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24h Le Mans FAQ: Fragen & Antworten zu den wichtigsten Themen

Seit wann gibt es das Rennen? Wer ist am erfolgreichsten? Wo gibt es Tickets? Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die 24 Stunden von Le Mans

Die 24 Stunden von Le Mans sind ein Mythos und das berühmteste Autorennen der Welt. Für die Sportwagenszene ist es wichtig, weil es eines der wenigen Rennen ist, das auch jenseits der Motorsport-Kernpublikums ein Begriff ist. Für alle, die das Rennen zum ersten Mal verfolgen - und solche, die sich rund um den Langstreckenklassiker weiterbilden möchten.

Wo lassen sich Tickets für das Rennen erwerben?

Eintrittskarten für die 24 Stunden von Le Mans können auf der offiziellen Seite des Veranstalters erworben werden. Englisch- oder Französischkenntnisse sind nötig.

Wo lässt es sich am besten übernachten?

Da Hotels in Le Mans nur zu Mondpreisen gebucht werden können und zudem in der Regel für zwei komplette Wochen gebucht werden muss (wegen Testtag), sind Campingplätze die beste Möglichkeit zum Nächtigen. Einen Überblick über die verschiedenen Campingplätze gibt es hier.

Hinweis für 2021: Aufgrund der COVID-19-Pandemie gelten spezielle Regeln. So ist die Zuschauerzahl auf 50.000 begrenzt.

Seit wann gibt es die 24 Stunden von Le Mans?

Die ersten 24 Stunden von Le Mans fanden am 26. und 27. Mai 1923 statt. Es war eine von nur vier Ausgaben, die nicht im Juni stattfanden. Die anderen Male waren 1968 (zivile Unruhen im Zuge der Studentenbewegung), sowie 2020 und 2021 (COVID-19-Pandemie).

Warum wurde das Rennen eingeführt?

Nach dem Ersten Weltkrieg professionalisierte sich der Motorsport langsam. In den damals noch zerbrechlichen Maschinen wurden überwiegend Grand-Prix-Rennen gefahren, die beim Publikum sehr populär waren. Deshalb bekam das Rennen auch die offizielle Bezeichnung "Grand Prix d'Endurance".

In Le Mans war Zuverlässigkeit von Anfang an das wichtigste Thema. Über Jahrzehnte waren 24 Stunden eine Distanz, die man niemals am Limit des Fahrzeugs fuhr - vor allem in den Anfangszeiten, als die meisten Straßen noch Matschwege waren. Lange Reparaturstopps während des Rennens waren die Regel. Während bei Grand-Prix-Rennen regelmäßig der Schnellste siegte, sollte in Le Mans derjenige gewinnen, der das robusteste Auto baute.

Zu Beginn sollte eine Veranstaltung über ganze drei Jahre gehen, um einen Sieger zu finden. Deshalb gab es beispielsweise 1923 gar keinen offiziellen Sieger. Das Auto, das in drei aufeinanderfolgenden 24-Stunden-Rennen die weiteste Strecke zurückgelegt hat, sollte mit dem Coupe Triennale Rudge-Withworth ausgezeichnet werden.

Das Format erwies sich aber als wenig brauchbar. Da der Sponsor Rudge-Withworth aber unbedingt an einem mehrjährigen Format festhalten wollte, gab es ab 1924 zusätzlich den Coupe Biennale Rudge-Whitworth. Dieser rückte jedoch in seiner Wichtigkeit immer weiter in den Hintergrund, der Gesamtsieger des einzelnen 24-Stunden-Rennens erhielt schon ab 1928 das volle Prestige. Der Coupe Biennale wurde als Subwertung noch bis 1960 ausgetragen.

Seit in den 1970er-Jahren die Ölkrise über die Welt hereinbrach, rückte zunehmend das Thema Energieverbrauch in den Fokus. Das Gruppe-C-Reglement der 1980er-Jahre war ein Ergebnis dieser Bemühungen.

