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9h Kyalami 2020: Sieg und IGTC-Titel für BMW in seltsamem Finish

Erneut durchkreuzt Regen die 9 Stunden von Kyalami - BMW siegt in einer kuriosen FCY-Situation, in der die Rennleitung Audi zurückpfeift - Regen bringt Honda um Sieg

Deja vu mit etwas mehr als einem Jahr Abstand: Erneut sind die 9 Stunden von Kyalami unter heftigsten Gewitterschauern bei Dunkelheit zu Ende gegangen. Anders als im Vorjahr konnte das Rennen dieses Mal nicht mehr freigegeben werden und ging unter SC-Bedingungen nach einer langen FCY zu Ende.

Die überlange FCY sorgte für ein äußerst undurchsichtiges und undurchsichtiges Finish, bei dem die Rennleitung einiges wird erklären müssen. Es ging in der letzten Stunde vor allem darum, möglichst effizient unter FCY-Bedingungen um den Kurs zu fahren, der völlig überflutet war. Manche Stellen erinnerten an Wasserdurchfahrten im Rallyesport.

Den Sieg holte sich unter Gelb der Walkenhorst-BMW #35 von Augusto Farfus, Nick Catsburg und Sheldon van der Linde. Das kam allerdings unter kontroversen Umständen zustande. Zu Beginn der FCY führte nämlich der WRT-Audi #32 (Vervisch/Bortolotti/Weerts) von Frederic Vervisch.

 

Rennleitung pfeift WRT-Audi zurück

Da die Stintlänge auf maximal 65 Minuten gedeckelt ist, mussten die Fahrer während der FCY durch die Boxengasse fahren, um ihre Stintzeit zu reseten. Der zweitplatzierte Catsburg tat dies zuerst, Vervisch reagierte kurze Zeit später. Der Audi kam deutlich vor dem BMW wieder auf die Strecke. Doch die Rennleitung verfügte, dass der Audi den BMW vorbeilassen müsse.

Wurde WRT hier um einen Sieg betrogen? Charles Weerts formuliert es noch diplomatisch: "Das ist meines Erachtens eine sehr unklare Situation. Da müssen wir definitiv drüber sprechen. Es ist schade. Aber es ist, wie es ist. Wir können es nicht ändern."

Analyse: Warum BMW und nicht Audi gewonnen hat:

Auch bei Walkenhorst ist die Freude noch von leichter Verwirrung überlagert, wie man das Rennen eigentlich gewonnen hat. "Unglaublich. Wir haben das gar nicht erwartet", wundert sich Catsburg. "Wir hatten nicht wirklich die Pace und haben auf etwas Verrücktes gewartet. Es wäre ja nicht Kyalami, wenn nicht etwas Verrücktes passiert. Unter FCY waren wir die Schnellsten."

WRT ist nicht das einzige Team, das sich um einen Sieg betrogen fühlen dürfte. Lange Zeit dominierte nämlich der JAS-Honda #30 (Baguette/van der Zande/Farnbacher) das Rennen. Vom Start bis zur letzten FCY hatte der Honda NSX GT3 alles unter Kontrolle.

 

Als FCY geschaltet wurde, kam der Honda sofort zum Stopp. Aus irgendeinem Grund absolvierte JAS aber einen vollen Boxenstopp, statt einfach durchzufahren und nur die Fahrzeit zu reseten. Das warf sie hinter den Car-Collection-Audi #44 (Drudi/Niederhauser/Haase; 5.) zurück.

Mutwillige Blockade-Aktion gegen Honda?

Mattia Drudi war vor der FCY der schärfste Verfolger, warf aber den Sieg bei einem für die Bedingungen ebenfalls fragwürdigen Restart weg und lag deshalb so weit zurück. Drudi fuhr unter FCY nun extrem langsam und hielt den Honda auf.

"Wir verlieren hier das Rennen. Der Audi fährt 10 Sekunden pro Runde langsamer und wir können nicht überholen!", fluchte Bertrand Baguette während des Rennens. Selbst Rennsieger Catsburg sagt, dass er mit Honda fühle: "Die haben bis dahin alles dominiert."

