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Beinahe-Katastrophe: Rabat von anderem Bike getroffen

Im 4. Training in Silverstone spielten sich in der Stowe-Kurve dramatische Szenen ab. Tito Rabat wird von einem anderen Motorrad schwer am Bein verletzt. Wie kam es zu dem Chaos?

Tito Rabat, Avintia Racing

Tito Rabat, Avintia Racing

Gold and Goose / Motorsport Images

Als in Silverstone gegen Ende des vierten Freien Trainings Regen einsetzte, spielten sich in der Stowe-Kurve dramatische und chaotische Szenen ab. Das Problem war, dass es nur im Abschnitt zwischen den Kurven 7 bis 10 stark regnete. Der Rest der Strecke war trocken, bei der Start-Ziel-Geraden schien sogar die Sonne. Trotzdem verließen einige Fahrer mit Regenreifen die Box, um die Bedingungen für das nachfolgende Qualifying zu überprüfen.

Suzuki-Pilot Alex Rins kam als Erster zu Stowe. Diese Kurve befindet sich am Ende der Hangar-Geraden. Rins hatte so starkes Aquaplaning, dass er von seinem Bike sprang, um einen Aufprall in die Streckenbegrenzung zu vermeiden. "Zum ersten Mal bin ich bei 160 km/h von einem Motorrad gesprungen", sagt Rins. "Ich kann das gar nicht beschreiben. In meiner zweiten Runde drehte ich das Gas auf der Hälfte der Geraden zu. Als ich die Bremse zog, blockierten die Reifen und die Mauer kam immer näher und näher. Deswegen sprang ich ab."

Tito Rabat muss noch am Samstag operiert werden

Direkt dahinter kamen immer mehr Fahrer von der Strecke ab. Aleix Espargaro und Jorge Lorenzo konnten gerade noch vor der Streckenbegrenzung abbremsen. Aber Tito Rabat stürzte. Der Spanier blieb unverletzt und wollte weggehen. Aber dann stürzte auch Franco Morbidelli. Und seine Honda traf Rabat mit voller Wucht. "Ich sah Tito, aber er kehrte mir den Rücken zu", schildert Rins die Situation. "Ich schrie ihn an und gestikulierte, aber er reagierte nicht. Dann sah ich, dass auch Morbidelli die Kontrolle verlor, aber ich konnte nichts machen. Sein Bike traf Titos Bein und warf ihn einige Meter zurück. Es war brutal."

Tito Rabat, Avintia Racing

Tito Rabat, Avintia Racing

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Rabat wurde lange an der Unfallstelle von den Ärzten versorgt und anschließend per Helikopter in die Universitätsklinik von Coventry geflogen. Der Spanier hat sich komplizierte Brüche am Oberschenkel, dem Schien- und Wadenbein des rechten Beins zugezogen. Aufgrund der schwere der Verletzungen und der offenen Wunden wird Rabat noch am Samstagabend operiert. Sein Avintia-Team wird die Öffentlichkeit mit weiteren Updates zu seinem Gesundheitszustand informieren.

 

Lorenzo, der später die Pole eroberte, meint zu dieser brenzligen Situation: "Ich hatte Glück. Ich sah, dass dort in der Bremszone viel Wasser stand, also bremste ich früher, um auf der sicheren Seite zu sein. Aber trotzdem konnte ich das Motorrad nicht richtig verzögern und fuhr durch das Kiesbett. Ich konnte die Geschwindigkeit aber soweit reduzieren, dass ich nicht in die Streckenbegrenzung fuhr. Andere Fahrer haben wahrscheinlich später gebremst und hatten nicht so viel Glück wie ich. Es war ein beängstigender Moment für alle, denn alles hängt von den Streckenverhältnissen ab."

Spielen auch die Carbon-Bremsen im Regen eine Rolle?

Seit einiger Zeit verwenden die MotoGP-Fahrer auch im Regen Carbonbremsen. Das könnte laut Cal Crutchlow auch zu dieser Situation geführt haben: "Weil wir mit Carbonbremsen fahren, waren diese wahrscheinlich nicht richtig auf Temperatur. Hinzu kommt Wasser auf den Bremsscheiben. Dann ist einfach die Bremswirkung nicht da. Mir ist das Gleiche passiert, aber ich war allein und fand den Weg zurück auf die Strecke. Die Rote Flagge war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was morgen los sein wird, sollte es wieder regnen."

Cal Crutchlow, Team LCR Honda

Cal Crutchlow, Team LCR Honda

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Espargaro erreichte diese Stelle ebenfalls kurz bevor Rabat und dann Morbidelli stürzen. "Dort stand so viel Wasser", schildert der Aprilia-Pilot. "Ich habe die Kontrolle über beide Räder verloren, es war wie Surfen. Ich dachte, ich könnte das Motorrad nicht abbremsen, aber ich habe die Streckenbegrenzung in langsamer Fahrt getroffen." Dieser brenzlige Unfall zeigte die Gefahr in Silverstone auf, wenn es stark regnet. Deshalb wurde für den Sonntag der Start des MotoGP-Rennens auf 12:30 Uhr MESZ (11:30 Uhr Ortszeit) vorverlegt, um dem drohenden Regen aus dem Weg zu gehen.

"Es ist wirklich gefährlich", betont Crutchlow. "Auf der Strecke steht unglaublich viel Wasser, obwohl es nur ein kurzer Schauer war. Ich sage schon das ganze Wochenende, dass ich mir mit Blick auf das Wetter für Sonntag große Sorgen mache. Wenn nach einem kurzen Schauer wie heute schon fast zehn Zentimeter Wasser auf der Strecke stehen, kann man überhaupt nichts sehen. Die Streckenoberfläche gleicht förmlich einem Spiegel. Bei diesen Bedingungen kann man schon auf der Geraden leicht stürzen, von den Kurven ganz zu schweigen."

Mit zusätzlichen Informationen von Oriol Puigdemont, Jamie Klein und Lewis Duncan.

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