Alessandro Zanardi: Silbermedaille in Rio exakt 15 Jahre nach Horrorcrash
Auf den Tag genau 15 Jahre nach seinem folgenschweren Unfall beim CART-Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz erringt Alessandro "Alex" Zanardi seine zweite Medaille bei den Paralympics in Rio.
Foto: BMW AG
Zweites Rennen bei den Paralympics in Rio de Janeiro und die zweite Medaille für Alessandro "Alex" Zanardi in der Handfahrrad-Kategorie. Nach Gold am Mittwoch im Einzelzeitfahren über 20 Kilometer hat der Italiener am Donnerstag im Straßenrennen die Silbermedaille errungen.
Die Entscheidung im 60-Kilometer-Rennen fiel im Zuge des Zielsprints auf den letzten 200 Metern. Zanardi, der als Zweitplatzierter aus der letzten Kurve kam, lieferte sich ein packendes Duell mit dem Südafrikaner Ernst van Dyk. Bei der Überfahrt der Ziellinie gab weniger als eine Zehntelsekunde den Ausschlag über Gold und Silber. Van Dyk setzte sich um Haaresbreite durch.
Bildergalerie: Alessandro Zanardi bei den Paralympics in Rio 2016
Zanardis erste Worte im Ziel: "Lasst es mich so erklären: Manchmal kann man seine Emotionen nicht kontrollieren und gestern, als mir bewusst wurde, dass ich Gold gewonnen hatte, war ich zwar sehr stolz, aber psychologisch gesehen bin ich schlichtweg kollabiert. All der Druck, den ich mir selbst gemacht hatte, aber den ich immer versucht habe zu ignorieren, fiel von meinen Schultern ab. Deshalb hatte ich heute Morgen nicht diese spezielle Rennstimmung, die einen antreibt, die einen vergessen lässt, dass man weniger Schlaf bekommt und die einem hilft, die Schmerzen in den Muskeln nicht zu spüren."
"Am Start habe ich mich leer gefühlt, und es war ein anstrengendes Rennen für mich, aber es ist mir trotzdem gelungen, einen sehr guten Job zu machen und darauf bin ich sehr stolz. Unter diesen Umständen eine Silbermedaille nach Hause zu bringen, ist eine großartige und fantastische Leistung. Deshalb bin ich glücklich", so der 49-jährige Italiener.
Die zweite Rio-Medaille für Zanardi kommt auf den Tag genau 15 Jahre nach seinem folgenschweren Unfall beim CART-Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz, bei dem ihm beide Beine abgetrennt wurden. Trotz der Tatsache, dass er anschließend tagelang mit dem Tod rang, hat sich Zanardi sprichwörtlich wieder aufgerappelt und vollbringt seither nicht nur im Behindertensport Höchstleistungen. So gewann er nur vier Jahre nach dem Horrorcrash sein erstes von insgesamt vier Rennen in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC).
Am Freitag greift Zanardi in Rio de Janeiro zum dritten Mal innerhalb von drei Tagen nach einer Medaille.
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