Rallye Dakar 2018: Zehn Minuten Strafe für Carlos Sainz
Carlos Sainz wird von der Rennleitung schuldig gesprochen: Zehn Minuten Strafe gegen den Spanier - Peugeot legt Berufung ein - Bruno Famin stocksauer
Foto: A.S.O.
Die Rallye Dakar 2018 hat am unfreiwilligen "Ruhetag" ohne Wertungskilometer eine überraschende Wendung genommen: Carlos Sainz bekam von den Rennkommissaren eine Strafe von zehn Minuten aufgebrummt. Die Sanktion dürfte für eine große Kontroverse sorgen. Peugeot reagierte mit viel Unverständnis und hat bereits eine Berufung angekündigt, die einen monatelangen Prozess nach sich ziehen kann. Sainz hatte schon vor der Untersuchung seine Unschuld beteuert.
Auslöser war Quad-Pilot Kees Kloon, der Sainz beschuldigte, ihn auf der siebten Etappe von der Strecke gerammt zu haben. Der Peugeot-Pilot hingegen sagte aus, dass Kloon die Kontrolle verloren habe, als dieser ihn vorbeilassen wollte. Anschließend habe er eine Kollision nur knapp verhindern können. Problematisch ist der Fall, weil keine Videobilder, sondern nur GPS-Daten vorlagen. "Total unfair! Das regt mich richtig auf", ärgert sich Sainz über die Strafe.
Auch Peugeot-Motorsportchef Bruno Famin reagierte angefressen und kündigte sofort an, in Berufung zu gehen. "Kein Mensch kann diese Strafe verstehen. Carlos hat das Quad nie touchiert. Es weist keinerlei Berührungsspuren auf und hat auf dieser und der nächsten Prüfung jeweils den zehnten Platz belegt. Selbst wenn die Kommissare der Meinung sind, dass sich Carlos falsch verhalten hat, sollten sie eine andere Art von Strafe aussprechen. So greifen sie in das Rennen ein."
"Jetzt sind Manipulationen Tür und Tor geöffnet", so der Franzose weiter. "Wenn jetzt jeder Teilnehmer einfach so hingehen kann und behauptet, mit jemand anderem kollidiert zu sein, ohne einen Beweis zu haben, dann kriegen wir künftig alle zehn Minuten Strafe. Das ist nicht hinnehmbar. Da wollen sich wohl welche zu Protagonisten in diesem Rennen aufschwingen, weil nun jeder darüber reden wird. Jetzt wissen wir womöglich nicht einmal in Cordoba, wer der Sieger sein wird."
Peugeot hat vier Tage Zeit, die Berufung offiziell einzulegen. Famins Gemüt zufolge wird er diese Zeit wohl nicht dafür benötigen. Sollte der Fall sogar vor den internationalen Sportgerichtshof gehen, droht eine Hängepartie von einem halben Jahr. Selbst unter Berücksichtigung der Strafe hat Carlos Sainz noch immer einen Vorsprung von 56:37 Minuten auf Nasser Al-Attiyah (Toyota).
Pos. | Fahrer/Beifahrer | Auto | Zeit/Abstand |
1 |
Carlos Sainz Lucas Cruz |
Peugeot | 27:04:00 Stunden |
2 |
Nasser Al-Attiyah Matthieu Baumel |
Toyota | +0:56:37 |
3 |
Stephane Peterhansel Jean Paul Cottret |
Peugeot | +1:03:42 |
4 |
Bernhard ten Brinke Michel Perin |
Toyota | +1:13:00 |
5 |
Giniel de Villiers Dirk von Zitzewitz |
Toyota | +1:27:09 |
6 |
Jakub Przygonski Tim Colsoul |
Mini | +2:18:36 |
7 |
Martin Prokop Jan Tomanek |
Ford | +2:33:30 |
8 |
Khalid Al Qassimi Xavier Panseri |
Peugeot | +2:45:42 |
9 |
Peter van Merkstejin Maciej Marton |
Toyota | +4:49:41 |
10 |
Nicolas Fuchs Adrian Mussano |
Borgward | +6:24:09 |
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