M-Sport: Ogiers Titelgewinn wichtiger als der Herstellertitel
M-Sport wird bei der Rallye Australien alles daran setzen, Sebastien Ogier zum Fahrertitel zu verhelfen und dafür auch die Chancen in der Herstellerwertung opfern.
Foto: M-Sport WRC Team
Beim Titelshowdown der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2018 setzt M-Sport alles auf die Karte Sebastien Ogier. Dem Franzosen bei der Rallye Australien in dieser Woche (15. bis 18. November) zum sechsten Fahrertitel in Folge zu verhelfen ist für das Team wichtiger als die verbliebene Chance auf den Gewinn der Herstellerwertung zu nutzen. "Wir werden alles was wir haben dafür einsetzen, den Fahrertitel zu verteidigen", sagt M-Sport-Boss Malcolm Wilson zu 'Motorsport.com'. "Darauf konzentrieren wir uns jetzt. Der Herstellertitel ist unserer Ansicht nach weg."
Bei den Herstellern hat Titelverteidiger M-Sport 25 Punkte Rückstand auf Toyota. Bei 43 zu vergebenden Punkten in Australien müsste bei den Fahrern des japanischen Herstellers schon einiges schief laufen, wenn Toyota diesen Vorsprung noch verspielen will. In der Fahrerwertung geht Ogier hingegen mit drei Punkten Vorsprung auf Thierry Neuville (Hyundai) ins Saisonfinale. Auch Ott Tänak (Toyota) hat mit 20 Punkten Rückstand auf Ogier noch theoretische Titelchancen.
Der Showdown beim Saisonfinale ist eine willkommene Abwechslung für die WRC, nachdem Ogier seine ersten fünf Titel in den vergangenen Jahren alle frühzeitig und recht überlegen gewonnen hatte. "Das ist bis jetzt das aufregendste Jahr", sagt Wilson. "Ich bin wirklich beeindruckt, wie der Sport jetzt dasteht. Es ist besser als je zuvor. Dank des tollen Reglements geht es enger als jemals zuvor zu. Im zweiten Jahr in Folge haben alle vier Hersteller gewonnen."
Sollte Ogier seinen Fahrertitel verteidigen, bliebe für M-Sport allerdings ein kleiner fader Beigeschmack: Die Startnummer 1 würde der Franzose zu seinem neuen Team Citroen mitnehmen. Kurz vor der letzten Rallye von Ogier für M-Sport blickt Wilson aber dennoch voller Bewunderung auf die Zusammenarbeit mit dem Franzosen zurück.
"Ich habe noch nie jemanden erlebt, der mental so stark war und der sich in jeglicher Hinsicht um jedes kleine Detail kümmert. Er und Julien (Ingrassia, Beifahrer; Anm. d. Red.) tun alles, und damit meine ich wirklich alles, um auch noch das letzte bisschen Performance zu gewinnen", lobt Wilson seine scheidende Crew.
"Ehrlich gesagt haben ich so etwas noch nie erlebt, und dass obwohl Carlos Sainz für uns gefahren ist", so Wilson weiter. "Man muss sich nur anschauen, auf welch wundersame Weise sie in Spanien und Wales die WM-Führung zurückerobert haben. Wir werden die beiden echt vermissen."
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