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Statistik zeigt: Arrivabene war als Ferrari-Teamchef zumindest Mittelmaß

Auch wenn er ohne einen WM-Titel blieb, machte Maurizio Arrivabene einen besseren Job als viele Vorgänger – Jean Todt und Luca di Montezemolo am erfolgreichsten

Maurizio Arrivabene, Ferrari Team Principal in Press Conference

Foto: Manuel Goria / Motorsport Images

Maurizio Arrivabene verlässt Ferrari als gescheiterter Teamchef. Obwohl der 61-Jährige es seit seinem Amtsantritt 2015 schaffte, die Roten nach einem sieglosen Jahr unter Marco Mattiacci zurück in die Erfolgsspur und Sebastian Vettel in Reichweite eines WM-Titels zu bringen, hat er sein Ziel verfehlt: Elf Jahre nach dem WM-Triumph Kimi Räikkönens und zehn Saisons nach dem jüngsten Konstrukteurs-Titel steht die Scuderia weiter ohne Krone da. Die Durstrecke der Tifosi geht weiter.

Dabei war Arrivabene statistisch kein schlechter Rennleiter. Wie eine Datenbank-Analyse von 'Motorsport.com' zeigt, liegt der mit der Tabakmarke Marlboro in die Formel 1 eingestiegene Marketingmanager mit seiner Siegquote (Anteil der Siege an den Rennteilnahmen unabhängig von der Anzahl der gemeldeten Autos) auf Platz neun der Bestenliste der Ferrari-Teamchefs seit 1950.

Arrivabene holte bei 80 Grands-Prix-Starts 14 Siege (13 durch Sebastian Vettel, nur einen durch Kimi Räikkönen), was eine Erfolgsquote von 17,5 Prozent macht. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt ein gewisser Eraldo Sculati, der 1956 – als Statthalter Enzo Ferraris – auf 71,4 Prozent kam.

Ab 1962 waren nur Jean Todt (40 Prozent), das Gespann Guido Rosani/Daniele Audetto (ebenfalls 40), der spätere Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo (31), Roberto Nosetto (29,4) und Cesare Fiorio (25) erfolgreicher als Arrivabene. Sechs seiner Vorgänger blieben ohne jeden Erfolg, darunter der in der Saison 2014 tätige Mattiacci. Auch Stefano Domenicali (17,4 Prozent) übertrumpfte er.

Dass Arrivabenes Ferrari-Laufbahn ohne WM-Titel endet, ist auch kein Novum. Nur zehn von 21 Teamchefs holten während ihrer Amtszeit mindestens eine Krone bei den Fahrer oder den Konstrukteuren. Nosetto glückte im Jahr 1977 mit Niki Lauda das Kunststück, in der einzigen Saison, in der er wirkte, beide Titel zu einzufahren, was ihn nach Quote zum erfolgreichsten Rennleiter macht.

Di Montezemolo und Rosani/Audetto holten einen Titel pro Jahr – genau wie Nello Ugolini und Sculati, zu deren aktiver Zeit keine Konstrukteurs-Wertung ausgefahren wurde. Todt kommt auf "nur" 0,87 Weltmeisterschaften pro Saison, ist aber in anderen Belangen bester Ferrari-Teamchef aller Zeiten: Keiner siegte öfter als "Napoleon" (98 Grand-Prix-Erfolge), keiner holte mehr Titel (13).

Es bleibt hervorzuheben: Bis zu seinem Tod 1988 hatte stets Enzo Ferrari das Heft des Handelns in der Hand – und bei wichtigen Entscheidungen das letzte Wort. Als Cesare Fiorio im Folgejahr den Teamchef-Posten übernahm, war er der erste Rennleiter in Maranello mit absoluter Kompetenz.

Dazu schafften es nur zwei Nicht-Italiener auf den vielleicht begehrtesten Posten der Formel 1: der Schweizer Peter Schetty (1971 bis 1972) und der Franzose Todt. Arrivabene-Nachfolger Mattia Binotto ist zwar in Lausanne geboren und aufgewachsen, besitzt aber auch einen italienischen Pass. Er ist nach Claudio Lombardi (1991) der erste Technikchef der Scuderia, der befördert wird.

 

Erfolgsstatistiken aller Ferrari-Rennleiter seit 1950:

 

Federico Giberti (1950-1951): 12 Rennen, 3 Siege, kein Titel*

Siegquote: 25 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0 Prozent

*Konstrukteurs-Titel wird erst seit 1958 offiziell vergeben

 

Nello Ugolini (1952-1955): 30 Rennen, 17 Siege, 2 WM-Titel*

Siegquote: 56,7 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 1

 

Eraldo Sculati (1956): 7 Rennen, 5 Siege, ein WM-Titel*

Siegquote: 71,4 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 1

 

Mino Amorotti (1957): 7 Rennen, kein Sieg, kein WM-Titel*

Siegquote: 0 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0

 

Romolo Tavoni (1958-1961): 25 Rennen, 7 Siege, 2 WM-Titel

Siegquote: 28 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0,5

 

Eugenio Dragoni (1962-1966): 43 Rennen, 6 Siege, 2 WM-Titel

Siegquote: 14,0 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0,4

 

Franco Lini (1967): 10 Rennen, kein Sieg, kein WM-Titel

Siegquote: 0 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0

 

Franco Gozzi (1968-1970): 34 Rennen, 5 Siege, kein WM-Titel

Siegquote: 14,7 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0

 

Peter Schetty (1971-1972): 23 Rennen, 3 Siege, kein WM-Titel

Siegquote: 13,0 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0

 

Sandro Colombo (1973): 15 Rennen, kein Sieg, kein WM-Titel

Siegquote: 0 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0

 

Luca di Montezemolo (1974-1975): 29 Rennen, 9 Siege, 2 WM-Titel

Siegquote: 31,0 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 1

 

Guido Rosani/Daniele Audetto (1976): 15 Rennen, 6 Siege, ein WM-Titel

Siegquote: 40 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 1

 

Roberto Nosetto (1977): 17 Rennen, 5 Siege, 2 WM-Titel

Siegquote: 29,4 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 2

 

Marco Piccinini (1978-1988): 173 Rennen, 26 Siege, 3 WM-Titel

Siegquote: 15,0 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0,4

 

Cesare Fiorio (1989-1991): 36 Rennen, 9 Siege, kein WM-Titel

Siegquote: 25 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0

 

Claudio Lombardi (1991): 12 Rennen, kein Sieg, kein WM-Titel

Siegquote: 0 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0

 

Sante Ghedini (1992-1993): 24 Rennen, kein Sieg, kein WM-Titel

Siegquote: 0 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0

 

Jean Todt (1993-2007): 245 Rennen, 98 Siege, 13 WM-Titel

Siegquote: 40 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0,87

 

Stefano Domenicali (2008-2014): 115 Rennen, 20 Siege, ein WM-Titel

Siegquote: 17,4 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0,14

 

Marco Mattiacci (2014): 16 Rennen, kein Sieg, kein WM-Titel

Siegquote: 0 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0

 

Maurizio Arrivabene (2015-2018): 80 Rennen, 14 Siege, kein WM-Titel

Siegquote: 17,5 Prozent

WM-Titel pro Jahr: 0

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