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"Vielleicht gibt es Pause": DTM-Ende für BMW nicht gewiss

Wieso das Ende der DTM trotz des Audi-Ausstiegs für BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich noch nicht in Stein gemeißelt ist und welche Perspektive er sieht

Wie geht es mit der DTM nach dem Audi-Ausstieg ab 2021 weiter? Eine Frage, auf die BMW als einzig verbleibender Hersteller nun reagiert hat. Für die Münchner ist das Ende der Traditionsserie noch nicht in Stein gemeißelt. "Wir haben eine neue Sachlage, mit deren Bewertung wir nach so kurzer Zeit nicht fertig sind", beschreibt Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich im Gespräch mit der 'Süddeutschen Zeitung' den Entscheidungsfindungsprozess bei BMW.

"Kurzfristig hat der bisherige Ansatz der DTM ein Problem, und wir müssen vielleicht querdenken. Es wird sicher erst mal eine Nachdenkpause und vielleicht eine Unterbrechung geben", blickt er in die Zukunft. "Aber die DTM hat in ihrer Geschichte ja schon einmal ausgesetzt und ist zurückgekommen."

Tatsächlich hat die DTM bereits einmal eine Pause eingelegt: 1996 fand die Transformation zur ITC (International Touring Car Championship) statt, die bereits zu Saisonende wegen der explodierenden Kosten eingestellt wurde. Erst nach drei Jahren Pause wurde die neue DTM gegründet, die 2000 in ihre erste Saison ging.

"Investitionsbereitschaft gerade generell geringer"

Was Fröhlich mit dem "bisherigen Ansatz" meint? Derzeit nutzt die DTM das Class-1-Reglement, das aus Kostensicht kaum Sinn ergibt, wenn nicht mehrere Hersteller an der Serie beteiligt sind, schließlich gab Audi laut Information von 'Motorsport-Total.com' im Jahr der Turbo-Einführung 80 Millionen Euro aus. Und auch die Internationalisierung, die den Aufbau einer europäischen Rennserie vorsieht, verursacht Kosten, die von Privatteams nur schwer zu stemmen sind. Dazu kommt die aktuelle Coronakrise.

"Wir müssen abwarten, was sich wie entwickelt, da ist sehr viel im Fluss", sagt Fröhlich, der Ende Juni in den Ruhestand geht und von Frank Weber ersetzt wird. Dass Corona nun eine Rolle spielt, will Fröhlich gar nicht erst herunterspielen. Dennoch habe die DTM weiter eine Existenzberechtigung.

"Ich glaube, dass die Serie nach wie vor einen hohen Reiz und eine Zukunftsperspektive hat", so Fröhlich. "Fakt ist: Die Investitionsbereitschaft ist gerade generell geringer, nun kommt auch noch der Ausbruch des Coronavirus hinzu."

Klaus Fröhlich

Nur noch bis Ende Juni aktiv: der DTM-affine BMW-Entwicklungsvorstand Fröhlich

Foto: BMW

Das werde zu einer "Rezession der Weltwirtschaft führen - möglicherweise zur größten seit 1945. Unternehmen müssen an variable Kosten rangehen, reflexartig gerät der Motorsport in den Blick. Für mich ist Motorsport aber Markenbildung, da kann man nicht einfach raus und wieder rein."

Class-1-Regeln haben für Fröhlich "großes Potenzial"

Warum das DTM-Konzept bisher in die BMW-Philosophie gepasst hat? "Unsere Motorsportstrategie folgt der Unternehmensstrategie", erklärt Fröhlich. "Es ist nicht so, dass wir irgendeinen Formel-1-Leuchtturm bauen müssen, weil wir langweilige Durchschnittsautos bauen. Wir brauchen die Königsklasse nicht, damit deren Glanz auf die Marke insgesamt abstrahlt. So ist das ja bei manchem Massenvolumen-Hersteller. Wir hingegen suchen Formate, die zu unserer Produktstrategie passen und sowohl verbrenner- als auch elektroorientiert sind."

Wie es seiner Meinung nach nun mit der Zukunft der DTM aussehe? "Ein Reglement ist nur dann ein gutes Reglement, wenn es genügend Unterstützer findet", verweist er auf die Class-1-Regeln, die bislang neben BMW von Audi, HWA (mit R-Motorsport und Aston Martin), Honda, Toyota und Nissan umgesetzt wurden.

"Das bisherige Reglement hat das große Potenzial, dass in Deutschland mit der DTM und in Japan mit der Super-GT durch das Class-1-Reglement mit einheitlichem Motor und vereinfachter Aerodynamik in ähnlichen Autos gefahren wird. Und wir sind in der Klärung, ob das nicht auch in den USA möglich wäre. Dann könnte man eine Art Champions League starten."

Mit Bildmaterial von Hankook.

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