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Deutschland

Bye, Bye, Hannes Arch!

Die Nachricht vom tragischen Tod des Starpiloten Hannes Arch hat auch die restliche Motorsport-Welt schwer getroffen. Wo er auftrat, blieben den besten Jungs der Szene die Münder offen stehen...

Hannes Arch, Andy Meklau und Thomas Morgenstern beim Battle of Champions
Hannes Arch, Red Bull Air-Race-Pilot, fliegt neben der Red Bull Douglas DC-6B
Hannes Arch, Red Bull Air-Race-Pilot, fliegt neben der Red Bull Douglas DC-6B
Hannes Arch, Red Bull Air-Race-Pilot, fliegt neben der Red Bull Douglas DC-6B
Hannes Arch, Red Bull Air-Race-Pilot; Max Verstappen, Red Bull Racing; Dr. Helmut Marko, Red-Bull-Mo

Hannes Arch ist tot. Diese Nachricht hat heute Morgen die gesamte Motorsport-Welt geschockt. Sicher, das Red Bull Air Race ist ein Nieschenprodukt, findet medial kaum Beachtung. Aber Arch war in allen Fahrerlagern bekannt.

Ausgerechnet mit dem Hubschrauber ist der 48-Jährige abgestürzt, welch bittere Ironie des Schicksals.

Arch war immer wieder bei Racing-Veranstaltungen zu Gast, sei es bei der MotoGP oder der Formel 1, ja sogar bei der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM).

Dem Extremsportler aus dem Red Bull Kader war es prinzipiell egal, in welchem Fluggerät er Platz nahm. Fakt aber war, das niemand seine Kunststücke, die er an den Himmel zauberte, mit gesundem Menschenverstand begreifen konnte.

Pirouetten, senkrechte Sturzflüge, Stillstand auf dem Kopf stehend in der Luft – Wo Arch seine Show ablieferte, dort kamen auch Valentino Rossi oder Mark Webber oder Sebastian Vettel nicht mehr hinterher. Flugzeugbeherrschung in Perfektion – im Lexikon sollte ein Foto von Arch daneben stehen.

2011 wurde im Rahmen der IDM am Red Bull Ring der „Battle of Champions“ ausgetragen. Hintergrund war, dass Motorrad-Legende Andy Meklau endgültig seinen Helm an den Nagel hängen und mehr dem Job als Rennleiter an jener Piste nachkommen wollte.

Es war das ultimative Duell: Meklau auf Suzuki GSX-R1000, Arch im Edge 540 Flieger und Skisprung-Legende Thomas Morgenstern im Formel 3000. Natürlich gewann Meklau – knapp vor Arch und Morgenstern. Das Rennen hatte sicher keine motorsportliche Aussagekraft, aber es war genial, was Red Bull für die IDM und die Show auf die Beine gestellt hatte.

Coole Socke

Ein Jahr zuvor hatte ich Arch getroffen – bei der Pressekonferenz zum Red Bull Air Race auf dem Lausitzring. Abgehalten in der Präsidentenmaschine von Tito. Über dem Lausitzring.

Arch war als Aushängeschild dabei, flog an diesem Tag nicht. Stand aber den Fragen der Pressevertreter offen und nett zur Verfügung.

Als den Journalisten- und Fotografen-Kollegen die Farbe schon aus dem Gesicht gewichen war, einige hektisch nach Papiertütchen oder der Bord-Toilette suchten, und keine Gedanken mehr an Fragen verschwenden konnten, saß Arch ganz entspannt auf der Heckbank des Fliegers und spielte an seinem Handy.

Hannes Arch, Red Bull Air-Race-Pilot, mit Max Verstappen, Red Bull Racing; Daniel Ricciardo, Red Bull Racing; Christian Horner, Red Bull Racing, Teamchef
Hannes Arch, Red Bull Air-Race-Pilot, mit Max Verstappen, Red Bull Racing; Daniel Ricciardo, Red Bull Racing; Christian Horner, Red Bull Racing, Teamchef

Foto Red Bull Content Pool

Ich hatte natürlich noch eine Frage: „Ist es nicht verboten im Flieger das Handy anzuhaben?“

Arch grinste: „Weiß du, auch in den Jumbos haben die Piloten vorne alle das Handy an. Du glaubst doch nicht echt, dass da heutzutage irgendwas passiert?“

Klare Ansage. Seither war ich auch entspannter, wenn ich mal vergessen hatte, dass das iPad im Rucksack oben ja auch eine Sendefunktion hat.

Ich quälte mir noch die Frage raus, als wir im Tiefflug mit steilen Kurven um den Lausitzring donnerten – und die meisten Kollegen schwerer am Göbeln waren, wie viele G er denn im Flieger habe.

Im Flieger wurde es immer ruhiger damals. Ich quälte mir noch die Frage raus, als wir im Tiefflug mit steilen Kurven um den Lausitzring donnerten – und die meisten Kollegen schwerer am Göbeln waren, wie viele G er denn im Flieger habe. „So zwischen 10 und 15“, grinste er. „Und wir, wie viel sind das jetzt?“ – „So ungefähr anderthalb bis zwei.“ Nun war mir auch schlecht.

Bei manchen Shows ist es ja so, dass du denkst: Da kannst du keinen mehr draufhauen. Arch konnte das. Jedes Mal, wenn er wieder irgendwo flog, hatte er etwas Neues im Gepäck. Leider, leider nun aber nicht mehr.

Die Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Freundin Miriam Höller, seinen Eltern Heidelore und Johann, Schwester Lisa und den Neffen Felix und Moritz.

Hannes, Ruhe in Frieden!

Nächster Artikel Nachruf: Charly Lamm, 1955-2019

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