Seitdem ist es ein Hin und Her: In den 1990er- und 2000er-Jahren ging es zurück zum hubraumbasierten Reglement, in den 2010er-Jahren gab es wieder die Verbrauchsformel plus Hybridantrieb, seit Einführung der Hypercars gibt es erstmals ein BoP-Reglement.

Wie heißt die Strecke und wie lang ist sie?

Offiziell heißt die Strecke "Circuit des 24 Heures du Mans". Da sich für nicht der französischen Sprache mächtige Menschen dieser Name nur mit großen Mühen aussprechen lässt, wird die Strecke gemeinhin als "Circuit de la Sarthe" bezeichnet. Das ist für Ausländer wesentlich einfacher auszusprechen.

Die Streckenlänge beträgt seit 2018 13,626 Kilometer.

Seit wann wird auf der heutigen Streckenführung gefahren?

Diese Frage lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Denn das Layout wurde inkrementell immer wieder überarbeitet, in der Regel aus Sicherheitsgründen. Offiziell gilt das heutige Layout seit 2018, als die Strecke wegen eines Umbaus im letzten Sektor drei Meter kürzer wurde.

In den ersten Jahren des Rennens wurde noch bis weit in die Stadt Le Mans hineingefahren. Im Stadtteil Pontlieue gab es eine enge Spitzkehre. Dieser Teil wurde 1929 verkürzt. Seit 1932 wird die Stadt Le Mans komplett ausgelassen, stattdessen wurden die Dunlop-Kurve und die Esses errichtet. Es lässt sich sagen, dass seitdem auf der heutigen Strecke gefahren wird. Denn seitdem hat es keine so weitrechenden Änderungen mehr gegeben.

Nach 1932 gab es folgende Änderungen:

- 1949: Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg
- 1968: Bau der Ford-Schikane
- 1972: Komplettumbau letzter Sektor: Porsche-Kurven errichtet, Umbau der Ford-Schikane auf die heutige Doppelschikane
- 1979: Modifikation Tertre Rouge

- 1986: Umbau Mulsanne wegen Einrichtung eines Kreisverkehrs
- 1987: Einrichtung der Dunlop-Schikane und der heute noch genutzten Boxeneinfahrt
- 1990: Einrichtung der Bremsschikanen auf der Hunaudieres-Geraden
- 1997: Verschärfung Dunlop-Schikane

- 2002: Errichtung eines geschwungenen Bogens vor den Esses, um Auffahrt auf den Circuit Bugatti für Motorräder angenehmer zu gestalten
- 2014: Erneute Modifikation Terte Rouge nach tödlichem Unfall von Allan Simonsen
- 2018: Umbau im letzten Sektor, Strecke um drei Meter verkürzt

In welchen Jahren fiel das Rennen aus?

Das Rennen musste insgesamt zehnmal abgesagt werden. 1936 kam es zu einem Generalstreik in Frankreich während der Großen Depression. Von 1940 bis 1948 fanden wegen des Zweiten Weltkriegs und dem anschließenden Wiederaufbau keine Rennen statt.

In welchem Rennen wurde die größte Distanz zurückgelegt?

Die größte jemals zurückgelegte Distanz beträgt 5.410,713 km. Diesen Rekord stellten im Jahr 2010 Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller in einem Audi R15 TDI Plus auf.

24h Le Mans 1955, Unfall, Crash, Tragödie, Feuer, Pierre Levegh

Das Desaster von 1955 brachte den Motorsport an den Rand der Existenzberechtigung

Foto: Motorsport Images

Was war der schlimmste Unfall?

Die noch heute bekannte Tragödie von 1955: Pierre Levegh (Mercedes-Benz 300 SLR) kracht in das Heck des Austin-Healey 100S von Lance Macklin. Dieser wollte zuvor Mike Hawthorne ausweichen, der verzögert hatte, um an die Box zu kommen. Boxeneinfahrten gab es damals noch nicht.

