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Finanzierungsstopp bei Hyraze-League: HWA hatte Projekt schon pausiert

Die Hyraze-League war zwischenzeitlich auf Eis gelegt, wie Projektleiter Timo Kresse zugibt: Welchen Ansatz HWA nun verfolgt & welche Faktoren zu berücksichtigen sind

Finanzierungsstopp bei Hyraze-League: HWA hatte Projekt schon pausiert

Die HWA AG hat im Sommer 2020 mit der Wasserstoff-Rennserie Hyraze-League ein innovatives Projekt vorgestellt. Doch seitdem musste man zahlreiche kleinere und größere Hürden meistern, wie Projektleiter Timo Kresse gegenüber 'Motorsport-Total.com' zugibt.

Dazu gehört auch ein zwischenzeitlicher Finanzierungsstopp des Projekts. Ende 2019, also noch vor der öffentlichen Präsentation des Projekts, habe man es bereits auf Eis gelegt, sagt Kresse. "Es ging Ende 2019 los mit den Kooperationsvereinbarungen, und dann 2020 mit der Technik. Deswegen war da jetzt eine längere Pause."

Der HWA-Projektleiter erklärt auch, warum die Finanzierung eine große Herausforderung darstellt: "Die Entwicklung von solch einem neuen Fahrzeug, wie dem Hyraze-Fahrzeug, das ja mehr oder weniger ein kompletter Prototyp ist und auf nichts Bestehendem aufbaut, kostet eine erhebliche Summe Geld, die man erst mal vorab investieren muss."

HWA zeigt ZEDU-1-Prototyp in Hockenheim

Man hat bei HWA deshalb aus der Not eine Tugend gemacht, und sich anstelle eines kompletten Fahrzeugs "dann aber dieses ZEDU-Projekt herausgeschnitten." Der ZEDU-1-Prototyp wurde beim ADAC-GT-Masters-Finale in Hockenheim den Fans vorgestellt.

Der Wagen ist nahezu emissionsfrei unterwegs. In das Fahrzeug flossen gemeinsame Entwicklungen von HWA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt ein, die dafür sorgen, dass keine Emissionspartikel von Bremsen und Reifen ausgestoßen werden.

Ein wichtiger Schritt, denn dadurch kann HWA möglichen, zukünftigen Partnern eine erste Entwicklung im Rahmen des Hyraze-Projekts präsentieren. "Das ist auch der Ansatz, warum man, nachdem im ersten Schritt die Gesamtfinanzierung noch nicht geklappt hat, entsprechend Teile rausschneidet und Elemente davon entwickelt", sagt Kresse.

"Um dann eben nachher Prototypen zu haben, die man sehen und anfassen kann, und die einfach schon mal was darstellen, um dann entsprechend die weiteren Schritte zu gehen." Kresse spricht davon, dass von Anfang an involvierte Partner wie beispielsweise Schaeffler nach wie vor Interesse an der Hyraze-League und dem entsprechenden Fahrzeug haben.

Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg: Ungünstige Situation

Doch in den vergangenen zwei, drei Jahren hat sich (welt-)politisch und wirtschaftlich viel getan. Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg haben allen Volkswirtschaften beträchtlichen Schaden zugefügt, was die Suche nach weiteren Finanzierungspartnern erschwert.

Laut dem Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung für Oktober 2022 befindet sich Deutschland mitten in einer Rezession, zudem wird die Inflationsrate nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Monat auf satte 10,4 Prozent geschätzt. Das wirkt sich negativ auf Kaufkraft und Kauflust aus.

"Die gesamtwirtschaftliche Lage ist im Moment natürlich nicht hilfreich für so ein großes Projekt. Andererseits hat man jetzt einen Demonstrator und kann tatsächlich zeigen, dass hier jetzt schon mal einen Schritt gemacht wurde mit dem saubersten und emissionsfreisten Fahrzeug der Welt für die Straße ", meint Kresse diesbezüglich.

Was schwerer wiegt, die vorhandene Referenz durch die Entwicklung des ZEDU-1-Prototyps oder die wirtschaftliche Rezession, das werde laut Kresse die Zeit erst noch zeigen. Das gilt auch für die Vielfalt an innovativen Antriebskonzepten auf der Straße und auf der Strecke.

Hyraze-League? ADAC ist "absolut technologieoffen"

Bei HWA-Partner ADAC gibt man sich komplett offen. Sportpräsident Dr. Gerd Ennser sagte in Hockenheim: "Wir sind als ADAC absolut technologieoffen. Wir werden für die Fahrzeuge Rennen machen, die die Hersteller haben möchten. Was wir wissen: Dass es Sinn macht, dass wir offen sind für alle Möglichkeiten, die technisch angeboten werden."

Wenn es zu einer Rennserie mit Wasserstoff-Fahrzeugen wie eben der Hyraze-League käme, dann "ist es für uns okay. Wenn nicht, haben wir Möglichkeiten und Formate für andere Arten von Antrieben. Was auch immer kommt, wir nehmen es."

Aus Sicht der Politik ist jedoch klar, wo die Reise hingehen soll: In Richtung Elektromobilität. Im Verkehrssektor sollen vor allem mit E-Fahrzeugen die Anforderungen des "Fit-for-55"-Programms der Europäischen Union erfüllt werden. Eine der dazugehörigen Regelungen besagt, dass ab 2035 alle neuzugelassenen PKWs in der EU CO2-neutral sein müssen.

Wo sich Wasserstoff durchsetzen kann

Doch so einfach ist die Sache aus Sicht von Kresse nicht. Er sieht durchaus Chancen für den Wasserstoff, und zwar im "Light-Commercial-Vehicle-Bereich", also bei Fahrzeugen wie dem Mercedes Sprinter oder dem Fiat Ducato, und im "Heavy-Duty-Bereich".

"Das Fahrzeug ist wirtschaftlich, wenn es sich dauerhaft bewegt. Entsprechend will man die langen Nachladezeiten nicht haben", argumentiert Kresse mit Blick auf Transportfahrzeuge wie beispielsweise den Sprinter. Doch im Wasserstoff-Bereich gibt es noch ein zusätzliches Dilemma, nämlich ein klassisches "Henne-Ei-Problem", aufzulösen.

"Wenn man mal ein gewisses Tankstellen-Netz hat ... Da ist es halt so: Wenn mal durch den Anschub über einen der beiden Bereiche ein Tankstellen-Netz da ist, dann ist es auch viel einfacher, da PKW-Flotten zu betreiben. Somit könnte das eine das andere befruchten", weist Kresse darauf hin, dass auch die notwendige Infrastruktur gegeben sein muss.

Doch auch für den Aufbau einer öffentlichen Wasserstoff-Infrastruktur gilt: Politische Entscheidungen, wirtschaftliche Rezession und Inflation lassen potenzielle Investoren vorsichtiger werden. HWA hat ähnliches bereits beim Hyraze-League-Projekt erlebt.

Mit Bildmaterial von HWA AG.

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