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Dakar-Beifahrer Timo Gottschalk Dritter: "Wir sind hungrig auf das Podium"

Lucas Moraes und Timo Gottschalk sind die große Überraschung in Saudi-Arabien - Der deutsche Beifahrer coacht den Rookie erfolgreich, denn sie sind auf Platz drei

Dakar-Beifahrer Timo Gottschalk Dritter: "Wir sind hungrig auf das Podium"

Mit Timo Gottschalk mischt ein Deutscher im Spitzenfeld der Rallye Dakar 2023 in Saudi-Arabien mit. Gottschalk ist in diesem Jahr Beifahrer von Lucas Moraes. Der 33-jährige Brasilianer ist zum ersten Mal bei der härtesten Rallye der Welt am Start.

Das Duo sitzt in einem Toyota Hilux des Overdrive-Teams. Nach der schwierigen sechsten Etappe verbesserten sich Moraes/Gottschalk auf den dritten Platz der Gesamtwertung. Mit diesem Ergebnis hätten beide im Vorfeld nie gerechnet.

"Der Lucas meinte schon vorher, wenn wir einmal ein Tagesergebnis in den Top 10 schaffen. Ich habe ihm gesagt, das werden wir schon schaffen", schildert Gottschalk in Riad im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "An Tag fünf waren wir Sechste. Damit waren wir schon super happy!"

"Klar wussten wir, dass wir die Jungs vorne nicht schlagen können. Nun haben sich einige selber geschlagen. Es tut mir leid für sie, aber im Endeffekt ist es immer so. Wir hatten einen guten Tag ohne Probleme. Wir fahren einen guten Speed."

Großes Lob kommt auch von Toyota-Kollege Nasser Al-Attiyah. Im Jahr 2011 gewannen Gottschalk und Al-Attiyah mit Volkswagen die Dakar in Südamerika. Dass Moraes als Rookie im Spitzenfeld mitmischt, beeindruckt Al-Attiyah.

"Lucas macht es sehr gut. Beim ersten Mal muss man ruhig bleiben, weitermachen und versuchen, in die Top 5 zu kommen", sagt der aktuelle Spitzenreiter. "Wenn Lucas so weitermacht, dann wird er einer der starken Dakar-Fahrer sein. Timo war mein Beifahrer. Er hat mit mir gewonnen."

Rookie Moraes stellt sein Talent unter Beweis

Schon im Vorfeld der Rallye Dakar hatte sich Moraes den Ruf erarbeitet, ein großes Talent zu sein. Zweimal hat er die Rallye dos Sertoes in seiner Heimat Brasilien gewonnen. Die Zusammenarbeit mit Gottschalk kam erst kurzfristig im vergangenen Herbst zustande.

"Lucas steigert sich von Tag zu Tag", beschreibt Gottschalk, der seine 15. Dakar bestreitet. "Er macht echt einen tollen Job hier. Es macht Spaß, mit ihm zu fahren. Wir sind immer sicher unterwegs - ohne Probleme. Das versuchen wir weiter fortzuführen."

Timo Gottschalk, Lucas Moraes

Timo Gottschalk (im Hintergrund) ist der Beifahrer von Lucas Moraes (re.)

Foto: Red Bull Contentpool

"Er ist in Brasilien schon viel gefahren. Die Dos Sertoes ist eine große, schwierige Rallye, die er schon zweimal gewonnen hat. Das zeigt das Talent, aber dort ist natürlich die Konkurrenz eine andere. Hier bei der Dakar sind die Topleute. Er meistert die Aufgabe sehr gut."

"Man sieht an den Zeiten und am Ergebnis, dass Talent da ist. Dritter Platz im Gesamtergebnis ist natürlich toll. Das hätten wir uns nie erträumt. Das jetzt zu halten, wird die Aufgabe werden. Von hinten kommen noch einige schnelle Jungs. Wir schauen mal, was möglich ist."

Mit seiner Erfahrung versucht Gottschalk, seinem Fahrer zu helfen, ihn richtig vorzubereiten und ihm auch bei kniffligen Situationen Tipps zu geben. Moraes lernt im Cockpit schnell, wenn er einem Topfahrer wie zum Beispiel Sebastien Loeb folgt.

