Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Enges Motorradrennen bei der Dakar: Warum das Level so hoch geworden ist

Die Teamchefs Wolfgang Fischer (Hero) und Ruben Faria (Honda) nennen Gründe für das hohe Level bei den Motorrädern und das bis zum Schluss enge Rennen

Enges Motorradrennen bei der Dakar: Warum das Level so hoch geworden ist

In den vergangenen Jahren ist das Feld der Motorradfahrer bei der Rallye Dakar immer enger zusammengerückt. Wenige Minuten entscheiden über Sieg und Niederlage. Vorbei sind die Zeiten, als die Zeitabstände groß waren. Motorenwechsel (inklusive Zeitstrafen) am Ruhetag gehören lange der Vergangenheit an.

Zwischen 2005 und 2015 dominierten Marc Coma und Cyril Despres die Klasse. Der Gesamtsieg führte nur über die beiden. Fast im jährlichen Rhythmus ging der Sieg an den einen oder den anderen KTM-Fahrer.

Nach dieser Ära haben seit 2016 sechs verschiedene Fahrer gewonnen. Lediglich Toby Price konnte seither zwei Gesamtsiege erobern. Meistens war das Rennen um die Podestplätze bis zu den letzten Tagen offen. Was sind die Gründe für dieses hohe Level bei den Motorrädern?

"2015 hat Paulo [Goncalves] den Sieg gegen Coma um 17 Minuten verpasst", erinnert sich Wolfgang Fischer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zurück. Damals war der Deutsche Teamchef der Honda-Mannschaft.

"Ab da kamen immer mehr Fahrer auf Topniveau von Enduro oder Motocross mit dazu. Seitdem ist das Niveau extrem angestiegen." Nachdem sich Coma und Despres von den Bikes verabschiedet hatten, fand ein großer Generationenwechsel statt.

Auch Ruben Faria, der 2013 hinter Despres Zweiter war und heute das Honda-Team leitet, sieht ähnliche Gründe wie Fischer: "In der Vergangenheit gab es Werksteams, aber wie oft hat man mit einem Roadbook trainiert? Man hat das während des Jahres ein oder zweimal gemacht."

Pablo Quintanilla

Das Level ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen

Foto: Honda

"Man ist drei, maximal vier Rennen pro Jahr gefahren. Jetzt trainieren die Fahrer jeden Tag. Früher kamen die Rallye-Fahrer nicht von anderen Topdisziplinen. Seit 2010 herum kamen Fahrer wie Matthias [Walkner], der Motocross-Weltmeister war."

"Es kamen Fahrer, die in anderen Disziplinen Spitzenfahrer waren. Sie adaptieren den Speed und die Technik für unseren Sport. Sie trainieren viel mehr Navigation. Die Motorräder wurden mit den 450ern leichter. Deshalb wurde die Rallye schneller und konkurrenzfähiger."

Die Ausgeglichenheit im Feld zeigte sich auch 2023 in Saudi-Arabien. In der ersten Woche gab es an jedem Tag einen anderen Sieger. Die Wertung im Gesamtklassement änderte sich laufend. Und auch in der zweiten Woche gab es ständig Führungswechsel.

"Es gibt 20 Fahrer, die um das Podium mitfahren können und zehn um den Sieg", sagt Fischer. "Sportlich ist es eine ganz andere Liga, als es damals war. Die Weltmeisterschaft mit dem FIM-Prädikat ist auch für die Medienpräsenz wichtig. Von dem her hat es sich super entwickelt."

Kaum Taktik möglich: Verletzungsrisiko ist hoch

"Allerdings ist natürlich die Geschwindigkeit und das Risiko, um vorne dabei zu sein, sehr hoch. Es gibt kein Taktieren mehr. Sie fahren jeden Tag voll. Das birgt natürlich auch ein hohes Verletzungsrisiko. Jedes Team hat Verletzungsausfälle. Das ist natürlich die negative Seite."

GasGas hat Sam Sunderland durch Verletzung verloren, Honda Ricky Brabec und Joan Barreda, Hero Joaquim Rodrigues. Die Motorrad-Kategorie bleibt die gefährlichste Klasse bei der Rallye Dakar. Veranstalter A.S.O. versucht mit verschiedenen Maßnahmen die Sicherheit zu erhöhen.

Ross Branch

Das Hero-Team hat in diesem Jahr zwei Etappen gewonnen

Foto: Hero MotoSports

"Der Airbag hat sicherlich viel gebracht", findet Fischer. "Das Speedlimit von 160 km/h hat kein Team gewollt. Aber es ist trotzdem durchgeführt worden. Der Fahrer stürzt nicht bei 160 oder 170, sondern wenn sich der Untergrund rasch ändert."

Außerdem wird das Roadbook so gestaltet, dass Navigation im Vordergrund steht und Tempo herausgenommen wird. Laut dem Hero-Teamchef der richtige Schritt: "Die Streckenführung darf nicht zu eintönig schnell sein. Das Roadbook muss stimmen, damit Gefahren eingezeichnet sind."

Während die Etappen laufen, verfolgen die Teams die Geschehnisse vom Biwak aus und müssen hoffen, dass ihre Fahrer die Strecke problemlos meistern und sportlich erfolgreich sind. Die Fahrer müssen ihre eigene Taktik wählen.

"Ich kann den Fahrern nicht sagen, dass sie Vollgas fahren sollen, denn diese Disziplin ist auch gefährlich", hält Faria im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' fest. "Ich sage ihnen nur, dass sie aufpassen und clever sein sollen. Und wenn sie sich wohlfühlen, können sie attackieren. Mehr kann ich ihnen nicht sagen."

Mit Bildmaterial von Red Bull Contentpool.

Vorheriger Artikel Rallye Dakar 2023: Loeb übernimmt mit nächstem Tagessieg Platz zwei
Nächster Artikel Rallye Dakar 2023: Walkner stürzt, Price verteidigt Führung in Etappe 13

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland