nebel und Regen wurden erstmals Slicks für mehr als eine hoffnungslose Runde aufgezogen. Danach gab es nur noch einmal einen Regenschauer nach achteinhalb Stunden, der gleich zwei Autos eliminierte (siehe unten). Anschließend ging das Rennen trocken zu Ende.

 

Trotz der BoP-Änderungen waren die Audis weiterhin konkurrenzfähig und lieferten sich ein packendes Rennen mit den Mercedes-AMGs. Die Führung wechselte lange Zeit zwischen den beiden Marken hin und her.

Audi fällt völlig auseinander

Doch die Audi-Phalanx bröckelte. Zuerst erwischte es den Polesetter, den MPC-Audi #65 (Talbot/Ross/Mostert; DNF). Der Bolide stand nach fünfeinhalb Stunden zunächst auf der Mountain Straight und führte einen Powercycle durch, musste dann aber an die Box kommen und verlor zehn Runden. Später erfolgte das endgültige Aus mit Aufhängungsschaden.

Keine Stunde später war der MPC-Audi #24 (Bates/Reynolds/Waters; 11.) an der Reihe. Tony Bates drehte sich nach einem Reifenschaden in Forrest's Ellbow. Der R8 musste anschließend lange repariert werden und hatte im Ziel 34 Runden Rückstand.

 

Ein weiteres heißes Eisen, der MPC-Audi #17 (Rosser/Percat/Mawson; 9.) verlor nach sieben Stunden sechs Runden durch ein Problem mit einem langen Bremspedal. Schon zuvor musste das Regenlicht repariert werden, was aber keinen Rundenverlust mit sich brachte. Nach dem Bremsproblem war nicht mehr viel zu holen, da man einziges Auto in seiner Runde war und Gelbphasen in der zweiten Rennhälfte selten waren.

Acht Minuten, die den Sieg kosten

Die beiden nominell am stärksten besetzten Audis hatten ihre Schicksalsmomente erst im letzten Drittel des Rennens. Das Drama begann mit einem Reifenschaden nach etwas mehr als acht Stunden für den MPC-Audi #777 (Shahin/Feller/Winkelhock; 7.).

 

Dabei hatte das Melbourne Performance Center zusätzliches Pech, weil sich die Gummifetzen um die Radaufhängung wickelten, was die Reparatur zusätzlich in die Länge zog. Vier quälend lange Runden zogen ins Land, bis die #777 wieder unterwegs war. Dass man später eine 30-Sekunden-Strafe wegen Missachtung der Fahrzeiten bekam, war dann nur noch das i-Tüpfelchen.

Die Fahrzeiten rissen aber die #74 (Schumacher/van der Linde/Berthon; 4.) aus dem Kampf um den Sieg. Dieses Missgeschick dürfte der schmerzhafteste Fehler des Rennens sein, denn die #74 führte das Rennen zu diesem Zeitpunkt an. Brad Schumacher fuhr acht Minuten länger als erlaubt, was eine Strafe von zwei Minuten bedeutete.

 

Dennoch war der Audi noch nicht ganz aus der Entscheidung raus, denn es brauchte nur eine Gelbphase, um ihn wieder in die Führungsrunde zu bringen. Diese kam, als beim Regenschauer nach achteinhalb Stunden gleichzeitig der Ram-Mercedes #45 (Sheargold/Walden/Hobson; DNF) und der Grove-Porsche #4 (S. Grove/B. Grove/Barker; DNF) einschlugen.

Wegen der feuchten Strecke verzichtete die Rennleitung jedoch auf den "Lucky Dog"-Wave-by. Somit blieb der Audi eine Runde zurück und konnte den Rückstand bis ins Ziel nicht mehr aufholen.

Gounon schlägt Engel im AMG-Kampf

Den Sieg machten dann die AMGs von Triple Eight und Craft-Bamboo Racing unter sich aus. Letztere hatten sich mit einer äußerst kreativen Strategie an die Spitze gebracht. Jedes Team musste während des Rennens neun Boxenstopps a zwei Minuten absolvieren. Craft-Bamboo nutzte die zahlreichen Gelbphasen zu Beginn des Rennens, um sich dieser Stopps schnell zu entledigen.

Diese Strategie schien zunächst aufzugehen. Noch vor Rennhälfte ging die #91 an die Spitze und hielt diese lange Zeit. Das Team hatte auch Glück, dass ein minimaler "Brush" von Kevin Tse mit der Mauer ohne Folgen blieb.

Doch die #75 erwies sich als ebenbürtiger Gegner. Den entscheidenden Fehler machte Maro Engel zwei Stunden und 15 Minuten vor Schluss, als er in Hell Corner in den Kies rutschte. Das kostete ziemlich genau die 8,707 Sekunden, die die #91 im Ziel Rückstand hatte.

 

Die #888 hatte auch mit ihrem Starfahrer Shane van Gisbergen nicht ganz den Speed der mit Werksfahrern besetzten AMGs, rundete aber den Totaltriumph der Sterne erfolgreich ab. Hinter dem Audi #74 landete der Wall-Lamborghini #6 (D'Alberto/Wall/Deitz/Denyer) mit einem sauberen Rennen auf der fünften Position.

Sechster wurde der Hallmarc-Audi #9 (Cini/Holdsworth/Fiore) - der einzige Audi, der problemlos über die Distanz kam - gefolgt von der #777. Platz acht holte sich der Audi #17 mit intakten Bremsen in der absoluten Schlussphase.

Eine kleine Trophäe gab es für Audi mit dem Klassensieg des MPC-Audis #47 (Russell/J. Koundouris/T. Koundouris/Stokell; 9.) in der Amateur-Kategorie.. Die top 10 komplettierte der Cup-Porsche #222 (Taylor/Davison/Lowndes/Emery; 10.) als bester Nicht-GT3. Nur elf der 20 gestarteten Boliden sah die Zielflagge.

Die etwas abgespeckte Variante des Bathurst 12 Hour markierte den Beginn der IGTC 2022. Diese findet ihre Fortsetzung bei den 24 Stunden von Spa vom 28. bis 31. Juli.

Mit Bildmaterial von Edge Photographics.

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