24h Spa: Kiesbetten zurück - AMG-Fahrer erwarten "jede Menge SC-Phasen"
Bei den 24h von Spa wartet ein renovierter Kurs mit wesentlich mehr Kiesbetten auf das Feld: Das könnte gravierende Folgen im Rennen haben
Am Circuit de Spa-Francorchamps ist über den Winter Hand angelegt worden. Auffällig sind vor allem die Modifikationen in der Kombination Eau Rouge/Raidillon. Außerdem sind an vielen Stellen Kiesbetten zurückgekehrt.
Und genau das wird auch Auswirkungen auf das 24-Stunden-Rennen am letzten Juli-Wochenende haben. Jules Gounon rechnet "mit jeder Menge Safety-Car-Phasen im Rennen." Wie der Mercedes-AMG-Fahrer das begründet? "Wenn es eine Berührung zwischen zwei Autos gibt, dann bleibt man schnell mal im Kiesbett stecken."
Die Folge: Gestrandete Autos müssen von den Sportwarten geborgen werden. Das führt in der Regel zu einer Neutralisierung des Rennens, entweder in Form einer Full-Course-Yellow oder durch den Einsatz des Safety-Cars. Zustimmung erfährt Gounon von Markenkollege Lucas Auer. Durch die Kiesbetten sei das Risiko beim Überholen größer, so Auer.
Ausritt ins Kiesbett gleich Safety-Car-Phase?
"Mal angenommen, du fährst Seite an Seite mit einem anderen Auto durch eine Kurve. Wenn du dann ein bisschen nach außen gedrückt wirst oder aber du selber die Kontrolle über dein Auto verlierst, dann geht es ab ins Kiesbett. Und dann gibt es eine Safety-Car-Phase." Nachsatz von Auer: "Meiner Meinung nach sollte es genau so sein!"
Tatsächlich werden die Fahrer durch die Rückkehr der Kiesbetten wieder härter für eigene Fehler bestraft. Ein Umstand, der in Zeiten der parkplatzgroßen Asphaltauslaufzonen abhanden gekommen ist. Stattdessen wurde "Tracklimits" zum Unwort im Rennsport.
Die Diskussionen und Konsequenzen für das Überschreiten der Streckenbegrenzungen sorgen immer wieder für Aufruhr, Konfusion und Spott. Die Krone wurde dem ganzen bei den 24h von Spa 2020 aufgesetzt: Damals wurden in den Trainings nur in Raidillon die Tracklimits überprüft.
Jules Gounon warnt vor Reifenschäden
Für alle anderen Kurven erhielten die Fahrer einen Freibrief, was jedoch so exzessiv ausgenutzt wurde, dass die Rennleitung für das Rennen doch wieder an allen Stellen die Tracklimits überwachte. Doch nicht nur wegen eines möglichen Abflugs eines Konkurrenten müssen die Fahrer bei der Rückkehr der Kiesbetten in Spa auf der Hut sein.
"In Reihen der Amateurfahrer gibt es häufig mal Dreher. Wenn so etwas passiert, dann liegt meistens jede Menge Kies auf der Strecke. Und dann fängt man sich schnell mal einen Reifenschaden ein. Dazu muss man noch nicht mal selber ins Kiesbett fahren", merkt Gounon an.
"Wenn so viel Kies auf der Fahrbahn liegt, dann kann man sich vorstellen, wie scharfkantig die Steine für einen Reifen sind, der bei 200 km/h unter enormer Belastung steht. Es gibt also einige Aspekte zu bedenken, die früher [bei weniger Kiesbetten] kein Thema waren."
Doch das gehört zur Challenge auf dem renovierten Kurs in Spa-Francorchamps dazu. Dass es auf der Ardennen-Achterbahn wieder ein wenig mehr zurück in Richtung Oldschool-Strecke geht, freut Auer: "Spa zählt für mich zu den schwierigsten Strecken. Und jetzt, da es wieder Kiesbetten gibt, gilt das umso mehr. Für Fehler gibt es keinen Platz mehr."
Mit Bildmaterial von SRO / TWENTY-ONE CREATION - Jules Benichou.
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