Rallye Dakar 2020: Quintanilla verkürzt Rückstand auf Brabec
Pablo Quintanilla gewinnt die elfte Etappe und macht viele Minuten auf Ricky Brabec gut - Matthias Walkner wird Zweiter und verbessert sich in der Gesamtwertung
Die elfte Etappe der Rallye Dakar in Saudi-Arabien brachte noch einmal Schwung ins Gesamtklassement. Pablo Quintanilla (Husqvarna) sicherte sich den Tagessieg und verkürzte seinen Rückstand auf Ricky Brabec (Honda) auf unter 14 Minuten. Matthias Walkner (KTM) wurde am Donnerstag Zweiter und rückte in der Gesamtwertung dem Podest wieder näher.
Der elfte Tag war der zweite Teil der Marathonetappe. Von Shubaytah nach Haradh mussten 744 Kilometer zurückgelegt werden. Die gezeitete Speziale betrug 379 Kilometer. Und wie am Vortag war es wieder ein entscheidender Tag für die Gesamtwertung. Die drei Honda-Fahrer Joan Barreda, Brabec und Kevin Benavides eröffneten den Tag, aber die Verfolger griffen an.
97 Motorräder waren einen Tag vor dem Ziel noch im Rennen. Von Beginn an fuhr Quintanilla Attacke und führte das virtuelle Ergebnis nach den ersten Checkpunkten an. Auch Walkner war gut unterwegs. Nach 103 Kilometern hatte der Österreicher nur eine Minute Rückstand auf Quintanilla. In diesem Ton ging es auch weiter.
Ricky Brabec fährt defensiv
Die Honda-Fahrer verloren auf der anderen Seite Zeit. Nach 162 Kilometern hatte Brabec schon neun Minuten auf Quintanilla eingebüßt. Auch für Barreda lief es nicht gut. Bei Kilometer 217 betrug sein Zeitverlust auf den Chilenen schon 14 Minuten. Das Duell um den Tagessieg lautete Quintanilla gegen Walkner. Nach 324 Kilometern hatte Walkner knapp die Nase vorne.
Bis Haradh drehte sich das Blatt wieder um. Nach einer Fahrtzeit von etwas mehr als vier Stunden sicherte sich Quintanilla seinen zweiten Tagessieg in diesem Jahr. Walkner musste sich um neun Sekunden (!) geschlagen geben und belegte heute den zweiten Platz. Luciano Benavides (KTM) folgte als Dritter.
#9 Monster Energy Honda Team: Ricky Brabec
Foto: A.S.O.
"Ich bin sehr glücklich mit dieser Etappe", sagt Quintanilla erfreut im Ziel. "Es ist immer schön, wenn man gewinnt. Es war heute sehr schwierig, aber ich habe von Beginn an 100 Prozent gegeben. Ich habe Zeit auf Ricky aufgeholt, aber der Rückstand ist immer noch groß. Morgen gibt es noch ein paar Kilometer, an denen ich angreifen kann."
Brabec büßte 11:48 Minuten ein und wurde nur Zehnter. Barreda verlor fast 15 Minuten. Das heutige Ergebnis hatte Auswirkungen auf das Gesamtklassement, aber Brabec ist immer noch vorne. Der US-Amerikaner hat für die letzte Etappe am Freitag noch einen Vorsprung von 13:56 Minuten auf Quintanilla.
"Ich bin heute defensiv gefahren", erklärt Brabec seinen Zeitverlust. "Ich bin nur mit 70 Prozent gefahren, damit Mensch und Maschine nicht zu hart rangenommen werden. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe. Jetzt denke ich nur noch daran, über die Ziellinie zu kommen. Morgen könnte ein großartiger Tag werden."
Walkner verbessert sich in der Gesamtwertung
Neuer Dritter im Gesamtergebnis ist Toby Price (KTM) mit einem Rückstand von 22:34 Minuten. Und Walkner verbesserte sich auf den vierten Platz. Auf seinen Teamkollegen Price und somit einen Podestplatz fehlen dem Österreicher rund sieben Minuten. Barreda ist durch den heutigen Zeitverlust vom dritten auf den fünften Platz zurückgefallen.
#2 Red Bull KTM Factory Racing: Matthias Walkner
Foto: A.S.O.
"Das war einer meiner besten Tage", sagt Walkner nach seinem heutigen zweiten Platz. "In den Dünen habe ich attackiert. Mir gefallen solche Etappen. Am Ende wurde es schneller. Drei Kilometer vor dem Tankstopp ist mir das Benzin ausgegangen. Aber ich denke, meine Zeit war gut."
Am Freitag geht die Rallye Dakar mit der zwölften Etappe von Haradh nach Al-Qiddiya zu Ende. 347 gezeitete Kilometer müssen noch bewältigt werden. Bringt Brabec seinen Vorsprung ins Ziel, wäre er der erste US-Amerikaner mit einem Gesamtsieg. Die KTM-Siegesserie, die seit 2001 anhält, wäre auch zu Ende.
UPDATE: Am Abend gaben die Dakar-Veranstalter eine Zeitstrafe in Höhe von 15 Minuten gegen Joan Barreda bekannt. Grund: Honda hat nach Barredas Ankunft im Biwak unerlaubt den Motor seines Bikes gewechselt. In der Gesamtwertung der Rallye rutscht der Spanier damit vom fünften auf den siebten Rang ab.
Ergebnis der 11. Etappe (Top 10):
Pos. | Fahrer | Motorrad | Zeit |
1 |
Pablo Quintanilla |
Husqvarna |
4:09:22 Stunden |
2 |
Matthias Walkner |
KTM |
+00:09 Minuten |
3 | Luciano Benavides | KTM | +02:48 |
4 | Ignacio Cornejo | Honda | +02:53 |
5 |
Toby Price |
KTM |
+05:49 |
6 | Jamie McCanney | Yamaha | +06:22 |
7 | Franco Caimi | Yamaha | +07:05 |
8 |
Andrew Short |
Husqvarna |
+08:11 |
9 | Kevin Benavides | Honda | +08:48 |
10 | Ricky Brabec | Honda | +11:48 |
Gesamtwertung nach 11 von 12 Etappen (Top 10):
Pos. | Fahrer | Motorrad | Zeit |
1 | Ricky Brabec | Honda | 38:33:28 Stunden |
2 | Pablo Quintanilla | Husqvarna | +13:56 Minuten |
3 | Toby Price | KTM | +22:34 |
4 |
Matthias Walkner |
KTM |
+29:53 |
5 | Ignacio Cornejo | Honda | +32:36 |
6 | Luciano Benavides | KTM | +35:18 |
7 |
Joan Barreda |
Honda |
+45:09 15 Minuten Strafe |
8 |
Franco Caimi |
Yamaha | +1:39:14 Stunden |
9 | Skyler Howes | Husqvarna | +1:59:29 |
10 | Andrew Short | Husqvarna | +2:06:36 |
Mit Bildmaterial von Husqvarna.
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