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Dakar-Sieger Matthias Walkner: "Es ist extrem geil und lässig!"

Matthias Walkner im Exklusiv-Interview: Wie schwierig es wirklich war, die Dakar zu gewinnen und welche Taktik zum Erfolg geführt hat – Die Verletzung 2016 war prägend.

1. Matthias Walkner, Red Bull KTM Factory Team

Red Bull Content Pool

#2 Red Bull KTM Factory Racing KTM: Matthias Walkner
1. Matthias Walkner, Red Bull KTM Factory Team
1. Matthias Walkner, Red Bull KTM Factory Team
1. Matthias Walkner, Red Bull KTM Factory Team
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#2 Red Bull KTM Factory Racing KTM: Matthias Walkner
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Matthias Walkner, Red Bull KTM Factory Racing
#2 Red Bull KTM Factory Racing KTM: Matthias Walkner
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#2 Red Bull KTM Factory Racing: Matthias Walkner
#2 Red Bull KTM Factory Racing: Matthias Walkner
#2 Red Bull KTM Factory Racing KTM: Matthias Walkner
Matthias Walkner, Red Bull KTM Factory Team

Die KTM-Siegesserie bei der Rallye Dakar geht weiter. Seit 2001 ist die österreichische Marke ungeschlagen, aber erstmals hat ein Fahrer aus der Alpenrepublik den Gesamtsieg geholt. Dem Salzburger Matthias Walkner gelang etwas, das seinem Mentor Heinz Kinigadner verwehrt geblieben ist. Bei seinem vierten Start überquerte Walkner nach fast 9.000 Kilometern durch Peru, Bolivien und Argentinien die Ziellinie als Erster. Im Interview mit 'Motorsport.com' spricht der 31-Jährige über die Strapazen der vergangenen beiden Wochen und seine Gedanken zu seinem historischen Triumph.

Fotos: Matthias Walkner bei der Rallye Dakar 2018

Frage: "Matthias, es ist geschafft! Der große Traum ist in Erfüllung gegangen! Ihr Handy hört auch nicht auf zu blinken."
Matthias Walkner: "Es ist ein angenehmer Stress, wenn sich ein paar Leute mitfreuen! Generell geht es mir voll cool. Es ist extrem geil und lässig! Wenn ich ehrlich bin, habe ich immer gehofft, dass es einmal passieren wird. Man sagt immer, dass man an seine Träume glauben und sie verfolgen soll, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich schon mehr daran gezweifelt als wirklich daran geglaubt."

Frage: "Im Laufe der Dakar oder schon im Vorfeld?"
"Mehr im Laufe der Dakar, denn im Vorfeld habe ich mich eigentlich besser gefühlt. Die letzten zehn Vorbereitungstage sind nicht so gut gelaufen. Vom langen Höhentraining habe ich mir eine Erkältung eingefangen und war extrem geschlaucht. Ich konnte nicht mehr Motorradfahren und hatte in der ersten Dakar-Woche so einen Muskelkater, dass ich gar nicht wusste, wie ich es aushalten soll. Unter dem Fahren musste ich fast weinen, weil es extrem zäh und mühsam war. Auch weil es in Peru extrem schwierig losgegangen ist. Das hat mich am Anfang gekillt."

Bildergalerie: Rallye Dakar 2018

"Nach der ersten Woche habe ich mir gedacht: Scheiße, die Dichte im Feld ist so stark, alle sind so eng beisammen. Man durfte sich keinen Fehler erlauben. Ich wusste, dass ich es über die Geschwindigkeit nicht machen kann, weil ich dann - unter Anführungszeichen - aus meinem Wohlfühlbereich herausgehen müsste. Ich will aber nicht mehr erleben, was ich 2016 erlebt habe. Dann habe ich mir gedacht, dass der Schlüsseltag noch kommen wird."

Entscheidung in einem Flusbett

"Als ich im Vorjahr auf das Podium gefahren bin, war es der zehnte Tag. Und auch diesmal war es der zehnte Tag. Natürlich hatte ich in diesem Flussbett auch ein wenig das Glück des Tüchtigen. Warum ich rechts gefahren bin und alle anderen links, weiß ich nicht genau. Ich dachte, es sind parallele Rios, die irgendwann wieder zusammenlaufen. Aber dann habe ich gemerkt, dass das doch nicht der Fall war und es eigentlich passen müsste. Egal, ich blieb einfach drauf, weil ich nichts zu verlieren hatte."

"Dann habe ich gemerkt, dass es passt und war anschließend die letzten 70, 80 Kilometer so nervös, dass ich mich ja nicht verfahre. Denn wenn ich das vergeigt hätte, was ich mir durch die Navigation herausgefahren habe, wäre es wieder für Nichts gewesen. Aber so habe ich mir den großen Vorsprung herausgefahren. Die letzten Tage waren trotzdem extrem zäh, weil ich mehr verlieren konnte als gewinnen. Jeder sagt, dass man diesen Vorsprung leicht nach Hause fährt, aber das ist nicht so einfach."

"Gestern sind wir rund 13 Stunden auf dem Motorrad gesessen. Ich bin genau um 5:27 Uhr losgefahren und um 18:57 ins Ziel gekommen. Am Ende war es mit der Konzentration schon schwierig und ich hatte einige Aha-Momente. Eine Kurve habe ich zu eng genommen und habe einen Stein gestreift. Dabei wurde der Kühler zerbeult und es war extrem knapp, dass er kein Loch bekommen hat. Ich habe dann dreimal Danke an den Motorsport-Gott gesagt, denn es hätte auch anders sein können."

