Stefan Pierer: KTM ist in der MotoGP "um mehr Bikes zu verkaufen"
Auch KTM nutzt die MotoGP als weltweite Bühne, um die Markenbekanntheit zu steigern. Für den Hersteller aus Österreich ist das auch mit Blick auf den asiatischen Markt wichtig.
Foto: Gold and Goose / Motorsport Images
Für die Motorrad-Hersteller ist der Boom der MotoGP in den vergangenen Jahren sehr wichtig geworden. Auf keiner anderen Plattform können die Hersteller ihre Marken und ihre technische Kompetenz einem großen, weltweiten Publikum präsentieren. Der finanzielle Aufwand zahlt sich aus. "Wir machen Motorsport, weil wir Motorräder verkaufen wollen", hält KTM-Boss Stefan Pierer fest. Die österreichische Firma ist in Europa der größte Motorradbauer und sehr bekannt. Weltweit kann man mit dem MotoGP-Engagement die eigene Marke promoten.
"Onroad-Racing generiert 75 Prozent der Markenbekanntheit, vor allem in neuen Märkten", sagt Pierer. "Deshalb sind wir sehr glücklich, dass Herve einen Fahrer aus Malaysia hat." Hafizh Syahrin wird im nächsten Jahr im neuen KTM-Kundenteam Tech 3 fahren. Asien ist ein wichtiger Markt für KTM und für die MotoGP generell. Die Rennen in Thailand und in Malaysia werden ausverkauft sein. Die Begeisterung in diesen Ländern für die MotoGP ist enorm.
Deshalb ist es für die europäischen Hersteller KTM, Ducati und Aprilia wichtig, sich auf der Rennstrecke mit den japanischen Größen Honda, Yamaha und Suzuki zu messen. Das sind auch die Konkurrenten in den Verkaufsräumen. Und der asiatische Markt ist für Kleinmotorräder extrem wichtig. 2017 eröffnete KTM ein neues Werk auf den Philippinen und produziert für die Region Südostasien. Langfristig will man dort pro Jahr 10.000 Motorräder bauen.
Laut Pierer investiert KTM rund 3 Prozent des Umsatzes in den Motorsport. Und da es in den vergangenen Jahren ein stetes Wachstum gab, wurde das Engagement in den verschiedenen Rennserien Schritt für Schritt erweitert. "Wenn wir nicht genug verkaufen, wird sich das Verhältnis ändern, aber bisher funktioniert es. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, in die schwierigste und teuerste Klasse einzusteigen. Das ist die MotoGP. Und in den vergangenen beiden Jahren haben wir gesehen, dass sich das auszahlt."
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