Analyse: Honda war selbst Schuld:

Da zum Zeitpunkt der Blockade der WRT-Audi #32 führte, kam schnell der Verdacht auf, dass Drudi Mario Farnbacher hier bewusst blockierte. Er ging erst nach mehreren Runden Bremsklotz kam Drudi an die Box. Dem Honda blieb lediglich Platz vier hinter dem GPX-Porsche #12 (Campbell/Pilet/Jaminet; 3.).

Dieser dritte Platz bedeutet für Porsche die Titelverteidigung in der Herstellerwertung. Gänzlich zufrieden werden die Porsche-Teams trotzdem nicht abreisen. Die #12 hätte gewinnen können, hätte sie nicht einen schleichenden Plattfuß in der sechsten Stunde erlitten.

Und dem Dinamic-Porsche #54 (Estre/Bamber/L. Vanthoor; 10.) fehlte am ganzen Wochenende Speed. Bamber und Vanthoor kamen als Tabellenführer nach Südafrika, konnten den Titel aber nicht festzurren.

 

In der Anfangsphase bei strahlendem Sonnenschein schien der Speed bei der #54 da zu sein. Die beiden Porsches lieferten sich sehenswerte Kämpfe, teilweise mit Berührung. Bei zunehmender Bewölkung fiel der Dinamic-Porsche aber wieder in den alten Trott zurück. In der siebten Stunde löste sich schließlich der Splitter. Das sorgte für einen unplanmäßigen Reparaturstopp, der sechs Runden kostete.

Bentley vergeigt den Titel

Beim großen Abschied vom GT3-Werksengagement nach sieben Jahren hatte Bentley die große Chance auf den ganz großen Triumph: Der M-Sport-Bentley #7 (Soulet/Gounon/Pepper; DNF) war bei den schnellsten Autos dabei und sah sogar als einziges Team so aus, als könne es den Honda im Trockenen attackieren.

Doch nach dem zweiten Boxenstopp gab es ein gewaltiges Motorenproblem, in dessen Zuge der Bolide Feuer fing. Das löste die zweite FCY plus Safety-Car aus. Die Enttäuschung im gesamten M-Sport-Camp war gigantisch. Alle drei Fahrer verloren ihre Titelchance und Jordan Pepper die Möglichkeit auf den Heimsieg.

 

"Ich weiß nicht, was ich sagen soll", sagt Pepper den Tränen nahe. "Das Auto lief ohne Probleme, aber plötzlich hatte Jules ein Problem. Er kam an die Box und der Motor hat sich nicht gut angehört. Dann hat das Fahrzeug Feuer gefangen."

Der zweite Bentley, Fahrzeug #8 (Buncombe/Jarvis/Morris; 9.), hatte nicht den Speed des Schwesterfahrzeugs und drehte sich beim einsetzenden Regen als Erstes raus, was die FCY mit anschließendem SC auslöste, was zum fragwürdigen Restart führte.

Die IGTC hat damit eine mühsame Coronasaison 2020 zu Ende gebracht. Die inoffizielle GT3-Weltmeisterschaft begibt sich in eine lange Pause, da die 12 Stunden von Bathurst 2021 ausfallen. Saisonauftakt werden daher erst - sofern die Pandemie es zulässt - die 24 Stunden von Spa am 31. Juli und 1. August 2021 sein.

Vorläufiger Endstand IGTC 2020 Fahrerwertung
1. Augusto Farfus/Nick Catsburg (BMW) - 50 Punkte
2. Mathieu Jaminet/Patrick Pilet/Matt Campbell (Porsche) - 45
3. Earl Bamber/Laurens Vanthoor (Porsche) - 37
4. Frederic Vervisch (Audi) 36
5. Mario Farnbacher/Renger van der Zande (Honda) - 31
6. Mirko Bortolotti (Audi) - 30

Vorläufiger Endstand IGTC 2020 Herstellerwertung
1. Porsche - 100
2. BMW - 76
3. Audi - 74
4. Mercedes-AMG - 50
5. Honda - 37
6. Bentley - 35

Mit Bildmaterial von SRO.

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