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24h Spa 2021 - "Übermenschlicher" Pier Guidi: "Sah aus, als wäre alles verloren"

Alessandro Pier Guidi ist für Ferrari der Matchwinner bei den 24h Spa: Wie er aus einem emotionalen Nackenschlag neue Kraft für sein Wahnsinns-Manöver schöpfte

Die 24h Spa boten den Zuschauern auch im Jahr 2021 wieder ein dramatisches Finale mit Regen. Diesmal lautete der Zweikampf: Dries Vanthoor im WRT-Audi #32 (D. Vanthoor/Weerts/K. van der Linde) gegen Alessandro Pier Guidi im Iron-Lynx-Ferrari #51 (Pier Guidi/Nielsen/Ledogar). Letzterer setzte sich durch, obwohl sich bei ihm schon Enttäuschung breit machte.

Was war passiert? Pier Guidi absolvierte 56 Minuten vor Ablauf der Zeit seinen letzten, planmäßigen Boxenstopp und zog dabei Slicks auf. Vanthoor kam eine Runde später und die WRT-Mannschaft entschied sich für Regenreifen. Der Poker sollte voll aufgehen: Unmittelbar danach begann es, richtig zu schütten. Der Regen spülte Vanthoor an die Spitze.

Ferrari verpokert sich: Pier Guidi "so enttäuscht"

"In der letzten Stunde, als plötzlich der Regen kam, sah es schon so aus, als wäre alles verloren. Ich war so enttäuscht im Auto. Da habe ich mir gesagt: 'Ich muss irgendwas machen.'", gab Pier Guidi nach dem Rennen zu.

Den Fehler bei der Reifenwahl behob Iron Lynx kurze Zeit später, doch das brachte die Mannschaft in die Verfolgerposition, nachdem man zuvor viele Stunden lang das Rennen anführte. Erst einige Minuten später rief das Rennleitung die finale Gelbphase mit anschließendem Safety-Car des Rennens aus.

Das Timing der Neutralisation spielte in Sachen Track-Position eine große Rolle, vermutet Ferraris Technischer Direktor Ferdinando Cannizzo gegenüber 'Sportscar365': "Ich glaube, wir hatten erwartet, dass die Gelbphase früher kommt, denn es hatten sich zehn Autos gedreht. Wäre das passiert, hätten wir Zeit gehabt, an die Box zu gehen, Reifen zu holen und an der Spitze zu bleiben."

Für die letzten 28 Minuten wurde das Rennen nochmals freigegeben, und Pier Guidi hatte für das Finale nur eine Maxime: Volle Attacke. "Ich habe wie ein Tier gepusht und bin alle möglichen Risiken eingegangen", so der Italiener. Das hatte sich ausgezahlt: Der Ferrari war auf nasser Strecke deutlich schneller als der Audi. 13 Minuten vor Schluss war der direkte Anschluss hergestellt.

So sah der Ferrari-Pilot das entscheidende Manöver in Spa

Über das siegbringende Manöver wird noch lange Zeit gesprochen werden: Pier Guidi attackierte Vanthoor neun Minuten vor Schluss auf der Außenbahn in Blanchimont - und kassierte den Lokalmatador tatsächlich, und das ohne Überschreitung der Tracklimits!

"Um ehrlich zu sein, war es vielleicht die schwierigste Kurve, aber weil Dries in Stavelot einen kleinen Fehler machte, hatte ich am Ausgang mehr Speed. Wir fuhren Seite an Seite und ich war zur Stelle", erklärte Pier Guidi anschließend sein Meisterstück.

Dass er das Manöver voll durchgezogen hat, hatte aber auch einen Grund: "Wenn du hinten bleibst und dem anderen durch eine Highspeed-Kurve folgst und du die Front verlierst, dann ist es schwierig, nahe dran zu bleiben. Dann sieht man im Regen nämlich fast nichts. Ich weiß nicht, warum. Aber mein Gefühl hat mir gesagt, ich musste angreifen."

Teamkollege: Alessandro Pier Guidi war "übermenschlich"!

Die Attacke gelang und Pier Guidi stellte damit den ersten Ferrari-Gesamtsieg bei den 24h Spa seit 2004 und den ersten Gesamtsieg eines nicht-deutschen Herstellers seit 2009 sicher. Teamkollege Come Ledogar war nach dem Rennen voll des Lobes für Pier Guidi: "Diesmal war er der Mann und er hat vollbracht, was kein anderer hätte schaffen können. Er war übermenschlich!"

"Was er vollbracht hat, bedeutet, dass dies als Besonderheit in die Geschichte der 24h Spa eingehen wird. Es war historisch. Das Risiko, das er in den letzten Rennminuten genommen hat, um den Sieg zu ermöglichen, und das ohne Fehler, war unglaublich. Er hat heute den Unterschied gemacht", jubelte Teamchef Andrea Piccini hinterher.

Mit dieser Leistung macht sich der "übermenschliche" Alessandro Pier Guidi wohl endgültig unsterblich bei Ferrari. Der Gesamtsieg bei den 24h Spa 2021 ist vermutlich der größte Triumph seiner Laufbahn. Zuvor holte er für Ferrari beziehungsweise in Ferrari-Fahrzeugen Klassensiege bei den 24h Le Mans, den 24h Daytona und beim Petit Le Mans, sowie den GTE-WM-Titel 2017.

Mit Bildmaterial von SRO.

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