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Dakar-Direktor Castera im Interview: "Experimente, die nicht funktionierten"

Rallye-Direktor David Castera nimmt im Interview zu wichtigen Themen der ersten Dakar-Woche Stellung - Zusammenarbeit mit FIA noch nicht reibungslos

Die erste Woche der Rallye Dakar 2022 in Saudi-Arabien hat auch abseits des sportlichen Geschehens für Schlagzeilen gesorgt. Kurz vor Silvester ereignete sich eine Explosion vor einem Hotel in Dschidda. Dann gab es gleich in der ersten Etappe viele Diskussionen über das ungenaue Roadbook.

Da die Dakar die erste Station der neuen Rally-Raid-Weltmeisterschaft ist, ist auch die FIA nun stärker involviert. Kontrovers diskutiert wurde die Startreihenfolge, die nach der ersten Woche in Details angepasst wurde.

Rallye-Direktor David Castera, der für Dakar-Veranstalter ASO arbeitet, hat am Ruhetag mit 'Motorsport.com' gesprochen und seine Meinung zu einigen Themen klargestellt.

Frage: "Wie ist Ihr generelles Fazit nach der ersten Dakar-Woche?"

David Castera: "Generell denke ich, dass es eine gute erste Woche war. Das Rennen ist mehr oder weniger nach Plan gelaufen. Das Level ist etwas höher als im Vorjahr. Wir sind überrascht, dass das generelle Level höher ist. Im Vorjahr hatten wir 30 Fahrzeuge mit hoher Pace, jetzt sind es fast 50. Das ändert viel und müssen wir für die Zukunft beachten."

Frage: "Welche Lektionen haben Sie nach den ersten sieben Tagen gelernt?"

Castera: "Die Leute sagen mir, dass das, was in Etappe 6 passiert ist, vorhersehbar war. So ist das Leben. Aber wir haben das schon früher gemacht und es hat funktioniert. Ich dachte, dass es nicht so tiefe Spuren geben würde, aber der Regen hatte das Terrain aufgeweicht. Man muss auch bedenken, dass es nur für die ersten 15 Motorräder komplizierter war."

"Der Rest hat zu mir gesagt: 'David, für uns war es wie jeden Tag'. Ich muss gleichzeitig zwei Rennen managen. Eines für die Profis, eines für die Amateure. Für die Profis habe ich große Verantwortung, denn sie riskieren jeden Tag ihr Leben. Wenn sie so zu mir sprechen, dann höre ich zu und wir brechen ab. Wir werden eine Etappe nicht mehr so machen."

Frage: "Über die Probleme des Roadbooks in Etappe 1 wird immer noch diskutiert."

Castera: "Es ist Carlos Idee, und sein Vorschlag ist nicht komplett falsch, dass wenn sich in Zukunft eine hohe Prozentzahl verfährt, man diese Zeit gutschreiben könnte. Das könnte für die Zukunft eine Lösung sein, warum nicht. Ich werde darüber in Ruhe nachdenken, weil ich in der Hitze des Gefechts keine Entscheidungen treffen möchte."

Wie läuft die Zusammenarbeit mit der FIA?

Frage: "Hat die Ankunft der FIA geholfen oder der Dakar geschadet?"

Castera: "Es stimmt, dass wir jetzt weniger Freiheiten bezüglich Entscheidungen haben. Aber ich muss härter arbeiten, wir dürfen nicht aufgeben und müssen weitermachen. Ich möchte heute nicht sagen, dass es nicht funktioniert und wir das beenden sollten. Es gibt Dinge, die man besser machen kann. Daran arbeiten wir."

Carlos Sainz Sen.

Carlos Sainz und Audi haben schon am ersten langen Tag viel Zeit verloren

Foto: Audi

"Als wir früher ein Problem hatten, haben wir es geändert und es war erledigt. Jetzt müssen wir auf das nächste Jahr warten und ich denke nicht, dass es so sein sollte. Meiner Meinung nach muss die Dakar so sein, wie sie immer war. Ein Rennen für Amateure, in dem Profis akzeptiert werden."

"Ich werde niemandem, nicht einmal der FIA, erlauben, diese Philosophie zu ändern. In diesem Jahr ist es etwas komplizierter, aber wir müssen lernen mit ihnen zu arbeiten. Sie müssen bei den Regeln flexibler werden. Aber wir mussten anfangen, gemeinsam zu arbeiten."

Frage: "Eines der kontroversesten Themen ist die Prioritätsliste, die 95 Fahrer umfasst. Einige von ihnen haben keine Erfahrung oder herausragende Ergebnisse."

Castera: "Vielleicht. Ich bin mir sicher, dass sie daran arbeiten. Wir haben viele Dinge erfunden. Am besten ist es, wenn man nach der Reihenfolge des Vortags startet. So haben wir es bisher gemacht und es hat funktioniert. Was wir in diesen Tagen probiert haben, hat nicht funktioniert. Jetzt kehren wir zu etwas einfacherem mit gesundem Menschenverstand zurück."

Die Rallye wird nicht vorzeitig abgebrochen

Frage: "Wie geht David Castera mit so einem kontroversen Thema wie der Explosion am 30. Dezember bei einem Assistenzfahrzeug des Sodicar-Teams um?"

Castera: "Wir sind hier für den Sport und um ein Erlebnis zu erfahren. Aber das kann von politischen Geschichten beeinflusst werden. Momentan wissen wir nicht, was passiert ist. Wir haben die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt und machen weiter. Es macht mich traurig, dass ein Mitglied unserer Familie bei so einer Explosion verletzt worden ist. Ich hoffe, er erholt sich rasch."

Sam Sunderland

Bei den Motorrädern sind die Zeitabstände im Spitzenfeld eng

Foto: GasGas

Frage: "Die Rallye wird also bis zum 14. Tag in Dschidda fortgesetzt?"

Castera: "Ja, das denke ich. Momentan gibt es nichts, weshalb ich über einen Abbruch des Rennes nachdenken müsste. Wir machen mit den maximal möglichen Sicherheitsvorkehrungen weiter. Saudi-Arabien hilft uns bei der Sicherheit. Wir machen weiter."

Frage: "Was dürfen wir von der zweiten Woche erwarten?"

Castera: "Ich erwarte viel, weil mir die Etappen gefallen. Es gibt Sand und in jeder Etappe einen anderen Rhythmus. Ich denke, dass viel passieren kann. In den Etappen 8 und 11 gibt es sehr große Dünen und Navigation. Ich denke, dass es eine interessante zweite Woche wird."

Mit Bildmaterial von A.S.O..

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