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Die offizielle Begründung für die MotoGP-Absage in Silverstone

Mike Webb und Loris Capirossi erklären, warum man das MotoGP-Rennen in Silverstone so lange hinausgezögert hat und es schlussendlich absagen musste.

Sportwarte im Regen

Sportwarte im Regen

Gold and Goose / Motorsport Images

Zum ersten Mal seit 1980 musste ein Motorrad-Grand-Prix aufgrund der Wettersituation komplett abgesagt werden. Der Rennsonntag in Silverstone begann mit einem trockenen MotoGP Warm-up, aber im Laufe des Vormittags fing es immer stärker zu regnen an. Der vorgezogene Start des MotoGP-Rennens auf 12:30 Uhr MESZ (11:30 Uhr Ortszeit) musste nach zwei Besichtigungsrunden der Fahrer verschoben werden. Immer länger wurde ein möglicher Start hinausgezögert.

"Wir wurden aufgrund der Streckenbedingungen zur Absage der heutigen Veranstaltung gezwungen", sagt Renndirektor Mike Webb. "In erster Linie lag das am Wasser, das sich auf der Strecke gesammelt hat. Da das Wasser an einigen Stellen nicht abfließt, ist die Strecke nicht sicher. Wir haben alles unternommen, damit wir heute ein Rennen sehen. Das Letzte, das wir wollen, ist eine Absage. Sicherheit hat aber Priorität."

Um 17:00 Uhr MESZ (16:00 Uhr Ortszeit) wurde das Rennen schließlich offiziell abgesagt, nachdem sich die Verantwortlichen mit den Fahrern in der Hospitality der Teamvereinigung IRTA getroffen hatten. Warum wartete man so lange mit der Absage? Die meisten Fernsehstationen hatten die Übertragung längst beendet. Viele Sender, die auch gleichzeitig die Formel 1 zeigen, widmeten sich dem Rennen in Spa-Francorchamps.

Warum wurde die Entscheidung so lange hinausgezögert?

Und auch viele Fans hatten mittlerweile entnervt die Tribünen verlassen, denn sie saßen seit früh am Morgen bei 12 Grad Celsius im Regen. "Die Streckenbetreiber haben uns gebeten, das Rennen so weit wie möglich nach hinten zu schieben, bis die Bedingungen sicher sind", erklärt Webb. "Wir hatten aber einen Punkt erreicht, an dem einerseits der Regen nicht nachließ und andererseits die Strecke nicht in einem sicheren Zustand für ein Rennen war. Deshalb haben wir die schwierige Entscheidung getroffen, alles abzusagen."

 

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Seitens der Rennleitung, der FIM, der IRTA und der Dorna wurde alles versucht, um zumindest das MotoGP-Rennen über die Bühne zu bringen. "Wir haben versucht, das Rennen früher zu starten", spricht Webb den neuen Zeitplan für Sonntag an. Hätte man das Rennen auch gleich am Morgen um 9:00 Uhr Ortszeit fahren können, als es noch trocken war? "Der Veranstalter muss am Morgen die Menschen auf sichere Weise an die Strecke bringen können. Das spielte auch eine Rolle, denn wir müssen auch die Anforderungen an den Promoter berücksichtigen", sagt Webb.

Warum wurde nicht auf Montag verschoben?

Die Rennen auf den Montag zu verschieben, der trocken sein soll, war keine Möglichkeit. Man dachte aber darüber nach, wie Webb bestätigt: "Wir haben verschiedene Szenarien besprochen, darunter auch die Möglichkeit, ob wir am Montag fahren könnten. Das wurde mit den Teams, den Streckenbetreibern und den Promotern diskutiert. Dabei wurde beschlossen, dass das keine Möglichkeit ist." Vor allem die vielen freiwilligen Helfer rund um die Großveranstaltung wären am Montag nicht vollständig verfügbar gewesen. Ohne diese Helfer lässt sich ein Event dieser Größenordnung nicht durchführen.

 

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Dass man statt der MotoGP zum Beispiel die Moto3 auf die Strecke schicken hätte können, deren Motorräder leichter sind und schmalere Reifen haben, war keine Option: "Wenn die Sicherheitskommission zu dem Schluss kommt, dass die Strecke nicht sicher ist, dann gilt das für alle", betont Webb. "Es wäre von uns unverantwortlich zu sagen, dass wir kein MotoGP-Rennen durchführen können, aber die Moto3." Sicherheitsberater Loris Capirossi stimmt zu: "Wenn wir solche Entscheidungen treffen, dann denken wir an die Sicherheit. Und das gilt für MotoGP, Moto2 und Moto3."

Wie die Fahrer in die Entscheidung eingebunden wurden

Capirossi fuhr gemeinsam mit Franco Uncini mehrmals mit dem Safety-Car die Strecke ab, um zu überprüfen, ob sich die Bedingungen verbessern und das stehende Wasser abfließt. Beide sind ehemalige Motorradrennfahrer, haben viel Erfahrung und stehen eng mit ihren aktiven Fahrerkollegen in Kontakt. Die aktuellen MotoGP-Fahrer waren auch in die Entscheidung eingebunden, das Rennen abzusagen, denn nur sie können einschätzen, was wirklich auf der Strecke passiert.

Beim Zusammentreffen kurz vor der offiziellen Absage waren bis auf Andrea Dovizioso und Valentino Rossi alle dabei. Rossi blieb dem Treffen fern, weil er die Mehrheitsmeinung akzeptierte. Bei Dovizioso lief irgendetwas bei der Kommunikation schief, denn er erfuhr zu spät, wann das Treffen stattfand. "Wir wollen uns die Meinungen aller Fahrer anhören, um die Situation zu verstehen", hält Capirossi fest. "Für uns steht die Sicherheit an erster Stelle. Heute haben wir abgewartet, aber nie die richtigen Bedingungen vorgefunden. Deswegen haben wir mit den Fahrern die Absage beschlossen."

 

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Jack Miller scherte aus und wollte ein Rennen probieren. Capirossi sagt aber: "Die meisten Fahrer hatten die gleiche Meinung. Einer hat gemeint, dass die Bedingungen nicht so schlecht sind und wir das checken sollten. Aber wir versuchen der Mehrheitsmeinung der Fahrer zu folgen. Und die Mehrheit hat gesagt, dass es zu gefährlich ist, mit 270 PS starken Motorrädern auf dieser Strecke zu fahren. Auf der Geraden dreht das Hinterrad stark durch, was gefährlich ist. Dazu gab es Aquaplaning."

Dass in Silverstone ausgerechnet das MotoGP-Wochenende verregnet war, war Pech. Großbritannien erlebte im Sommer eine seltene Hitzeperiode von mehreren Wochen ohne Regen. Und ab Montag ist auch wieder schönes Wetter vorhergesagt. Bis zu 70.000 Fans mussten am Sonntag unverrichteter Dinge und völlig durchnässt wieder abreisen. Silverstone gab via Twitter bekannt, dass man sich mit allen Ticketbesitzern in Verbindung setzen wird, die von der Absage betroffen sind.

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