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IndyCar St. Louis 2: Josef Newgarden siegt unter Gelb

Zweiter Saisonsieg für Penske-Pilot Josef Newgarden, während Will Power einen weiteren Sieg verliert - Rinus VeeKay macht mit famoser Strategie 14 Plätze gut

Auf dem kurzen Oval im Gateway Motorsports Park in St. Louis ist das zweite Rennen des insgesamt dritten Double-Headers im IndyCar-Kalender 2020 mit Sieg für Josef Newgarden (Penske-Chevrolet) zu Ende gegangen.

Nachdem Scott Dixon (Ganassi-Honda) beim Samstagsrennen den 50. Sieg seiner IndyCar-Karriere eingefahren hatte, bedeutet der Sieg beim Sonntagsrennen für Newgarden den 16. seiner Laufbahn. Damit ist er an Alex Zanardi, an Juan Pablo Montoya und an seinem noch aktiven Teamkollegen Simon Pagenaud vorbeigezogen.

Im Verlauf der 200 Runden gab es nur eine Gelbphase. Diese wurde drei Runden vor Schluss durch einen Crash des von der Pole-Position gestarteten Takuma Sato (Rahal-Honda) ausgelöst. Und wie schon am vergangenen Sonntag bei Satos Sieg beim Indy 500, so kam die letzte Gelbphase auch diesmal zu spät, um noch einmal Renntempo aufnehmen zu können. Damit waren die Positionen bezogen.

ERGEBNIS: Rennen 2 beim IndyCar-Doppel in St. Louis

Für Newgarden, der die Führung beim letzten Boxenstopp übernahm, ist es der zweite Saisonsieg 2020 nach dem zweiten Iowa-Rennen und sein zweiter St.-Louis-Sieg nach 2017. Auf dem 1,25-Meilen-Oval, das erstmals in der CART-Saison 1997 in einem IndyCar-Kalender auftauchte, ist Newgarden nun nach insgesamt zwölften Rennen der erste Mehrfachsieger. In den Jahren 2004 bis 2016 wurde in St. Louis nicht gefahren.

FOTOS: IndyCar-Doppel in St. Louis

Bestes Wetter, aber trotzdem Startverzögerung

Indy-500-Sieger Takuma Sato nahm für das zweite Rennen des St.-Louis-Wochenendes auf der Pole-Position Aufstellung, während Teamkollege Graham Rahal als 23. und damit Letzter starten musste. Das Wetter präsentierte sich deutlich freundlicher als am Samstag.

Wenngleich es nicht regnete, gab es dennoch eine Startverzögerung von einer halben Stunde. Grund: Während der Vorbereitungen hatte eines der an der Pre-Race-Show beteiligten Fahrzeuge großzügig Öl verloren. Dieses Öl musste erst mit Bindemittel unschädlich gemacht werden, bevor die 23 IndyCar-Piloten Fahrt aufnehmen konnten.

Der Start klappte im Gegensatz zum Samstagsrennen auf Anhieb reibungslos. Polesetter Sato führte vor dem neben ihm aus der ersten Reihe gestarteten Josef Newgarden. Im Mittel- und Hinterfeld ging es eng zu, aber alles ging gut.

 

Wie schon am Samstag, so zog auch am Sonntag der Großteil des Feldes eine Strategie mit drei Boxenstopps durch. Spitzenreiter Sato zögerte seinen ersten Boxenstopp bis zur 59. Runde hinaus. Als er sich wieder einreihte, lag er nur noch an achter Stelle.

An der Spitze wurde zu Beginn des zweiten Stints der von P4 gestartete Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet) geführt, der wie der die meisten anderen bereits zwischen der 40. und 50. Runde an der Box gewesen war.

Den größten Sprung machte dabei Rinus VeeKay (Carpenter-Chevrolet). Von P18 gestartet, kam er in Runde 41 als erster Fahrer an die Box. Nachdem alle beim Service waren, fand sich VeeKay hinter O'Ward und Will Power (Penske-Chevrolet) an dritter Stelle wieder.

Doppelte Vorentscheidung beim letzten Boxenstopp

Beim zweiten Durchgang der Green-Flag-Stops (um Runde 100) kam Power zwei Runden später als O'Ward zum Service. Das reichte dem Penske-Piloten, um die Position zu gewinnen und damit virtuell die Führung zu übernehmen. Sato kam neun Runden nach Power an die Box.

Noch länger - nämlich vier weitere Runden - blieben Colton Herta (Harding/Andretti-Honda) und Marco Andretti (Herta/Andretti-Honda) draußen. Als sich alles sortiert hatte, war aus Powers virtueller Führung die tatsächliche geworden.

Will Power

Will Power verlor einmal mehr die Chance auf einen Sieg durch Taktikpech

Foto: Motorsport Images

Eben diese Führung verlor Power aber, weil er bei der Anfahrt zum dritten Boxenstopp aufgehalten wurde. Auf seiner sogenannten In-Lap hatte er mehrere Überrundete direkt vor sich und verlor dabei zahlreiche Sekunden. Größter Profiteur war aber nicht O'Ward, sondern einer von Powers Penske-Teamkollegen.

