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Jean Todt äußert sich zu UN-Maßnahmen für Verkehrssicherheit

FIA-Präsident Jean Todt hat an die Generalversammlung der Vereinigten Nationen (UN) einen Appell gerichtet, den koordinierten weltweiten Kampf für Sicherheit im Straßenverkehr zu unterstützen.

Jean Todt, FIA President

Foto: XPB Images

FIA-Aktion für Sicherheit im Straßenverkehr, Fotoshooting: FIA-Präsident Jean Todt, Frankreichs Präs
Jean Todt, FIA-Präsident
Jean Todt, FIA-Präsident, und Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, machen Werbung für eine FIA-Kampagne
Jean Todt, FIA President
Präsentation der Formel E: Jean Todt, FIA-Präsident
FIA-Präsident Jean Todt in der Startaufstellung
Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 mit Jean Todt, FIA Präsident
Citroen Fahrer mit Jean Todt, FIA Präsident
Jean Todt, FIA Präsident
Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris; Jean Todt, FIA-Präsident
Jean Todt, FIA-Präsident, in der Startaufstellung

Todt ist der UN-Abgesandte für Sicherheit im Straßenverkehr. Er möchte einen Fonds ins Leben rufen, dessen Mittel dazu genutzt werden sollen, Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit auf den Straßen durchzuführen, die sich bereits bewährt haben.

„Heute ist ein großer Tag für die Gemeinschaft für Verkehrssicherheit“, sagte Todt. „Zusammen mit dem Ausschuss der hochrangingen Mitglieder des Automobil-Weltverbands (FIA) werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, damit der Fonds aufgelegt wird. Er wird die Finanzierung der Verkehrssicherheit revolutionieren.“

„Ich kann mir kein anderes öffentliches Investment vorstellen, das ein besseres Nutzen-Kosten-Verhältnis bietet. Denn wir haben die Verantwortung, jedem Menschen auf dem Planeten eine sicherere Mobilität zu gewährleisten.“

Südkoreanisches Modell

Todt hielt im vergangenen Jahr eine Rede im Forum für Verkehrssicherheit in Mexiko-Stadt. Er zeigte, dass in Südkorea Verkehrstote im Umkreis von Schulen durch einfache Bildungsmaßnahmen in Verkehrssicherheit um außergewöhnliche 95 Prozent abnahmen.

 „Wir haben die Antwort“, sagte er. „Wir können Unfälle rund um Schulen verhindern. Das ist Realität und eine Frage des Willen.“

„Wir haben Beispiele, in denen die richtige politische Unterstützung zu dramatischen Fortschritten führte. In den frühen 90er-Jahren starben in Südkorea über 1.500 Kinder auf dem Schul- oder Heimweg. Seit 2010 sind es weniger als 100 Kinder. Das ist ein Rückgang von 95 Prozent, aber es sterben noch immer 100 Kinder zu viel.“

Das südkoreanische Modell ist in der Theorie einfach zu implementieren: Im Bereich von Schulen gibt es Geschwindigkeitslimits von 30 km/h. Verkehrsüberwachungskameras und Bremshügel unterstützen die Einhaltung der Tempolimits. Zudem werden die Strafen für Fahrer, die Verstöße und Unfälle in Regionen rund um Schulen begehen beziehungsweise verursachen, erhöht.

Verpflichtende Lehrstunden über Verkehrssicherheit für Kinder tragen ebenfalls zu einem Rückgang der Unfälle bei. Bereits zehn Stunden im Jahr haben signifikante Auswirkungen auf die Sicherheit der Schulkinder gehabt.  

Zusätzliche Finanzierung

Selbst für einfache Veränderungen sind zusätzliche finanzielle Mittel notwendig, und der UN-Verkehrssicherheitsfonds soll sie bereitstellen. Das bedeutet nicht, dass es nicht bereits globale Programme zur finanziellen Unterstützung für Sicherheit auf den Straßen gibt.

Im Jahr 2005 etablierte die Weltbank Hilfsmittel für die globale Erhöhung der Verkehrssicherheit mit dem Ziel, „die Finanzierung und technische Unterstützung für globale, regionale und nationale Initiativen zu erhöhen. Somit war es Ländern mit mittleren und niedrigen Einkommen möglich, ein Verkehrssicherheitsprogramm einzuführen.“

Nach der Gründung der Verkehrssicherheitsdekade im Jahr 2011 wurde der Verkehrssicherheitsfonds ins Leben gerufen, um die Initiative der Weltbank zu unterstützen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „leistet die Dekade kleine Zuschüsse von verschiedenen Spendern an Regierungen und nicht-öffentlichen Organisationen, die Programme zur Prävention von Verletzungen im Straßenverkehr in den Ländern oder Gemeinden durchführen.“

Im folgenden Jahr wurde das Programm für Zuschüsse für Verkehrssicherheit, das durch die Bloomberg Philanthropen unterstützt wird, gegründet. Die WHO beschreibt es als „Unterstützung für nicht-öffentliches Organisationen in Brasilien, Kambodscha, China, Indien, Kenia, Mexiko, Russland, Türkei und Vietnam, die politische Veränderungen befürworten, um die Todesfälle und Verletzungen in Folge von Verkehrsunfällen zu reduzieren.“

Eine einzigartige Lösung der Finanzierung

Der angestrebte Fonds und die bereits existierenden Programme unterscheiden sich darin, wie die finanziellen Mittel beschafft werden. Statt auf das Gute im Menschen zu setzen, ist das Ziel, innovative Finanzierungsmodelle zu nutzen. Das Geld soll, wie bei der Klimawandel-Steuer, die auf Solidarität aufbaut, eingenommen werden. Das Modell stellt sicher, dass die notwendigen Mittel ihren Weg in den Fonds finden.

Zurzeit ist Verkehrssicherheit ein Privileg und kein grundlegendes Menschenrecht.

Die Statistiken zu tödlichen Unfällen im Straßenverkehr sind erschreckend: Rund 1,3 Millionen Menschen sterben jährlich bei Verkehrsunfällen. Jede Minute werden rund 100 Menschen verletzt.

Noch schockierender ist, dass 90 Prozent der tödlichen Unfälle in Ländern mit niedrigen oder mittleren Einkommen passieren. Dabei sind gerade einmal 53 Prozent der weltweit zugelassenen Fahrzeuge in diesen Ländern auf den Straßen unterwegs.

Eine globale Krise benötigt eine globale Antwort.

Deshalb arbeitet der FIA-Ausschuss für Verkehrssicherheit, dessen Leitung Todt hat und der aus hochrangigen Repräsentanten aus Regierungen, Wirtschaft und nicht-öffentlichen Organisationen besteht, an einer Lösung.

Die finanziellen Mittel sollen zur Gründung von Initiativen genutzt werden, die Kapazitäten aufbauen, Interessenvertretung fördern und präventive Maßnahmen durchführen. Dabei sollen nicht nur Programme unterstützt werden, die direkt Verkehrsteilnehmer betreffen. Die Konzeption von sicheren Fahrzeugen und deren Tests sollen ebenfalls finanziell unterstützt werden.

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