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Erklärt: Warum bei Onboards immer wieder falscher Sound läuft

Die Bilder zeigen die Onboard-Kamera eines Autos, aber man hört den Ton eines ganz anderen - Warum dieses Problem bei Onboard-Kameras immer noch besteht

Erklärt: Warum bei Onboards immer wieder falscher Sound läuft

Wer kennt es nicht? Die Onboard-Bilder zeigen einen Lamborghini Huracan GT3, und plötzlich ist der Sound eines Porsche 911 GT3 R zu hören. Das Problem tritt in Rennserien auf der ganzen Welt auf. Wie kann es in einer Zeit, in der jedes Fahrzeug von unzähligen Sensoren überwacht wird, immer noch passieren, dass solche Fehler auftreten?

Diese Frage stellte 'Motorsport-Total.com' Michel Pathe, dem heutigen und bei den Teams sehr beliebten Geschäftsführer der VLN VV, der Vermarktungsgesellschaft Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS). Gleichzeitig ist er Geschäftsführer von Nürburgring.tv und kennt sich daher mit der Materie bestens aus.

Er beschreibt die Herausforderung beim Thema Onboard-Kameras: "Onboard-Systeme werden vielfach erst kurz vor dem Rennen ein- oder noch einmal umgebaut, weil beispielsweise ein Fahrzeug gewechselt wird. Dann muss man das gesamte Audio- und Bild-Routing neu einstellen."

Was damit gemeint ist? "Im Normalfall werden die Bild- und Audiosignale aus einem Fahrzeug per Funk in Richtung Übertragungsfahrzeug transportiert. Dort landen diese Audio- und Videosignale auf den entsprechenden Mischpulten. Das ist das Routing, der Signaltransport vom Endgerät im Fahrzeug bis in die Regie."

"Audio und Video werden einzeln transportiert, also als eigenständige Signale. Und dann kann es vorkommen, dass sie auf den falschen Kanälen abgelegt werden. Das ist eine Zuordnung. Das geht heute alles über digitale Mischpulte. Dass die Zuordnung eines Kanals nicht korrekt ist, passiert einfach manchmal im Eifer des Gefechts."

Schnelles Handeln ist gefragt

Genau hier liegt der Knackpunkt: Getrennte Signale stoßen auf großen Zeitdruck in der Regie. Ein Problem, das trotz aller Fortschritte der Technik bislang nicht behoben werden konnte. "Am Ende des Tages ist es ähnlich wie bei einer Messe. Da baust du auch bis zuletzt, bis gestartet wird, bis die Türen aufgehen. Beim Rennen ist es genauso. Bis kurz bevor das Rennen losgeht, feilst du am Set-up."

In der Regie ist bei falscher Polung schnelles Handeln gefragt

In der Regie ist bei falscher Polung schnelles Handeln gefragt

Foto: Motorsport Images

"Es passiert dann einfach häufiger, dass die Signale nicht richtig zugeordnet sind, weil alles in Hektik kurz vor dem Rennen sehr schnell gehen muss. Man merkt das dann final erst in der Sendung. Im Idealfall merken das die Techniker, manchmal aber auch erst der Regisseur, wenn er sieht: Die Schaltvorgänge passen gar nicht, oder der Sound passt gar nicht zum Auto."

Und wie wird gegengesteuert? "Indem man letztendlich den Kanal auf dem Mischpult neu belegt. Wir haben ein System, das heißt 'Audio follows Video'. Der Videosignalweg ist mit dem Audiosignalweg verbunden, sozusagen synchronisiert."

"In dem Moment, in dem wir die Kamera auswählen, geht auch automatisch am Mischpult von allein der richtige Regler hoch. Das heißt, die sind miteinander verknüpft. Da braucht also nicht mehr jemand die Regler zu bedienen. Aber wenn das einmal falsch eingerichtet wurde, geht halt der falsche Regler hoch."

Die Situation ist über die Jahre auch nicht einfacher geworden. Seit 1985 beim Formel-1-Rennen auf dem Nürburgring das Zeitalter der modernen Onboard-Kameratechnik begann, sind die verbauten Systeme immer zahlreicher geworden. Die Möglichkeit, etwas falsch zu polen, ist daher immer größer geworden.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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