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Coronavirus trifft VLN-Teams hart: "Es ist ernst"

Wie können die VLN-Teams das überleben? COVID-19 bedroht einen ganzen Industriezweig: Insolvenzen drohen und eine ganze Region bangt

"Die Situation ist sehr ernst", sagt Martin Rosorius gegenüber 'Motorsport.com'. Er ist Vorsitzender der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN), der Teamvereinigung der Teams der Nürburgring Langstrecken-Serie (VLN). Und diese werden vom Coronavirus SARS-CoV-2 mit voller Wucht getroffen.

Besonders betroffen ist vor allem der VLN-"Mittelstand": Teams wie Adrenalin Motorsport, Mathol Racing oder Sorg Rennsport, die normalerweise ein halbes Dutzend Fahrzeuge und mehr pro Rennen einsetzen.

Auf einen Schlag sind die Einnahmen auf null gegangen, weil keine Rennen gefahren werden. Doch Mieten, Leasingraten und Personalkosten laufen trotzdem weiter. Eine schwierige Situation, die den gesamten Zweig in Existenznöte bringen kann.

"Sollte die Aussetzung des Rennbetriebs noch mehrere Monate andauern, drohen reihenweise Insolvenzen", sagt Rosorius. "Ich gehe davon aus, dass gerade auch größere Teams aufgrund einer entsprechenden Kostenstruktur von einer Insolvenz bedroht sind und ihren Zahlungsverpflichtungen nur noch wenige Wochen nachkommen können."

Hilfen aus der Politik kaum ausreichend

Die Probleme sind keineswegs auf die größeren Teams beschränkt. Auch kleinen Teams drohen Fahrer wegzubrechen, die ihrerseits aufgrund des Wirtschaftszusammenbruchs den finanziellen Gürtel enger schnallen müssen. Zumindest haben diese Teams Equipment meist gekauft und keine Trucks geleast, sodass sie nicht ganz so hart getroffen werden.

"Sollte die Aussetzung des Rennbetriebs noch mehrere Monate andauern, drohen reihenweise Insolvenzen" - Martin Rosorius

Selbst erfolgreiche Mannschaften wie Phoenix Racing, fünfmalige Sieger des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring, sehen dem finanziellen Drehzahlbegrenzer ins Auge. Zwei Monate würde sein Team die jetzige Situation überstehen, sagt Teamchef Ernst Moser gegenüber 'Sport1'. Und dieses Interview ist knapp zwei Wochen alt.

Natürlich ist jede Sportart von der außergewöhnlichen Situation betroffen. Doch der Motorsport nimmt eine Sonderrolle ein, weil an ihm ein ganzer Industriezweig hängt, der in dieser Ausprägung in kaum einer anderen Sportart zu finden ist.

Die Bundesregierung hat schnelle Hilfe versprochen. Viele Teams machen davon bereits Gebrauch und unterstützen sich gegenseitig (mehr dazu in Kürze). "Dennoch wird dies vielfach nicht reichen", sagt Rosorius.

Kein Ende in Sicht

Noch schlimmer wird die Situation durch das nicht absehbare Ende. "Die offene Frage, wie lange der Corona-Shutdown noch anhält, und die damit fehlende Planungssicherheit verschlimmern die Situation zusätzlich. Mitarbeiter in Rennteams sind es gewohnt, hart zu arbeiten und viel unterwegs zu sein. Zuhause rumsitzen und nichts tun ist den Teams absolut fremd."

"Es wäre daher wünschenswert, möglichst zeitnah zumindest eine Perspektive zu erhalten, wie sie hoffentlich bald wieder - gegebenenfalls auch mit bestimmten Restriktionen - agieren dürfen." Doch derzeit gehen Regierungsexperten davon aus, dass der schlimmste Teil der COVID-19-Welle noch bevorsteht.

‘¿’Und es betrifft bei weitem nicht nur die Rennteams und deren Zulieferer. In der Eifel bangt eine ganze Region um ihr wirtschaftliches Überleben. Hotels und Pensionen verzeichnen ebenfalls kaum noch Einnahmen. Caterer, Garagenvermieter, auch der Einzelhandel, der von den Veranstaltungen am Nürburgring lebt: Reihenweise fallen Einnahmen weg, die Kosten laufen weiter.

Natürlich weiß auch die ILN um Rosorius, dass eine vorschnelle Aufhebung des Ausnahmezustands nicht angebracht wäre. "Natürlich hat im Kampf gegen das Corona-Virus die Eindämmung der Krankheit oberste Priorität und sportliche Fragen sind derzeit zu Recht nebensächlich." Trotz allem dürfen die wirtschaftlichen Belange aber nicht übersehen werden.

Die beispiellose Situation erfordert beispiellose Maßnahmen. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik überhaupt ausreichend Maßnahmen ergreifen kann, um der wahrscheinlich größten Herausforderung zu begegnen, der sich die Bundesrepublik jemals gegenübergesehen hat. Die VLN-Teams sind mittendrin.

Mit Bildmaterial von VLN.

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