Der Preis des Erfolgs: Kleine Klassen sterben bei den 12h Bathurst aus
Während die GT3-Klasse boomt, sterben die kleinen Klassen bei den 12 Stunden von Bathurst einen langsamen Tod - Dem Promoter ist es Recht
Das Bathurst 12 Hour hat seit seiner Öffnung für die GT3-Klasse im Jahr 2011 einen großen Aufstieg hingelegt. Allerdings zu einem Preis: Die Anzahl der Nennungen für die kleinen Klassen geht dramatisch zurück. Für den Veranstalter ist das aber okay.
Während mit 33 Nennungen von elf verschiedenen Herstellern die GT3-Klasse boomt, war der Nenneingang in den anderen Kategorien so gering wie noch nie. Daraus ergab sich auch ein insgesamt kleineres Starterfeld als bei vorherigen Ausgaben.
Die Klasse B für Cup-Fahrzeuge (Porsche 911 GT3 Cup, Lamborghini Huracan Super Trofeo) kam gar nicht erst zustande. Die GT4-Klasse verzeichnete ganze zwei Teilnehmer. In der Invitational-Kategorie erinnerten die vier MARC-Mustangs ein wenig an den alten Spirit des Rennens.
Lieber 33 GT3 als 60 Serienwagen
Für Sean Seamer, Chef des Promoters Supercars, ist das aber kein Problem: Ihm sei ein Feld mit weniger Fahrzeugen lieber als 60 nationale Serientourenwagen wie in der Zeit vor 2011. "Wir haben das Feedback bekommen, dass der Verkehr mit 60 Autos zu dicht ist", sagt er. Die 12 Stunden von Bathurst 2020 sahen bei 34 Startern die längste Grünphase in der Geschichte des Rennens mit vier Stunden und zehn Minuten.
"Selbst so wie es jetzt ist: Wir haben schon genug Schrott gesehen", spielt Seamer auf die insgesamt fünf Ausfälle noch vor dem Rennstart an. "Wenn man jetzt noch die großen Geschwindigkeitsunterschiede in den verschiedenen Klassen dazu nimmt, kann das zu noch mehr Totalschäden führen."
"Auch haben wir jetzt ein Engagement von Premium-Herstellern. 33 Premium-GT3 auf der Starterliste zu haben, ist ein ziemlich gutes Nennergebnis. Dann schaue man sich das Kaliber der Fahrer an, die wir haben. Wie viele Fahrer fahren Back-to-back mit Daytona? Man muss dieses Rennen wirklich fahren wollen, um sich das anzutun."
Dass nur zwei GT4-Boliden am Start standen, überraschte selbst den Promoter
Foto: BMW
Er gibt aber auch zu, dass gerade die GT4-Kategorie sich nicht entwickelt habe wie erhofft. "Auch sehen wir nicht mehr so viele einheimische GT3-Starter, wie wir es mal hatten. Andererseits haben wir ein größeres Interesse der internationalen Teilnehmer und Hersteller. Der generelle Konsens im Fahrerlager ist, dass die GT3 dadurch insgesamt gestärkt wurde."
Das zuvor eher als Geheimtipp für australische Motorsportfans geltende Rennen ist mittlerweile ein Anlaufpunkt für internationale Topstars der GT-Szene und Teil der Interkontinentalen GT Challenge (IGTC). Supercars Australia steht in engem Kontakt mit dem IGTC-Ausrichter SRO, um das Event langfristig im Kalender der inoffiziellen GT3-Weltmeisterschaft zu halten.
Mit Bildmaterial von R-Motorsport.
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