Auf und Ab: Frikadellis Achterbahnfahrt zum ersten IGTC-Sieg
Für Frikadelli Racing waren die 9 Stunden von Kyalami ein Wechselbad der Gefühle - Selbst Teamchef Klaus Abbelen gibt zu: Das war nichts für schwache Nerven
Erfahrung mit Werksfahrern hatte Frikadelli Racing schon seit einiger Zeit, doch erstmals ging es für das Team außerhalb der Nürburgring-Nordschleife in ein solch hochklassiges Rennen mit Gesamtsiegambitionen.
Und man lieferte: Dennis Olsen, Mathieu Jaminet und Nick Tandy siegten und machten damit Olsen zum IGTC-Meister 2019. Porsche schnappte gleichzeitig Mercedes-AMG den Herstellertitel noch weg.
So ein Auf und Ab hat aber selbst der erfahrene Klaus Abbelen selten gesehen. Im Fokus stand insbesondere Nick Tandy. Dieser warf den Porsche erst im Qualifying in die Reifenstapel und holte wenige Minuten später die Pole im Shootout.
Im Rennen drehte er Markenkollege Michael Christensen um und kassierte eine Durchfahrtsstrafe, am Ende fuhr er im verregneten 25-Minuten-Sprint von Platz drei zum Sieg.
Schnellstes Auto bei allen Bedingungen
Abbelen muss erst einmal durchatmen: "Wir haben ein Wochenende hinter uns, das absolut nichts für schwache Nerven war. Ich habe selten ein Rennen erlebt, das von so vielen Höhen und Tiefen geprägt war wie dieses. Doch trotz aller Rückschläge, die uns zwischenzeitlich ereilt haben, hat unsere Mannschaft zu keiner Phase aufgesteckt."
Der Porsche 911 GT3 R kollidierte während des Rennens nicht nur mit dem GPX-Porsche von Christensen, sondern hatte auch einen weiteren Aha-Moment, als Tristan Vautier im Strakka-Mercedes #44 kurz vor seinem heftigen Unfall mit dem Porsche #31 aneinandergeriet. Das hatte eine Rallycross-Einlage zur Folge, die aber ohne Folgen blieb.
"Zur Rennmitte haben wir ein paar kleine Rückschläge einstecken müssen, aber dank perfekter Teamarbeit waren wir am Ende in der Position, an die Spitze zu fahren", sagt Tandy. "Wir waren die Schnellsten bei trockenen Bedingungen und im Regen war der Neunelfer das Maß der Dinge. Ich bin froh, dass das Rennen noch einmal freigegeben wurde, sodass ich die Stärken unseres Heckmotorautos ausspielen konnte."
Abbelens Lob gilt auch dem Team: "Es ist grandios, dass unser Kämpferherz am Ende mit diesem sensationellen Erfolg belohnt worden ist. Mein Dank geht an das gesamte Team und natürlich an unsere drei pfeilschnellen Piloten. Eine einzigartige Mannschaftsleistung, die mit den beiden Meisterschaftstiteln ihren Höhepunkt gefunden hat."
Porsche-Titel mit verschiedenen Teams
Mit dem Sieg tritt Frikadelli Racing die Nachfolge des legendären Rothmans-Porsche 956 von Jacky Ickx und Jochen Mass an, der 1982 zuletzt die 9 Stunden von Kyalami gewonnen hatte. Porsche 956 und 962C siegten in den Jahren 1983 bis 1988 noch viermal auf der Strecke nahe Johannesburg, allerdings bei kürzeren Renndistanzen.
Der Weg zum Sieg war alles andere als einfach Foto: Porsche
"Der Schlüssel zu unserem Erfolg war die hervorragende Zusammenarbeit unserer Teams rund um den Globus", sagt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. "Das abschließende Rennen in Kyalami bei Sonne, Hitze, Blitz, Donner und Regen war auch für uns wie eine Achterbahnfahrt. Am Ende haben wir verdient gewonnen."
Mit Bildmaterial von Porsche.
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