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Wie der Motorsport aus der Coronapause kam

Ein kleiner Verein aus Ostfriesland zeigte, wie man trotz COVID-19 wieder Motorsport veranstalten kann

Der Bann konnte nur mit privater Initiative gebrochen werden. Während Verbände und Serienbetreiber noch an Konzepten zahnten, schaffte ein Speedwayverein kurzerhand Fakten: Der MC Norden richtete bereits unmittelbar nach Genehmigung der Lockerungen der Coronaauflagen ein erstes offenes Training für Speedway- und Motocrossfahrer aus.

Dazu musste das Motodrom Halbemond an der Nordseeküste nach strengen Vorgaben des Landkreises Aurich umgerüstet werden. "Alle Fahrer mussten sich vorher schriftlich anmelden", erläutert Meik Lüders vom veranstaltenden MC Norden in einer Podcast-Serie der Zeitschrift PITWALK. "Zuschauer waren nicht erlaubt. Deswegen mussten die Fahrer auch zu einem vorher festgelegten Zeitrahmen ins Stadion lassen - und das Tor danach geschlossen halten."

Die Speedwayfahrer nahmen auf dem fußballfeldgroßen Rahmen im Infield des Stadions Aufstellung, die Crosser hinter dem eigentlichen Fahrerlager. Zwischen den Montagezelten der einzelnen Fahrer musste jeweils fünf Meter Platz gelassen werden.

"Außer mit dem eigenen Mechaniker", ergänzt Wiebke Lüders, die für den MCN die telefonischen Verhandlungen mit dem Landkreis Aurich über die Trainingsgenehmigung geführt hat, im PITCAST, "durften die Fahrer keinen direkt Kontakt haben. Jeder musste einen Mindestabstand von zwei Metern zum Anderen einhalten. Und wir mussten auf der ganzen Anlage in regelmäßigen Abständen Tische mit Handdesinfektionsmitteln aufstellen."

Essensausgabe im Fahrerlager war ebenso untersagt wie Übernachten im eigenen Van im Fahrerlager - was gerade Speedwayfahrer sonst gern machen. Weil auch die Hotels in den nahen Urlaubsorten an der Nordseeküste noch geschlossen haben mussten, konnten die Drifter und Crosser jeweils nur tageweise anreisen.

Die Zahl der Teilnehmer musste auf 60 pro Tag begrenzt werden, um die Abstands- und Hygieneregeln sicherstellen zu können. "Wir mussten sogar Fahrer aus Passau ablehnen", sagt Meik Lüders im Podcast. "Aber wir wollten sicherstellen, dass wir den Überblick behalten - schließlich mussten wir jederzeit damit rechnen, dass Kontrolleure vom Landkreis Aurich kommen. Und wir wollten auf keinen Fall gleich wieder gefährden, was wir so mühsam aufgebaut hatten."

Unter den 120 Fahrern, die am Samstag vor Muttertag und am Muttertag ihr erstes Training nach dem Lockdown fuhren, war auch Lukas Fienhage - ein Mitglied der Deutschen U20-Speedwaynationalmannschaft.

"Es ist beeindruckend, was der MC Norden auf die Beine gestellt hat - und gleichzeitig ziemlich krass, wie viele Auflagen es gibt und was man alles beachten muss", sagt der 20-jährige Emsländer im Gespräch mit PITWALK-Herausgeber Norbert Ockenga. "Aber man hat sich schnell daran gewöhnt, und die Umsetzung hat die Trainingsabläufe nicht gestört."

Meik Lüders ergänzt: "Die meisten der Maßnahmen hat man mittlerweile auch, wenn man einkaufen geht. Deswegen hat sich auch keiner unserer Teilnehmer schwer damit getan, sie einzuhalten. Selbst bei der Fahrerbesprechung standen die Jungs von sich aus alle weit genug auseinander."

Dass die Ostfriesen ausgerechnet vom Landkreis Aurich, der alle Coronaauflagen vom Land Niedersachsen in noch mal verschärfter Form umsetzen ließ, so früh grünes Licht für das Training bekam, zeigt: Nur mit Eigeninitiative und Hartnäckigkeit kann man den Motorsport wieder aus der Coronastarre führen. Das Hygiene- und Abstandskonzept, das Meik und Wiebke Lüders für die Genehmigung erarbeiteten, konnte fortan als Vorlage für ganz Motorsport-Deutschland dienen.

Mit Bildmaterial von Heike Kleene/PITWALK.

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