Leveghs Auto fliegt durch die Luft. Der 49-Jährige überlebt den Unfall nicht. Noch schlimmer: Brennende Autoteile töten 83 Menschen auf der Tribüne, knapp 180 weitere werden verletzt. Die Katastrophe war auch für damalige Verhältnisse unvorstellbar und brachte den Motorsport an den Rand der Existenz.

Mehr zum Thema:

Die Untersuchung sprach keinem der beteiligten Fahrer eine Schuld zu. Viel mehr wurden die unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen an der Strecke bemängelt. Das Rennen und der Motorsport an sich konnten nur durch das Versprechen nach besserer Sicherheit der Zuschauer weiter stattfinden. Es ist bis heute die schlimmste Katastrophe, die es je im Motorsport gegeben hat.

Wie viele Todesopfer hat es bislang gegeben?

Ohne Zuschauer und Sportwarte (im Volksmund: Streckenposten) mitzuzählen, hat es bislang 22 Todesopfer unter Fahrern gegeben. Zusätzlich gibt es den speziellen Fall Andre Guilbert, der 1925 auf dem Weg zum Rennen auf öffentlicher Straße mit einem Falschfahrer kollidierte und tödlich verletzt wurde. Liste tödlich verunglückter Fahrer inklusive Testfahrten:

- Marius Mestivier (1925; Amilcar Works Racing Car)
- Marcel Michelot (1927; GM GC2)
- Pat Fairfield (1937; Frazer Nash BMW 328); gleichzeitig mit
- Rene "Rekip" Kippeurth (Bugatti Type 44)

- Pierre Marechal (1949; Aston Martin DB2)
- Jean Lariviere (1951; Ferrari 212 Export C)
- Tom Cole jun. (1953; Ferrari 340 MM)
- Pierre Levegh (Mercedes-Benz 300 SLR)

- Louis Hery (1956; Panhard Monopole X86)
- Jean-Marie "Mary" Brussin (1958; Jaguar D-Type)
- Christian "Bino" Heins (1963; Alpine M63)
- Lloyd "Lucky" Casner (1965; Maserati Tipo 151/3)

- Walt Hansgen (1966; Ford GT40 Mk. II)
- Roby Weber (1967; Matra MS630)
- Lucien Bianchi (1969; Alfa Romeo 33/3)
- John Woolfe (1969; Porsche 917)

- Joakim "Jo" Bonnier (1972; Lola T280)
- Andre Haller (1976; Datsun 260Z)
- Jean-Louis Lafosse (1981; Rondeau M379C)
- Jo Gartner (1986; Porsche 962C)

- Sebastien Enjolras (1997; WR LM97)
- Allan Simonsen (2013; Aston Martin V8 Vantage GTE)

Was hat es mit dem berühmten "Le-Mans-Start" auf sich?

Mehr als 40 Jahre lang waren die Fahrzeuge an der Boxenmauer mit Blickrichtung Publikum aufgestellt und die Fahrer mussten von der anderen Seite über die Strecke rennen, den Motor starten und losfahren.

Wann und warum wurde er abgeschafft?

1969 war der letzte klassische Le-Mans-Start. Das Aufkommen von Sicherheitsgurten Ende der 1960er-Jahre sorgte dafür, dass die Fahrer vor eine zynische Wahl gestellt wurden: Sich im Cockpit anschnallen und Zeit verlieren oder unangeschnallt den ersten Stint fahren und hoffen, dass nichts passiert.

Das führte im Jahr 1968 zu einem schweren Unfall von Willy Mairesse. Weil er in der Hektik des Starts die Tür seines Ford GT40 nicht richtig schloss, öffnete sie sich bei 240 km/h auf der Hunaudieres-Geraden. Während er versuchte, sie zu schließen, verunfallte er und prallte gegen einen Baum.

Dem Tod sprang er von der Schippe, doch der Unfall schickte ihn für zwei Wochen ins Koma. Seine Karriere als Rennfahrer war beendet. Er beging im September 1969 in einem Hotel in Belgien Selbstmord.