Eine der anspruchsvollsten Dakars

"Wenn er dann alleine fährt, kann er fast den gleichen Speed fahren. Das ist echt eine tolle Sache", lobt Gottschalk, der in seiner Dakar-Karriere in Afrika, Südamerika und in Saudi-Arabien schon viel erlebt hat. War die erste Woche die härteste überhaupt?

"Wir wussten im Vorfeld, dass die erste Woche anstrengend wird, weil sie extrem lang ist. Sie dauert im Endeffekt mehr als eine Woche. Es sind sehr lange Tage. Auf der zweiten Etappe gab es so viele Steine, das habe ich in meinem Leben noch nicht erlebt."

"Es ist auf jeden Fall eine sehr anspruchsvolle Dakar", bestätigt Gottschalk die Eindrücke vieler Fahrer. "Das [regnerische] Wetter macht es nicht einfacher. Gerade in den Dünen ist weicher Sand einfacher hochzufahren."

"Aber jetzt bewegt sich der Sand nicht mehr. Es ist wie eine Mauer, wenn man in ein Loch einschlägt. Das macht es physisch anstrengender, für das Auto sowieso. Es ist schon eine super anstrengende Dakar!"

"Die zweite Woche hat bei vielen einige Fragezeichen, weil einige Prüfungen recht kurz sind. Klar, im 'Empty Quarter' gibt es viele Dünen und viel Sand. Das ist anstrengend und schwer, aber trotzdem sind es überraschenderweise recht kurze Prüfungen."

"Also entweder wird es super schwer, dort durchzukommen - lassen wir uns überraschen. Aber ich denke, die zweite Woche wird vielleicht etwas einfacher werden, weil das Terrain gleichmäßig bleibt. Wenn das Wetter mitspielt, kann es auch recht schön werden."

Ziel lautet Podium, aber nicht um jeden Preis

Während die Konkurrenz von Audi und Prodrive in den ersten Tagen Probleme bekamen, liefen die Toyota reibungslos. Nach sechs Tagen liegen vier Hilux auf den ersten vier Positionen. Die Zuverlässigkeit ist ein Schlüssel für den Erfolg.

"Unser Auto ist super stabil", lobt Gottschalk. "Es wurden viele Testkilometer und viele Rallyes absolviert. Im vergangenen Jahr sind Kunden damit gefahren und es wurde immer weiterentwickelt. Das Auto kann schon viel."

Timo Gottschalk

Der Deutsche Timo Gottschalk bestreitet schon seine 15. Rallye Dakar

Foto: Red Bull Contentpool

Deshalb kommt er zu dem Schluss: "Momentan ist nicht das Auto das Limit, sondern der Körper des Fahrers und des Beifahrers." Denn auch der Mensch muss die vielen Schläge im abwegigen Terrain wegstecken können.

Moraes/Gottschalk sind mit Zwischenrang drei die große Überraschung der ersten Woche. Aber es warten noch acht lange Etappen. Wie lautet das Ziel? "Eigentlich haben wir unser ursprüngliches Ziel schon lange übererfüllt", sagt Gottschalk.

Aber er wünscht sich natürlich mehr: "Klar, jetzt sind wir hungrig auf das Podium. Da zu bleiben, ist das große Ziel, aber nicht um jeden Preis. Wenn die ganz schnellen Jungs an uns vorbeiziehen, dann ist es eben so. Dann können wir nur versuchen, hinterherzufahren. Wenn wir Vierter oder Fünfter werden, dann ist es auch ein tolles Ergebnis."

Gesamtwertung nach 6 von 14 Etappen (Top 10):

01. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) - 24:00:48 Stunden

02. Lategan/Cummings (Toyota) +1:06:50 Stunden

03. Moraes/Gottschalk (Toyota) +1:13:19

04. de Villier/Murphy (Toyota) +1:44:38

05. Ekström/Bergkvist (Audi) +1:46:55

06. Loeb/Lurquin (Prodrive Hunter) +1:57:10

07. Dumas/Delfino (Rebellion) +2:13:07

08. Prokop/Chytka (Ford) +2:20:30

09. Baragwanath/Cremer (Century)+2:49:27

10. Han/Li (Hanwei) +3:04:31

Mit Bildmaterial von Red Bull Contentpool.

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