Josef Newgarden nämlich war zeitgleich mit O'Ward zwei Runden vor Power zum letzten Stopp gekommen. Bei der Herausfahrt aus der Boxengasse lagen Newgarden und O'Ward Seite an Seite. Weil Newgarden links und somit innen fuhr, setzte er sich durch - die Führung im Rennen und der Grundstein zum Sieg.

 

Im letzten Stint hielt Newgarden O'Ward knapp auf Distanz. Der Crash von Takuma Sato passierte drei Runden vor Schluss in Alleinfahrt in Turn 2. Während Sato noch als Neunter gewertet wurde, gab es keinen Restart mehr. Somit fuhr Newgarden unter Gelb als Sieger ins Ziel. Damit hat er seinen Punkterückstand auf Tabellenführer Scott Dixon leicht reduziert.

Rookies O'Ward und VeeKay famos - Routinier Kanaan blass

Patricio O'Ward kam als Zweiter ins Ziel. Damit ist der Mexikaner in seiner ersten vollen IndyCar-Saison nun zum dritten Mal auf das Podest gefahren. In der Gesamtwertung ist er Dritter hinter den beiden Mehrfachchampions Dixon und Newgarden. Tabellenführer Dixon zeigte einen Tag nach seinem 50. IndyCar-Sieg ein eher unauffälliges Rennen, das er vom sechsten Startplatz kommend aber als solider Fünfter beendet hat.

Rookie Rinus VeeKay kam vom 18. Startplatz bis auf den vierten Platz

Rookie Rinus VeeKay kam vom 18. Startplatz bis auf den vierten Platz

Foto: Motorsport Images

Indes ging für Rinus VeeKay die Strategie mit dem frühesten ersten Boxenstopp aller Fahrer perfekt auf. Der vom 18. Platz gestartete IndyCar-Rookie aus den Niederlanden kam auf dem vierten Platz hinter Will Power ins Ziel.

Damit waren die Top 4 komplett in Chevrolet-Hand - Revanche für die schwere Schlappe gegen Honda beim Indy 500. Für VeeKay, der mit 19 Jahren der jüngste Fahrer im Feld ist, bedeutet P4 die bisher beste Platzierung seiner noch jungen IndyCar-Karriere.

Tony Kanaan

Für Tony Kanaan dürften es noch nicht die allerletzten IndyCar-Runden gewesen sein

Foto: Motorsport Images

Im Gegensatz dazu kam Tony Kanaan (Foyt-Chevrolet) beim 383. und vorerst letzten Rennen seiner IndyCar-Karriere nur auf dem 19. Platz ins Ziel. Der 45-jährige Brasilianer wies eine Runde Rückstand auf Sieger Newgarden auf. Endgültig gewesen sein soll es das aber noch nicht. Für 2021 plant Kanaan mindestens das Indy 500 zu fahren, um seine eigentlich für 2020 geplant gewesene Abschiedstour tatsächlich mit tausenden Fans feiern zu können.

Weiter mit weiterem Double-Header, aber wo?

An der Spitze der IndyCar-Gesamtwertung 2020 ist der Vorsprung von Tabellenführer Scott Dixon nicht mehr ganz dreistellig, mit 96 Punkten auf Josef Newgarden aber immer noch mehr als komfortabel. Patricio O'Ward liegt als Tabellendritter 23 Punkte hinter Newgarden. Indy-500-Sieger Takuma Sato ist Vierter der Tabelle, Dauerpechvogel Will Power nur Achter.

Kurios aber ist: Wie es im IndyCar-Kalender 2020 weitergeht, steht derzeit noch gar nicht zweifelsfrei fest. Das nächste fest terminierte Rennwochenende ist für den 2./3. Oktober in Form eines Double-Headers auf dem Infield-Rundkurs des Indianapolis Motor Speedway angesetzt. Allerdings deutet vieles darauf hin, dass der momentan rennfreie Monat September noch gefüllt wird.

Die Pläne sehen vor, dass am 12./13. September der vom 8./9. August verschobene Double-Header in Mid-Ohio nachgeholt wird. Offiziell bestätigt ist das noch nicht, aber IndyCar-Präsident Jay Frye sprach kurz vor dem Start des Sonntagsrennens in St. Louis von "einer 80- bis 90-Prozent-Chance", dass es im September mit zwei Mid-Ohio-Rennen klappt.

Fest steht bislang nur, dass in Portland und auf dem Laguna Seca Raceway in diesem Jahr definitiv nicht gefahren wird. Das IndyCar-Saisonfinale 2020 steht derweil weiterhin für den 25. Oktober in St. Petersburg (Florida) im Kalender.

