Rossi-Teamkollege vor GTWC-Auftakt: Klar erkennbar, "dass Vale ein Sieger ist"
Valentino Rossi analysiert den Unterschied zwischen Zweirad- und Vierradsport, lässt aber seine Ambitionen offen - Sein GTWC-Teamkollege dagegen formuliert klare Ziele
Wenn an diesem Sonntag um 15 Uhr auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola die Startampel erlischt, dann startet Valentino Rossi offiziell in seine zweite Karriere als Rennfahrer. Die MotoGP-Legende kämpft in diesem Jahr in der GT-World-Challenge Europe auf vier Rädern um Pokale und Siege.
Rossi startet seine Karriere als Automobilrennfahrer aber ohne konkrete Zielsetzung, wie er in einem Videointerview mit 'GTWorld' verrät: "Alles ist neu für mich, das gefällt mir. Ich weiß allerdings nicht, was an einem Rennwochenende und in einem Rennen passieren wird und was ich erwarten kann. Ich kenne mein Level nicht, ich weiß nicht, was auf der Strecke passieren wird. Deshalb: Alles ist neu und ich kann es kaum erwarten."
Die Zutaten für Erfolg, sie sind alle vorhanden. Rossi steuert einen Audi R8 LMS GT3 evo II für das belgische Topteam WRT, die im Vorjahr Gesamtwertung, Sprint-Cup und Endurance-Cup für sich entscheiden konnten. Als Teamkollegen bekommt er mit Nico Müller und Frederic Vervisch gleich zwei Audi-Werksfahrer zur Seite gestellt.
Frederic Vervisch fühlt sich geehrt
"Ich bin sehr happy, mit Fred zu fahren, denn er ist ein sehr lustiger Kerl und auch sehr schnell. Durch ihn und auch durch das Team verstehe ich sehr viel", freut sich Rossi. "Es ist ganz anders, als mit dem Motorrad, denn wir fahren gemeinsam auf einem Auto. Daher ist auch alles offen und ich bekomme viele Ratschläge von Fred."
"Als mich Audi angerufen und mir gesagt hat, dass ich mit Valentino fahren werde, habe ich mich sehr geehrt gefühlt", berichtet Vervisch. "Dass sie mich ausgewählt haben für diesen wichtigen Job für Vale, für seinen Start in die neue Karriere."
Der Belgier, der 2019 Gesamtsieger bei den 24h Nürburgring war, hat aufgrund dieser Konstellation viel vor: "Man kann klar erkennen, dass Valentino ein Gewinner ist. Er hat sehr viel Talent und versteht sofort. Das habe ich noch nie gesehen. Aber andererseits müssen wir auch sehen: Das Level in der GTWC ist sehr hoch und alle wollen sich beweisen."
Valentino Rossi hat in Imola bereits gewonnen
"Aber die Ambitionen sind klar: Er will gewinnen, er will auf das Podium, er will sehen, wie weit er kommen kann, und das versuchen wir auch." Da kommt ein Saisonauftakt in Rossis Heimatland Italien gerade recht. Imola kennt er noch aus seinen frühen Jahren in der Motorrad-WM. 1997 gewann er dort in der 125ccm-Klasse, 1998 in der 250ccm-Klasse.
Im Juli steht außerdem ein Rennwochenende auf Rossis Heimstrecke in Misano an. "Ich kenne sie seit 25 Jahren", sagt Rossi, der dort regelmäßig fährt. Über den Unterschied zwischen zwei und vier Rädern philosophiert er: "Mit dem Auto ist die Strecke ganz anders zu fahren, denn man fährt eine andere Linie, man muss überall abkürzen. Alles ist gleich, aber gleichzeitig komplett anders. Alles ist anders, aber gleichzeitig wieder dasselbe."
"Bremsen, Linie, Gas aufdrehen, versuchen schnell zu fahren, versuchen die Reifen zu verstehen, versuchen das Gefühl für das Auto zu verstehen. Ich fühle mich gut im Auto, ich kann durch meine Motorraderfahrung verstehen, was passiert." Ob ihm dieses Verständnis gleich zu Saisonbeginn eine Top-Platzierung einbringen wird, wird sich in den 3h Imola am Sonntag ab 15 Uhr (Alle Infos zum GTWC-Saisonauftakt 2022) zeigen.
Mit Bildmaterial von SRO Motorsports Group.
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