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ADAC-Motorsport-Leiter Voss zur Hyraze-League: Reglements bis Herbst

Die Entwicklung der Wasserstoff-Rennserie Hyraze-League läuft nach Plan - Thomas Voss vom ADAC rechnet mit sportlichem und technischem Reglement bis Herbst 2021

Im vergangenen Sommer sorgte die Ankündigung der Hyraze-League für viel Furore in Deutschlands Motorsport-Szene. ADAC, Dekra, DMSB, HWA, Schaeffler und Wesa schlossen sich zusammen, um diese Wasserstoff-Rennserie, die echten Motorsport und SIM-Racing miteinander verknüpfen möchte, im Jahr 2023 hierzulande an den Start zu bringen.

Seit der aufsehenerregenden Ankündigung der revolutionären Serie ist es allerdings ruhig um die Hyraze-League geworden. Im Gespräch mit 'Motorsport.com' versichert Thomas Voss, Leiter Motorsport, Klassik und Veranstaltungen beim ADAC, dass alles planmäßig läuft.

"Das Projekt läuft und wird mit allen Partnern, die dabei sind, weiterentwickelt. Es ist ein Teil des Projekts, interessierte Partner aus der Industrie hinzu zu holen. Das läuft, und es gibt mehrere Arbeitsgruppen zum Thema Technisches Reglement, zum Thema Sportliches Reglement, zum Thema Marketing", so Voss.

Und weiter: "Diese Arbeitsgruppen treffen sich regelmäßig virtuell, sodass wir davon ausgehen, dass wir im Herbst zumindest ein sportliches und technisches Reglement herausgeben können." Bis die genauen Rahmenbedingungen hier feststehen, kann also noch ein wenig Zeit vergehen. Für 2021 hat man sich aber ohnehin der Entwicklung der Rennserie und der Fahrzeuge verschrieben.

Auch die Entwicklung der Brennstoffzellen-Rennwagen schreitet voran. Voss ist überzeugt, dass man schon bald Handfestes anbieten kann: "Soweit ich weiß, ist HWA momentan dabei, zwei Autos aufzubauen. Somit können wir 2022 anfangen, mit Prototypen schon einmal ein bisschen Werbung bei den Teams zu machen. Zu zeigen, dass diese Autos funktionieren und dass die Teams diese Autos vielleicht auch kaufen."

Den Praxistest der Fahrzeuge hat Voss dabei ebenfalls im Blick. Schließlich sollen laut ausgegebenem Zeitplan 2022 die ersten Prototypen für Testfahrten auf der Rennstrecke unterwegs sein. "Natürlich geht es auch darum, Testfahrten zu machen, weil es relativ neue Technik ist. Wenn man den Teams die Fahrzeuge verkaufen möchte, dann muss die Technik standfest sein. Aber das ist alles auf einem guten Weg", gibt sich Voss optimistisch.

Erste Wasserstoff-Fahrzeuge sind schon weltweit unterwegs

Die involvierten Parteien haben sich mit dem Renndebüt zur Saison 2023 ein durchaus ambitioniertes Ziel gesetzt. Die Wasserstoff-Technologie ist im Motorsport immer noch relativ neu. In diesem Jahr startet ein Prototyp der Mission-H24 in einer Sonderklasse im Le-Mans-Cup, zudem setzte Toyota einen Corolla mit Brennstoffzelle bei einem 24h-Rennen in Fuji ein.

Der Hyraze-League-Prototyp setzt noch eins drauf: Angetrieben werden soll das Fahrzeug zu 100 Prozent aus grün erzeugtem Wasserstoff. Man setzt also voll auf regenerative Energien, wie Solar- oder Windenergie. Derzeit ist das bei der Wasserstoff-Gewinnung immer noch die absolute Ausnahme. Ein Großteil stammt nämlich aus fossilen Brennstoffen.

Um den CO2-Fußabdruck der Autos weiter zu minimieren, setzt man zudem auf Naturfaserverbundwertstoffe anstelle von Kohlefaser. Außerdem sorgen neue Werkstoffe für eine Verringerung des Reifenabriebs. Insgesamt sollen die Allrad-Prototypen mehr als 800 PS leisten und Rundenzeiten auf GT3-Niveau erzielen.

E-Sport elementarer Bestandteil für die Hyraze-League

Brandneu ist auch das Konzept, dass echter Motorsport und SIM-Racing gleichberechtigt zu ein und derselben Meisterschaft zählen. Diverse Rennserien unterhalten inzwischen eigene E-Sport-Meisterschaften, die jedoch mit der echten Serie in keinerlei Verbindung stehen. "So integrativ, wie der E-Sport in der Hyraze-League jetzt eingebunden werden soll, wüsste ich nicht, dass es das weltweit irgendwo gibt", erzählt Voss daher nicht ohne Stolz.

Ob die Gleichberechtigung zwischen echtem und simuliertem Motorsport auch beim gewöhnlichen Fan Anklang findet, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch die große Frage. Voss mahnt zur Geduld: "Auch da muss man dem Ganzen jetzt mal zwei Jahre Zeit geben, um zu prüfen, ob das auch alles so funktioniert und ob es so akzeptiert wird, wie man es sich ausgedacht hat."

"Aber es braucht einfach neue Ansätze, um die Akzeptanz des Motorsports in der breiten Masse im Zuge der Diskussionen um Nachhaltigkeit aufrecht zu erhalten." Die Hyraze-League ist ein Weg, den Motorsport und auch die gesamte Automobil-Industrie grüner und nachhaltiger zu gestalten.

Erst vor kurzem gab die EU-Kommission im Rahmen des "Fit for 55"-Maßnahmenpakets bekannt, dass Neuwagen im EU-Raum ab 2035 vollkommen emissionsfrei unterwegs sein sollen. Das soll ein Baustein sein, mit dem die Europäische Union ihre Klimaziele erreichen will. Bis 2030 sollen die Netto-Treibhausgasemissionen um 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 gesenkt werden, für 2050 visiert man vollständige CO2-Neutralität an.

Mit Bildmaterial von HWA AG.

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