Bestenliste der IndyCar-Rennsieger (Top 30 plus alle Aktiven):

1. A.J. Foyt: 67 Siege
erster Sieg: DuQuoin 1960 - letzter Sieg: Pocono 1981
2. Mario Andretti: 52 Siege
erster Sieg: Indianapolis Raceway Park 1965 - letzter Sieg: Phoenix 1993
3. Scott Dixon (aktiv): 50 Siege
erster Sieg: Nazareth 2001 - letzter Sieg: St. Louis 2020
4. Michael Andretti: 42 Siege
erster Sieg: Long Beach 1986 - letzter Sieg: Long Beach 2002
5. Al Unser: 39 Siege
erster Sieg: Pikes Peak 1965 - letzter Sieg: Indianapolis 1987
6. Sebastien Bourdais (aktiv): 37 Siege
erster Sieg: Brands Hatch 2003 - letzter Sieg: St. Petersburg 2018
7. Will Power (aktiv): 37 Siege
erster Sieg: Las Vegas 2007 - letzter Sieg: Portland 2019
8. Bobby Unser: 35 Siege
erster Sieg: Pikes Peak 1966 - letzter Sieg: Indianapolis 1981
9. Al Unser Jr.: 34 Siege
erster Sieg: Portland 1984 - letzter Sieg: Fort Worth 2003
10. Paul Tracy: 31 Siege
erster Sieg: Long Beach 1993 - letzter Sieg: Cleveland 2007
11. Dario Franchitti: 31 Siege
erster Sieg: Elkhart Lake 1998 - letzter Sieg: Indianapolis 2012
12. Helio Castroneves (aktiv): 30 Siege
erster Sieg: Detroit 2000 - letzter Sieg: Newton 2017
13. Rick Mears: 29 Siege
erster Sieg: Milwaukee 1978 - letzter Sieg: Brooklyn 1991
14. Johnny Rutherford: 27 Siege
erster Sieg: Atlanta 1965 - letzter Sieg: Brooklyn 1986
15. Gordon Johncock: 25 Siege
erster Sieg: Milwaukee 1965 - letzter Sieg: Atlanta 1983
16. Rodger Ward: 24 Siege
erster Sieg: Milwaukee 1957 - letzter Sieg: Trenton 1966
17. Bobby Rahal: 24 Siege
erster Sieg: Cleveland 1982 - letzter Sieg: Nazareth 1992
18. Emerson Fittipaldi: 22 Siege
erster Sieg: Brooklyn 1985 - letzter Sieg: Nazareth 1995
19. Sam Hornish Jr.: 19 Siege
erster Sieg: Phoenix 2001 - letzter Sieg: Fort Worth 2007
20. Ryan Hunter-Reay (aktiv): 18 Siege
erster Sieg: Surfers Paradise 2003 - letzter Sieg: Sonoma 2018
21. Danny Sullivan: 17 Siege
erster Sieg: Cleveland 1984 - letzter Sieg: Detroit 1993
22. Tony Kanaan (aktiv): 17 Siege
erster Sieg: Brooklyn 1999 - letzter Sieg: Fontana 2014
23. Dan Wheldon: 16 Siege
erster Sieg: Motegi 2004 - letzter Sieg: Indianapolis 2011
24. Josef Newgarden (aktiv): 16 Siege
erster Sieg: Birmingham 2015 - letzter Sieg: St. Louis 2020
25. Alex Zanardi: 15 Siege
erster Sieg: Portland 1996 - letzter Sieg: Surfers Paradise 1998
26. Juan Pablo Montoya: 15 Siege
erster Sieg: Long Beach 1999 - letzter Sieg: St. Petersburg 2016
27. Simon Pagenaud (aktiv): 15 Siege
erster Sieg: Detroit 2013 - letzter Sieg: Newton 2020
28. Tom Sneva: 13 Siege
erster Sieg: Brooklyn 1975 - letzter Sieg: Las Vegas 1984
29. Gil de Ferran: 12 Siege
erster Sieg: Laguna Seca 1995 - letzter Sieg: Fort Worth 2003
30. Cristiano da Matta: 12 Siege
erster Sieg: Cicero 2000 - letzter Sieg: Portland 2005
Alexander Rossi (aktiv): 7 Siege
erster Sieg: Indianapolis 2016 - letzter Sieg: Elkhart Lake 2019
Graham Rahal (aktiv): 6 Siege
erster Sieg: St. Petersburg 2008 - letzter Sieg: Detroit 2017
James Hinchcliffe (aktiv): 6 Siege
erster Sieg: St. Petersburg 2013 - letzter Sieg: Newton 2018
Takuma Sato (aktiv): 6 Siege
erster Sieg: Long Beach 2013 - letzter Sieg: Indianapolis (Oval) 2020
Ed Carpenter (aktiv): 3 Siege
erster Sieg: Sparta 2011 - letzter Sieg: Fort Worth 2014
Marco Andretti (aktiv): 2 Siege
erster Sieg: Sonoma 2006 - letzter Sieg: Newton 2011
Colton Herta (aktiv): 2 Siege
erster Sieg: Austin 2019 - letzter Sieg: Laguna Seca 2019
Charlie Kimball (aktiv): 1 Sieg
erster Sieg: Mid-Ohio 2013
Felix Rosenqvist (aktiv): 1 Sieg
erster Sieg: Elkhart Lake 2020
39

 


Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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