Jacky Ickx, bekennender Verfechter des Gurts, protestierte im Jahr darauf gegen das Startprozedere, indem er gemütlich zu seinem Boliden schlenderte (dabei fast von anderen startenden Boliden überfahren wurde, weil die Aktion mit anderen Fahrern nicht abgesprochen war), sich in aller Ruhe anschnallte und als Letzter dem Feld hinterherstartete. Er gewann das Rennen zusammen mit Jackie Oliver dennoch.

Für 1970 wurde ein Kompromiss eingeführt: Die Fahrer saßen nun angeschnallt in ihren Autos und mussten nur noch ihre Motoren starten. Doch schon 1971 wurde auf den fliegenden Start mit Einführungsrunde umgestellt. Beim 24-Stunden-Motorradrennen auf dem Circuit Bugatti wird der klassische Start bis heute praktiziert.

Was sind die erfolgreichsten Marken?

Vor der 2022er-Ausgabe des Rennens haben folgende Marken die meisten Gesamtsiege bei den 24 Stunden von Le Mans eingefahren:

1. Porsche (19 Siege)
2. Audi (13)
3. Ferrari (10)

Wer sind die erfolgreichsten Fahrer?

Vor der 2022er-Ausgabe des Rennens haben folgende Fahrer die meisten Gesamtsiege bei den 24 Stunden von Le Mans eingefahren:

1. Tom Kristensen (9 Siege)
2. Jacky Ickx (6)
3. Derek Bell/Frank Biela/Emanuele Pirro (jeweils 5)

Was waren der größte und kleinste Vorsprung eines Siegers?

Den größten Abstand eines Siegers zum Zweitplatzierten gab es 1927 mit 20 Runden Vorsprung auf der damals noch 17,261 Kilometer langen Strecke. Das bedeutete einen Vorsprung von 345,22 Kilometern (25,33 Runden auf dem heutigen Kurs). Bei den damaligen Geschwindigkeiten hatte der siegreiche Bentley 3 Litre Speed von Dudley Benjafield und Sammy Davis einen Vorsprung von zweieinhalb Stunden.

Der knappste Zieleinlauf ereignete sich 1966, als die Ford GT40 Seite an Seite über die Ziellinie fuhren. Die Szene und deren Folgen wurden durch den Spielfilm "Le Mans 66 - Gegen jede Chance" (auch "Ford v Ferrari") bekannt. Da es sich um ein totes Rennen handelte, wird dieses Finish von manchen Quellen nicht anerkannt.

Der engste Zieleinlauf ohne künstliche Eingriffe war 2011, als der siegreiche Audi R18 von Marcel Fässler, Andre Lotterer und Benoit Treluyer lediglich 13,854 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Peugeot 908 von Sebastien Bourdais, Simon Pagenaud und Pedro Lamy hatte.

Welche Geschwindigkeiten werden erzielt?

Die Spitzengeschwindigkeiten liegen seit Einführung der Schikanen auf dem Circuit de la Sarthe im Bereich von 320 bis 350 km/h. Die GT-Klasse kommt auf Tempo 300. Den besten Topspeed in der Hypercar-Ära erzielte Ferrari-Pilot Miguel Molina mit 347,8 km/h im Jahr 2023.

Geschwindigkeitsrekorde wurden vor dem Bau der Schikanen realisiert. Offizieller Rekordhalter ist Roger Dorchy im WM-Peugeot P88 im namensgebenden Jahr von Welter Racing mit 405 km/h. Das Team rechnete später anhand der Gangübersetzungen und der Drehzahl vor, dass er sogar 420 km/h erreicht haben muss, aber solche Werte konnten die damaligen Instrumente nicht messen. Das Fahrzeug war speziell auf Topspeed getrimmt.

Welche Rundenzeiten werden erzielt?

Die schnellste jemals gefahrene Runde stammt von Kamui Kobayashi aus dem Jahr 2017 in 3:14.791 Minuten auf einem Toyota TS050 Hybrid. Dabei brach er mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 251,9 km/h auch alle Rekorde von Qualifying-Runden auf dem Layout ohne Schikanen.

