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Rennfahrer Danny Watts outet sich als homosexuell

Der zweimalige britische Le-Mans-Sieger in der LMP2-Klasse, Danny Watts, hat bekanntgegeben, dass er homosexuell ist.

Danny Watts, United Autosports

Danny Watts, United Autosports

LAT Images

#42 Strakka Racing, Dome Strakka S103 - Nissan: Nick Leventis, Danny Watts, Jonny Kane
#42 Strakka Racing, Strakka-Dome S103: Danny Watts, Nick Leventis und Jonny Kane
#42 Strakka Racing, Gibson 015S - Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts
#42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Danny Watts
#42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts
#42 Strakka Racing Gibson 015S Nissan: Danny Watts
Danny Watts, Strakka Racing
Danny Watts, Strakka Racing
#42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts
#42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts
#42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts
#42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts
#42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts
#42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts
#42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts
Start: #42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts
#42 Strakka Racing, Gibson 015S Nissan: Nick Leventis, Jonny Kane, Danny Watts

Der 37-Jährige ist einer der bekanntesten europäischen Rennfahrer, die bisher zugegeben haben, dass sie homosexuell sind.

"Im Motorsport hat man das Gefühl, dass man sich verstecken muss, weil es ein sehr männlicher Sport ist", sagte Watts gegenüber Motorsport.com.

"Etwas hat in mir aber gebrannt, das gesagt hat, 'du kannst dich nicht mehr verstecken, du musst frei sein und ehrlich zu dir selbst und lass es bekannt werden'."

"Ich habe es engen Familienmitgliedern und Freunden gesagt. Natürlich waren sie am Anfang schockiert, waren mir dann aber eine große Stütze und das war sehr schön. Also dachte ich, wenn sie so cool reagieren, dann ziehe ich es durch."

Watts hat seine Karriere im vergangenen Jahr nach Le Mans beendet und konzentriert sich jetzt auf Fahrer-Coaching.

Er gab zu, dass es nun, nach dem Ende seiner Karriere, einfacher gewesen sei, die Bekanntgabe zu machen, da er vorher besorgt gewesen sei, wie die Sponsoren und Teams reagieren würden.

"Am meisten macht man sich Gedanken, was die Leute denken und wie sie dich sehen werden, wie sie sich in deiner Gegenwart benehmen werden", sagte Watts. "Es sind so dumme Dinge wie, dass man überlegt, ob man jemand die Hand schütteln soll, ob sie eine Hand auch schütteln werden."

"Werde ich ihnen in die Augen blicken können oder nicht? Wird es peinlich werden? Da gibt es eine Million Fragen, die mir durch dem Kopf gehen, wie das wohl alles ausgehen kann."

"Ich bekomme Magenkrämpfe, bevor ich in das nächste Fahrerlager gehe und die Leute es wissen und was sie von mir denken. Das ist verdammt beängstigend."

Watts beschrieb die vergangenen Monate als "schrecklich" und erklärte, dass er beschlossen hatte, dass es besser sei, eine öffentliche Bekanntmachung zu machen, als nur die Leute in seinem Umfeld zu informieren.

"Im Rennsport kann man entweder ein Geheimnis haben und sein Privatleben getrennt halten, in dem deine engen Freunde und deine Familie Bescheid wissen, oder du kannst ganz offen sein und sagen, 'meine Karten liegen auf dem Tisch, akzeptiert es oder lasst es bleiben", sagte er.

"Am schlimmsten waren die letzten 6 Monate, in denen ich dagegen gekämpft habe. Man verleugnet es gegenüber jedem, du scheinst unbekümmert und aufgeschlossen zu sein, wenn du aber alleine bist und am Abend in dein Bett gehst, dann denkst du darüber nach und es macht dich fertig."

"Ich war an einemn Punkt angekommen, an dem ich dachte, dass ich nicht glücklich mit meinem Leben bin. Was ist also die beste Lösung? Sich zu outen und es einfach zu tun. Wenn es bekannt ist und alle Bescheid wissen, dann können sie denken, was sie wollen, egal, ob es gut oder schlecht oder scheußlich ist."

"Zumindest kann ich jetzt abends ins Bett gehen, ohne darüber nachzudenken und weiß, dass es bekannt ist und ich kann mein Leben viel glücklicher leben."

Vor seiner Sportwagenkarriere bei Strakka, fuhr Watts in Formel-Serien wie der Formula First und Formel Renault UK , der Britischen Formel 3, der A1GP und feierte Siege und Podiumsplatzierungen.

Sicht des Autors

Es mag Menschen geben, die finden, dass es falsch sei, über die sexuelle Ausrichtung eines Fahrers zu schreiben, dass das sein Privatleben sei und irrelevant für unser Aufgabengebiet Motorsport.

Es gibt aber einen Unterschied, wenn jemand sein Privatleben lieber aus dem Rampenlicht heraushält, oder wenn jemand das Gefühl hat, dass er absolut keine Wahl hat, als sein Privatleben vom Motorsport getrennt zu halten, weil die Alternative zu erschreckend ist.

Mein erster Gedanke, als ich vom Comingout von Watts hörte, war Traurigkeit, dass das überhaupt eine Nachricht sein musste, dass es 2017 noch immer Branchen gibt, in denen jemand das Gefühl hat, dass eine Bekanntgabe über seine sexuelle Ausrichtung überhaupt nötig ist, anstatt davon auszugehen, dass seine Kollegen ihn so oder so akzeptieren.

Mitunter war es beinahe qualvoll, Watts zuzuhören, als er beschrieb, wie er sich vor der Bekanntgabe fühlte.

Niemand sollte das fühlen, was er in den letzten Monaten durchgemacht hat – und hoffentlich wird die Motorsportwelt so reagieren, dass sie ihm zeigt, dass er sich nicht so hätte fühlen müssen und dass andere, die die gleichen Kämpfe durchmachen, es nicht müssen. Es gibt für junge Fahrer genügend Konkurrenzkampf und finanziellen Druck, ohne dass sie sich Gedenken wegen ihrer eigenen Identität machen müssen.

Die bewusste Entscheidung des Motorsports, (Hetero)Sexualität zu einem Teil seiner Anziehungskraft zu machen, hilft dabei auch nicht. Es gibt immer noch von der FIA sanktionierte Weltmeisterschaften, die glauben, dass ein Rennen nicht gestartet werden kann, ohne dass vorher in der Startaufstellung jede Menge tiefe Ausschnitte zu sehen sind. Dieses Problem ist ein Minenfeld für einen anderen Tag, die Schlussfolgerung ist aber, dass es das ist, was einem Rennfahrer gefällt und was die Fans wollen, und das hat Konsequenzen.

Es ist statistisch gesehen lächerlich zu denken, dass heterosexuelle weiße Männer gut dabei sind, schnell Auto zu fahren oder, dass nur heterosexuelle Männer gerne Leute schnell fahren sehen. Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit sind nicht die Hindernisse für Erfolg/Spaß im Motorsport, die sie einst bedingungslos zu sein schienen und sexuelle Ausrichtung sollte es auch nicht sein.

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