Dakar-Sieger Ricky Brabec: "Honda hat als Team gewonnen"
Sieben Jahre hat Honda gebraucht, um KTM bei der Rallye Dakar zu besiegen - Das Terrain in Saudi-Arabien erinnerte Ricky Brabec an die Mojave-Wüste in Kalifornien
"Es ist fast zu schön, um wahr zu sein", sagt Ricky Brabec im Moment seines größten sportlichen Erfolges. "Jetzt stehen wir hinter der Ziellinie und haben gewonnen." Nach rund 5.000 gezeiteten Kilometern und einer Fahrzeit von 40 Stunden durch Saudi-Arabien hat Brabec Honda den langersehnten Sieg bei der Rallye Dakar beschert.
Seit 1989 hat kein Honda-Fahrer mehr diese Rallye gewonnen. Brabec ist der erste US-Amerikaner, dem dieses Kunststück gelungen ist. 2013 kehrte Honda zur Dakar zurück. Zweite Plätze von Paulo Goncalves (2015) und Kevin Benavides (2018) waren die besten Ergebnisse. Aber nun konnte man Konkurrent KTM vom Thron stoßen.
"Honda hatte erfolgreiche Fahrer, aber wir hatten auch Pech und technische Probleme", blickt Brabec auf die Vergangenheit zurück. "Schließlich haben wir die Puzzleteile zusammensetzen können." Allerdings gab es bei Benavides am Ende der ersten Woche einen Motorschaden und auch bei Joan Barreda musste am vorletzten Tag der Motor gewechselt werden.
Honda geschlossen stärker als KTM
Honda zeigte im Laufe der zwölf Etappen mehrfach, dass man trotzdem einen Schritt nach vorne gemacht hat. Brabec gewann zwei Tage, Ignacio Cornejo ebenfalls zwei, Benavides und Barreda je einmal. In zwei Etappen belegten Honda-Fahrer die ersten drei Plätze. Zum Vergleich konnte KTM nur drei Tagessiege verbuchen.
Seit 1989 hat kein Honda-Fahrer die Dakar gewinnen können
Foto: HRC
"Unser Team ist sehr stark", betont Brabec. "Es gibt keinen Nummer-1-Fahrer. Wir arbeiten alle zusammen. Es ist ein Erfolg des Teams. Wir Fahrer und alle Mechaniker haben zusammengearbeitet. Wir sind eine Familie und haben alle gewonnen. Alle bei Honda haben gewonnen."
Brabec bestritt erst seine fünfte Rallye Dakar. Beim Debüt 2016 belegte er den neunten Platz. Seither hatte er es nicht ins Ziel geschafft. Obwohl er die Gesamtwertung seit dem dritten Tag angeführt hat, wollte er nicht an den Sieg denken: "Bis zum letzten Kilometer der letzten Etappe habe ich nicht daran gedacht. Läuft noch etwas schief, dann ist das sehr schmerzhaft."
Training in der Mojave-Wüste war optimal
Was war sein Erfolgsgeheimnis, denn niemand fuhr die Etappen so konstant wie Brabec? "Ich weiß es nicht genau, weil ich erst einmal gewonnen habe", lacht der 28-Jährige. "Man muss gesund bleiben und konzentriert sein. Das Rennen dauert zwei Wochen. Man will nicht stürzen und sich verletzen. Man muss auf seinen Körper aufpassen."
Zudem ist ihm das Gelände in Saudi-Arabien entgegen gekommen: "Ich habe viel in der Mojave-Wüste in Kalifornien getestet, wo ich lebe. Die meisten Tests haben wir auf so einem Terrain wie hier gemacht. Unser Motorrad hat sehr gut funktioniert. Alle Fahrer sind sehr gut gefahren und sind mit dem Motorrad zufrieden."
"Es gibt keine Beanstandungen, das Motorrad funktionierte großartig. Wir haben viel Mühe in die Testarbeit gesteckt. Dieses Terrain ist mein Zuhause", glaubt Brabec an einen persönlichen Vorteil. "Ich habe die steinigen Passagen und die schnellen Abschnitte genossen. Ich mag es, wenn es hart und schnell ist. Ich möchte auf jeden Fall zur Dakar zurückkommen."
Sieben Jahre hat Honda gebraucht, um KTM zu besiegen. "Wir haben von unseren Niederlagen gelernt", sagt HRC-Präsident Yoshishige Nomura. "Alle haben hart gearbeitet und schließlich haben wir gewonnen. Die unermüdliche Arbeit in den vergangenen sieben Jahren hat das möglich gemacht. Es war eine Leistung des Honda-Teams. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass Paulo Goncalves viel dazu beigetragen hat. Wir bedanken uns bei ihm und beten für ihn."
Mit Bildmaterial von HRC.
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