Mit Einführung der Le-Mans-Hypercars im Jahr 2021 wollen ACO und FIA die Zeiten im Rennen wieder auf 3:30 Minuten drücken. Dieser Wert wurde schon bei der Erstausgabe mit LMH-Prototypen deutlich unterboten. Der aktuelle Streckenrekord für Hypercars stammt von Antonio Fuoco (Ferrari 499P) in 3:22.982 Minuten aus dem Jahr 2023.

Welche Autos sind startberechtigt?

Traditionell wird in Le Mans zwischen serienbasierten Sportwagen und Rennprototypen unterschieden. Je nach Reglement war mal die eine, mal die andere Philosophie schneller. In manchen Jahren lieferten sich die unterschiedlichen Konzepte ein heißes Rennen.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich die Hackordnung langsam (reglementsbedingt) ergeben, dass nur Prototypen siegfähig sind. Doch mit Einführung der LMH-Regularien im Jahr 2021 sind auch von Serienfahrzeugen abgeleitete Hypercars zumindest von der Papierform her siegfähig. Es fehlt nur noch jemand, der einen straßenbasierten LMH-Boliden baut.

Startberechtigt sind gegenwärtig Fahrzeuge der Klassen Hypercar (LMH und LMDh), LMP2 und LMGT3.

Welche technischen Innovationen hat es gegeben?

Le Mans war schon immer ein Innovationstreiber im Automobilbau. Manche Innovationen setzten sich durch, andere verschwanden zumindest motorsportlich wieder in der Schublade. Wesentliche Innovationen, die in Le Mans entwickelt wurden, sind:

- Frontantrieb (1927 beim Tracta)
- Mittelmotor (bei Fahrzeugen nach dem Zweiten Weltkrieg; das Konzept hatte aber schon Auto Union in der Vorkriegszeit bei Grand-Prix-Rennwagen eingeführt)
- Scheibenbremsen (1953 am Jaguar C-Type)
- Halbautomatisches Getriebe (1966 am Chaparral 2D)
- Flügel, sogar beweglich (1967 am Chaparral 2F)

- Turboaufladung im PKW (1974 am Porsche 911 RSR Turbo)
- Doppelkupplungsgetriebe (1984 am Porsche 962C)
- Hybridantrieb (1998 am Panoz Esperante GTR-1 Q9 Hybrid)*
- Elektronische Benzindirekteinspritzung (2001 am Audi R8; die Technologie existierte schon in den 1950er-Jahren am Mercedes-Benz 300 SL, war aber damals mechanisch gesteuert)
- Dieselantrieb im Rennwagen (2006 am Audi R10 TDI; die Technologie hatte schon in den 1990er-Jahren beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen)
- Rennwagen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen (2016 am Morgan LMP2)

*Der Panoz fuhr nur am Testtag und nahm nicht am Rennen teil, da Batterien zu diesem Zeitpunkt einfach zu schwer waren. Der erste Hybrid-Bolide, der am Rennen teilnahm, war ein Oreca 01 von Hope Racing (später Morand Racing) im Jahr 2011.

Außerdem standen die 24 Stunden von Le Mans über alle Zeiten hinweg aufgrund der Hochgeschwindigkeitscharakteristik des Kurses an vorderster Front, wenn es um die Optimierung des Luftwiderstands geht. Das führte zu viel Stromlinienformen und letztlich auch zum DeltaWing im Jahre 2012.

Seit jenem Jahr gibt es auch eine Klasse für innovative Projekte. Der Startplatz wird per Einladung vergeben. Das nächste große Ding soll die Einführung von Wasserstoffantrieben ab 2027 sein.

Wann fuhr ein Elektro-/Hybrid-/Wasserstoff-Fahrzeug zum ersten Mal?

Wie oben schon beschrieben, fand der erste Lauf eines Hybridfahrzeugs auf dem Circuit de la Sarthe schon im Jahr 1998 statt, doch es dauerte bis 2011, als ein Oreca 01 mit Hybridantrieb am Rennen teilnahm. Schon ein Jahr später siegte Audi mit dem R18 e-tron quattro.