Die bisher härteste Rallye Dakar

Frage: "Das war nun Ihre vierte Rallye Dakar. War es bis jetzt die härteste?"
"Ja, mit Abstand. Die erste Dakar war für mich auch extrem zäh und mühsam, weil ich nicht wusste, was mich erwarten wird. Ich war schlecht vorbereitet, dazu kam die Kälte in Bolivien und ich wusste nicht, wie ich mit den langen Verbindungsetappen umgehen soll. Aber jetzt war es definitiv die härteste Rallye."

"Im Ziel haben mir einige Hobbyfahrer gratuliert, aber ich habe ihnen gesagt: 'Hut ab, was ihr da geleistet habt!' Sie sind die gleiche Route gefahren und sind jeden Tag zwei bis vier Stunden mehr am Motorrad gesessen. Teilweise sind sie die Etappe am Abend zu Ende gefahren. Und diese ganzen Mühen für Ruhm, Ehre und Abenteuer. Für mich ist es praktisch mein Beruf, ich habe eine super Truppe, die mich betreut. Ich habe großen Respekt vor jedem, der diese Dakar zu Ende gefahren ist!"

Frage: "Sportlich gesehen war Tag zehn die Entscheidung, aber effektiv war diese Konstanz das Erfolgsgeheimnis. Dass Sie nicht über das Limit gegangen sind, sondern genau im richtigen Bereich gefahren sind?"
"Ja, so sieht es aus. Ich glaube nicht, dass ich der beste Navigator bin und auch nicht der Schnellste. Auch ein Marc Coma war vielleicht nicht der Schnellste, aber er hat immer gewusst, wann er es wie machen muss. Irgendwer hat entschieden, dass 2018 dem Walkner sein Jahr ist. Auch bei der heutigen Etappe habe ich mir gedacht: 'Bau ja keinen Scheiß, weil du das wahrscheinlich nie wieder zusammenbringen wirst.' Ich weiß nicht, ob noch einmal alles so zusammenpassen wird."

"In den 14 Tagen kann so viel passieren. Es gibt so viele Situationen, die nicht in deiner Hand oder in den Händen des Teams liegen. Laia hat ein Lama erwischt. Sie meinte, wenn sie es in der Mitte erwischt hätte, dann wäre auch sie richtig böse abgestiegen. Am ersten Tag hat mich ein Lastwagenfahrer geschnitten, weil er mich übersehen hat. Links bin ich mit dem Knie an der Leitplanke angestanden und rechts bei ihm beim Lastwagen. Auf der Straße hatte ich noch nie so einen Schreckmoment, denn das Rennen hätte für mich auch schon auf der ersten Verbindungsetappe gelaufen sein können. Von dem her hat diesmal wirklich alles zusammengepasst und ich bin so früh darüber!"

Schwere Verletzung war einschneidendes Erlebnis

Frage: "Vor zwei Jahren gab es die schwere Verletzung in Form des Oberschenkelbruchs und den langen Weg zurück. Sie haben die Tiefe dieses Sports gesehen und jetzt sind Sie im am Gipfel, im Olymp. In relativ kurzer Zeit haben Sie alles miterlebt."
"Der Unfall hat mich echt extrem geprägt. Damals hatte ich Glück oder Pech, je nachdem wie man es sieht. Bei der diesjährigen Dakar sind wir genau an der gleichen Stelle vorbeigefahren. 2016 bin ich bei Kilometer 17 gestürzt und jetzt waren die ersten rund 20 Kilometer vom Roadbook identisch. Ich habe genau das Loch wieder gesehen und wahrgenommen. Wenn es damals so gewesen wäre wie jetzt, hätte ich das Loch nicht übersehen, weil jetzt die Straße deutlich beschädigter ist. Ich wollte fast schon stehenbleiben und ein Foto machen. Es war dann schon ein gutes Gefühl, weil ich nach fünf Kilometern wusste, dass es diese Route ist. Als ich vorbei war, habe ich gleich etwas mehr Gas gegeben."

Frage: "Der Rummel um Ihre Person ist jetzt riesig. Vor allem in Ihrer Heimat ist die Begeisterung gewaltig! Für Österreich ist es eine große Geschichte, was Sie geleistet haben."
"Marcel Hirscher ist ein guter Freund von mir, um ihn herrscht immer ein großer Rummel. Das genieße ich jetzt auch mal, es ist cool und lässig. Die Motorsportfamilie ist eine geile Gemeinschaft! Jeder freut sich mit dir. Zu 90 Prozent ist ein Schulterklopfer ehrlich gemeint. Das taugt mir natürlich schon, wenn sich die Leute dafür interessieren, was ich so mache, und es wertschätzen."

"Ich finde die Anerkennung und die Gratulationen extrem geil und lässig. Ich habe mir zu 80 Prozent alles durchgelesen, wie die Leute alle mitfiebern. Selbst wenn schon 300 Einträge mit Gratulationen stehen und sich jemand denkt, er will nicht der 301. sein – es ist schon so, dass ich mir alles anschauen und es cool finde, dass sich die Leute für unseren Sport - und der Rallye-Sport ist extrem geil - so interessieren, mitfiebern und die Daumen drücken."

Frage: "Worauf freuen Sie sich, wenn sie daheim angekommen sind und nach der kommenden Woche der Rummel um Ihre Person etwas nachgelassen hat?"
"Auf nichts tun. Ich freue mich auf meine Freunde, meine Familie, meine Freundin, Grillen, Skitouren gehen und faul sein. Vielleicht besuche ich den Marcel beim Skirennen in Schladming. Ich werde tun, worauf ich Lust und Laune habe."

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