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24h Spa: Einführung der GT2-Klasse verzögert sich

Die GT2-Klasse sollte in der IGTC 2023 eigentlich den Bronze-Cup ersetzen, doch dazu wird es noch nicht kommen: Stephane Ratel nennt den Hintergrund

24h Spa: Einführung der GT2-Klasse verzögert sich

Die GT2-Klasse wird in der Saison 2023 doch noch nicht in der Intercontinental-GT-Challenge und damit auch noch nicht bei den 24h von Spa am Start sein. Das verrät SRO-Chef Stephane Ratel im Gespräch mit den Kollegen von 'Sportscar365'.

"Für das nächste Jahr ist es zu früh. Ich glaube nicht, dass es passieren wird, denn ich sehe nicht, dass Maserati darauf drängt. Ich sehe auch nicht, dass Mercedes pusht [für den Start 2023]. Die Autos sind neu, lasst sie uns ein Jahr lang entwickeln", sagt der GT-Papst. Ursprünglich war geplant, GT2-Autos im kommenden Jahr im GT3-Feld starten zu lassen.

Das gab Ratel höchstpersönlich im Rahmen der 24h von Spa 2022 auf der jährlichen SRO-Pressekonferenz bekannt. Die Idee dahinter war, die darbende Amateur-Klasse zu ersetzen. Beim Langstrecken-Klassiker in den Ardennen gingen in diesem Jahr 66 GT3-Fahrzeuge an den Start, allerdings nur zwei in der Amateur-Klasse, dem Bronze-Cup.

GT2 eine Klasse für Herrenfahrer

Mit der boomenden GT2-Kategorie erhofft sich Ratel dort wieder höhere Starterzahlen. Die GT2-Kategorie verfügt zwar über mehr Leistung, aber über deutlich weniger Abtrieb im Vergleich zur GT3-Klasse. Damit liegen die Rundenzeiten je nach Einstufung in der Balance of Performance irgendwo zwischen GT3- und GT4-Niveau.

Ratel hat es mit seiner neuen GT2-Klasse vor allem auf zahlungskräftige Amateure und Herrenfahrer abgesehen. Neben den bereits genannten Mercedes-AMG und Maserati haben auch Hersteller wie Audi, KTM, Lamborghini und Porsche Rennwagen nach GT2-Reglement auf Lager. So ist Ratel zuversichtlich, die Klasse 2024 tatsächlich einzuführen.

Mercedes-AMG, GT2

Mercedes-AMG steigt auch mit einem Fahrzeug in die GT2-Klasse ein

Foto: Mercedes-Benz Group Media

Doch dafür müssen auch genügend Fahrzeuge gemeldet werden, merkt er an. Es gehe darum, "eine echte Klasse und einen echten Wettbewerb zu haben. Es ist nicht gut, wenn man nur zwei Autos hat. Das würde das Produkt entwerten. Ich möchte sie erst einführen, wenn es genügend [Autos] gibt." Dafür muss sich Ratel noch ein wenig gedulden.

Stephane Ratel schwärmt vom Mercedes-AMG GT2

"Angesichts der verzögerten Auslieferungen sehe ich nicht, dass wir im nächsten Jahr genug Autos haben werden, um es einzuführen", befürchtet der SRO-Chef. Sein Motto deshalb: "Lasst uns schrittweise in der GT2 Europa wachsen und dann sehen wir, wie es läuft."

Doch gerade den Einstieg von Mercedes-AMG wertet Ratel als absolut positives Signal. Er nutzte die Chance und homologierte den GT Track Series der Sternmarke für seine GT2-Klasse. Den ersten Renneinsatz des Wagens absolvierte er in Spielberg höchstpersönlich, zusammen mit Bernd Schneider. Im Dezember wurde schließlich der AMG GT2 präsentiert.

"Wie Sie sich vorstellen können, bin ich sehr, sehr, sehr zufrieden mit dem Mercedes. Ich finde, er sieht absolut fabelhaft aus", schwärmt Ratel. Bei aller Euphorie weiß er aber auch: "Es braucht Zeit, vor allem heutzutage mit all den Ersatzteil- und Lieferantenproblemen, die sie haben, und all den Vorlaufzeiten, wenn man mit den Herstellern spricht."

"Ich habe fast zwei Jahre lang gehofft, dass dieses Auto kommt. Dann kam der Track Series, der nicht wirklich ein GT2 war, und dann gab es Verzögerungen. Aber jetzt haben wir dieses fabelhafte Auto, zusammen mit dem nicht minder fabelhaften Maserati. Ich glaube, GT2 hat eine Zukunft. Mal sehen, wie sie sich vor allem in den europäischen Serien entwickelt."

Mit Bildmaterial von SRO / Kevin Pecks.

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