Im Jahr 2014 erfolgte mit dem Nissan ZEOD RC der erste Start eines rein elektrischen Fahrzeugs. Der Bolide erreichte sein Ziel, 300 km/h rein elektrisch zu fahren, sehr viel mehr aber auch nicht. Da das Fahrzeug im Rennen schon nach fünf Runden ausschied, gilt das Projekt nicht als Erfolg.

Noch schwieriger gestaltet sich die Situation bei der Wasserstofftechnologie. Schon 2013 sollte mit dem GreenGT H2 erstmals ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle am Rennen teilnehmen. Das Projekt scheiterte. Erst 2016 drehte der Bolide eine Schaurunde.

Vielversprechender ist das Projekt Mission H24. Der Brennstoffzellen-Bolide wird von Schwergewichten des Motorsports (unter anderem Red Bull und Oreca) vorangetrieben. Doch auch hier konnte der Zeitplan nicht eingehalten werden. Der Bolide fuhr im Le-Mans-Cup mit. Mittlerweile gibt es mehrere Wasserstoffprojekte sowohl mit Brennstoffzelle als auch Verbrennungsmotor, die im "Hydrogen Village" im Fahrerlager ausgestellt werden.

Warum meidet Mercedes-Benz das Rennen?

Die Beziehung von Mercedes zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans ist schwierig. Nach der Tragödie von 1955 zog sich Mercedes-Benz werksseitig für 32 Jahre aus Le Mans zurück. Erst Ende der 1980er-Jahre erfolgte ein Comeback.

1999 trat Mercedes mit dem CLR nach GTP-Regularien an. Das Fahrzeug hatte einen Designfehler und hob mehrfach ab. Dank enormer Fortschritte bei der Sicherheit überlebten Mark Webber (der sogar zweimal durch die Luft flog) und Peter Dumbreck ihre Unfälle. Das Trauma wirkt bei Mercedes noch immer nach, sodass ein neuerlicher Werkseinsatz nicht absehbar ist.

Warum fahren GT3-Fahrzeuge erst seit 2024 mit?

Das hängt mit den Organisationsstrukturen zusammen. Die GT3-Kategorie wurde von Stephane Ratel gegründet und gehört somit ins Universum der SRO mit deren Vorzeigeevent 24 Stunden von Spa. Die 24 Stunden von Le Mans sind hingegen eine Veranstaltung des ACO.

Dieser hat im Jahr 2011 die GTE-Kategorie eingeführt. Dabei handelt es sich um die Weiterentwicklung einer Klasse, die vorher als FIA GT2 bezeichnet worden war. Nachdem die Kosten in dieser Klasse immer weiter angestiegen sind, haben sich zuletzt mehrere Hersteller zurückgezogen. Der ACO hat daher reagiert: Seit 2024 sind die GT3-Fahrzeuge auch bei den 24 Stunden von Le Mans am Start, 18 Jahre nach ihrer Einführung.

GT3-Fahrzeuge fuhren aber schon seit 2016 auf dem Circuit de la Sarthe. Im Rahmenprogramm findet das Rennen "Road to Le Mans" statt, das Teil des Le-Mans-Cups ist. Diese Rennserie ist LMP3- und GT3-Fahrzeugen vorbehalten und stellt eine Möglichkeit für Le-Mans-Neulinge dar, außerhalb des großen Rennens den Circuit des 24 Heures kennenzulernen.

Wer oder was ist die Sarthe, von der immer die Rede ist?

Es handelt sich um den Fluss La Sarthe, der durch Le Mans und zweieinhalb Kilometer westlich an der Strecke vorbeifließt. Sie entspringt bei Moulins-la-Marche in der Normandie und fließt auf 320 Kilometern nach Angers. Dort bildet sie gemeinsam mit der Mayenne und weiteren Zuläufen die Maine, die wiederum nach nur elf Kilometern in die Loire mündet.

Mit Bildmaterial von LAT.

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