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Von Roadbook bis Airbag: Das ist neu bei der Rallye Dakar 2021

Elektronisches Roadbook, Airbags für Motorradfahrer und nur sechs Reifen für die Bikes - Bei der Dakar gibt es einige Neuerungen für Sicherheit und Wettbewerb

Die 43. Ausgabe der Rallye Dakar findet Anfang Januar 2021 ausschließlich in Saudi-Arabien statt. Zum zweiten Mal wird in diesem Königreich auf der Arabischen Halbinsel gefahren. Die Route soll zu "80 bis 90 Prozent" neu sein. Außerdem gibt es eine Reihe an Neuerungen, um einerseits die Sicherheit zu verbessern und um andererseits für einen spannenden Wettbewerb zu sorgen.

Neue Vorschriften gibt es wieder bezüglich des Roadbooks. Schon im vergangenen Januar wurde bei sechs der zwölf Etappen das Roadbook erst wenige Minuten vor dem Start ausgegeben. Das wird nun bei allen zwölf Tagen der Fall sein.

Die Autos, die SSV-Klasse und die Trucks erhalten das kolorierte Roadbook zehn Minuten vor dem Start, die Motorräder 20. Neu ist, dass die Elitefahrer das Roadbook im digitalen Format auf einer Art Tablet erhalten werden.

Elektronisches Roadbook für die Topfahrer

Diese Technologie wurde im Herbst bei der Andalusien-Rallye in der Praxis ausprobiert. Zu den Elitefahrern zählen ungefähr 30 Autos, 10 SSV und 15 Trucks. Der Rest erhält das Roadbook wie gewohnt auf Papier.

Ursprünglich wollte man das elektronische Roadbook auch bei den Motorrädern einführen. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie gab es aber nicht genügend Möglichkeiten, strukturelle Tests durchzuführen. Deswegen wurde dieser Plan auf 2022 verschoben.

Lucas Cruz

Die Arbeit für die Beifahrer ändert sich durch das digitale Roadbook

Foto: X-raid

Außerdem achten die Offiziellen genau darauf, dass keine verbotenen Hilfsmittel wie zusätzliche Karten oder GPS-Geräte verwendet werden. In den Topfahrzeugen werden deshalb zwei Kameras installiert, die alle Vorgänge im Cockpit aufzeichnen.

"Wir haben diese Kontrolle mittels zweier Kameras auf die ersten zehn Trucks, die ersten zehn SSV und die ersten 20 Autos ausgeweitet", sagt Rallye-Direktor David Castera. "Zunächst machen wir das bei den Elitefahren und ändern das dann im Laufe der Rallye."

"Wir werden immer die ersten 15 Fahrer der Gesamtwertung kontrollieren können. Außerdem haben wir nun mehr Personal, um die Aufzeichnungen der Kameras zu kontrollieren." Die Voraussetzungen bezüglich Navigation soll für alle Teilnehmer gleich sein.

Airbags und weniger Reifen für die Motorradfahrer

Für die Motorradkategorie standen Sicherheitsmaßnahmen im Vordergrund. Im Januar 2020 sind Paulo Goncalves und Edwin Straver tödlich verunglückt. Man will versuchen, die Durchschnittsgeschwindigkeit zu senken.

Diskutiert wurde ein Luftmengenbegrenzer, aber die Hersteller lehnten das ab. In kniffligen Situationen könnte das nämlich dazu führen, dass dem Fahrer die notwendige Leistung fehlt. Man will während dem Jahr 2021 daran arbeiten und eventuell 2022 etwas einführen.

Ricky Brabec

Honda-Fahrer Ricky Brabec hat die KTM-Siegesserie beendet

Foto: HRC

"Ich bin mir sicher, dass das getan werden muss. Wir werden das auch tun, aber wir hatten nicht die Zeit, um das zu testen", erklärt Castera. "Die FIM und die Teams haben uns gebeten, keine Änderungen vorzunehmen. Aus Budgetgründen und weil es keine Zeit für die Entwicklung gab."

"Wir haben eine unabhängige Firma, die die Motoren testen wird, um diesen Luftmengenbegrenzer einzuführen. Es werden auch andere Möglichkeiten untersucht, um die Leistung der Motorräder einzuschränken."

Neu ist, dass nur ein Kolben im Laufe der Rallye getauscht werden darf. Ab dem zweiten Wechsel gibt es eine Strafe von zehn Minuten. Außerdem dürfen für die zwölf Etappen nur sechs Hinterreifen verwendet werden. Jeder weitere Reifen zieht eine Strafe von 30 Minuten nach sich.

Außerdem dürfen die Fahrer während der Tankstopps keine Reparaturen am Motorrad durchführen. Diese 15 Minuten sind ausschließlich dafür gedacht, nachzutanken und sich auszuruhen. Neu ist, dass ein Airbag für Motorradfahrer und Quads vorgeschrieben ist.

Matthias Walkner

Der Österreicher Matthias Walkner ist wieder mit KTM am Start

Foto: KTM

Der Airbag funktioniert ähnlich wie in der MotoGP, wo Sensoren schlagartige Verzögerungen messen und die Luftpolster aktivieren. Das System kann zweimal verwendet werden. Bei Tankstopps können die Luftschläuche getauscht werden, damit das System wieder einsatzbereit ist.

Ein weiterer Aspekt, um die Sicherheit zu erhöhen, sind Audiosignale. Werden Gefahrenzonen erreicht, die als Kategorie 2 oder 3 (maximal 3) markiert sind, werden spezielle Warntöne gesendet, damit die Fahrer zusätzlich gewarnt werden und aufmerksam sind.

Riskante Abschnitte werden als "Slow Zone" bezeichnet. Dort gilt ein Geschwindigkeitslimit von 90 km/h. Bei den Marathonetappen dürfen die Autos außerdem nicht die Reifen wechseln und müssen sich ihr Tempo dementsprechend über beide Tage einteilen.

Außerdem gibt es eine neue Kategorie mit der Bezeichnung Klassik. Dort dürfen historische Dakar-Autos von vor dem Jahr 2000 fahren. Es geht nicht um maximalen Speed, sondern um die Durchschnittsgeschwindigkeit. Sie fahren eine eigene Route, parallel zur eigentlichen Strecke. Außerdem dürfen sie GPS verwenden.

Mit Bildmaterial von X-raid.

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