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Vorschau Rallye Dakar 2018: Fällt die KTM-Dominanz nach 17 Siegen?

Erneut schicken sich Honda und Yamaha an, den Siegeszug von KTM bei der Rallye Dakar zu durchbrechen - Doch die Österreicher sind stark wie selten zuvor

Sam Sunderland, Red Bull KTM Factory Team

Sam Sunderland, Red Bull KTM Factory Team

KTM

Die Motorradkategorie bei der Rallye Dakar hat ihren dringend benötigten Generationswechsel erfolgreich vollzogen: Nach Jahren der Dominanz von Marc Coma und Cyril Despres prägten junge Draufgänger in den vergangenen Jahren das Bild des letzten Abenteuers im Motorsport. Das Rennen ist 2018 offen wie lange nicht mehr; Titelverteidiger Sam Sunderland spricht von zehn Siegkandidaten. Eine Konstante bleibt derweil: Die Favoriten werden auch 2018 KTM fahren.

Wer nach dem Rücktritt von Marc Coma gehofft hatte, dass die Österreicher in ein Vakuum fallen würden, wurde eines Besseren belehrt. Toby Price und Sam Sunderland haben den Staffelstab ohne Unterbrechung gleich aufgegriffen und die Siege Nummer 16 und 17 in Folge eingefahren. Für die 40. Ausgabe der Rallye insgesamt und die zehnte in Südamerika lautet die Vorgabe nun: Volljährigkeit erreichen und Sieg Nummer 18 unter Dach und Fach bringen.

KTM hat für die 2018er-Ausgabe eine ganz neue Maschine entwickelt, mit denen die Mannschaft von Pit Beirer den Vorsprung auf die Konkurrenz halten möchte. Die neue Maschine ist noch einmal handlicher, was im rauen Gelände einen Vorteil bringt. Sam Sunderland freut sich auf seine erste Rallye Dakar mit der Startnummer 1 auf dem Motorrad.

 

Sam Sunderland, Toby Price, Matthias Walkner, Matthias Walkner, Red Bull KTM Factory Team
Sam Sunderland, Toby Price, Matthias Walkner, Matthias Walkner, Red Bull KTM Factory Team

Foto KTM

Favoriten mit neuer Waffe

"Die Saison 2017 war gut für mich", sagt er. "Ich habe mich das ganze Jahr über auf dem Motorrad wohlgefühlt und das neue Modell gibt mir noch einmal eine Extra-Portion Motivation. Die Startnummer 1 zu tragen, sorgt für ein bisschen zusätzlichen Druck, aber es ist mir eine Ehre. Ich mag das Terrain in Peru, das in den ersten fünf Tagen auf dem Programm steht."

Sunderland verpasste den Titel in der FIM Cross-Country Rallies Weltmeisterschaft in der Saison 2017 knapp gegen Pablo Quintanilla, der sich auf einer baugleichen Husqvarna FR 450 Rally zum zweiten Mal in Folge durchsetzte. Mit dem Titel in der Tasche gibt es nur noch ein Ziel, doch das ist alles andere als einfach, wie der Chilene selber weiß: "Die vergangenen beiden Jahre mit den WM-Titeln waren unglaublich, aber die Dakar ist nochmal etwas komplett anderes. Als amtierender Weltmeister ist der Druck natürlich immer groß, aber ich weiß genau, was ich zu tun habe. Die Dakar zu gewinnen, war immer mein Traum. Den will ich wahr machen."

 

Toby Price ist trotz seines Sieges bei der Rallye Dakar 2016 eher Außenseiter. Der Australier konnte nach seinem Unfall im vergangenen Jahr aufgrund seiner Oberschenkelverletzung lange Zeit nicht aufs Motorrad steigen. "Mein Plan ist, die Sache ruhig anzugehen, in jeder Prüfung das Ziel zu erreichen und erst dann zu sehen, wo ich stehe", kündigt der 30-Jährige an. "Ich hoffe, dass sich meine Erfahrung auszahlen wird und dass ich bald ein bisschen attackieren kann. Ich fühle mich mittlerweile gut und freue mich auf das Rennen."

Sollte der Dakar-Sieg weiterhin zwischen den KTM-Fahrern herumgereicht werden, wäre eigentlich Matthias Walkner fällig. Er zeigte 2017, wie man sich nach einem Jahr mit Verletzung wieder zurückkämpft. Er holte Rang zwei. Nun soll es noch einen Platz besser werden. Die Generalprobe hat mit einem Sieg bei der Marokko-Rallye ebenfalls gut geklappt. Doch nun gibt es einen Stolperstein: "Ich fühle mich ein wenig krank, seit ich in Peru angekommen bin. Ich hoffe, dass es mir bis zum Start wieder gutgehen wird. Wenn ich konstant gut fahre, sollte der Sieg möglich sein."

Streift Barreda das Pech endlich ab?

Schluss machen mit der KTM-Dominanz will nun endlich Honda. Dauer-Pechvogel Joan Barreda unternimmt einen weiteren Anlauf, es endlich einmal zu packen. Technische Probleme, Stürze, Navigationsfehler, Zeitstrafen... Joan Barreda Bort, der von allen Fahrern den höchsten Grundspeed haben dürfte, hat bei seinen sieben Dakar-Teilnahmen so ziemlich alles mitgenommen, was schiefgehen kann. Meist war es pures Pech, etwa als der Uyuni-Salzsee die Honda lahmlegte und alle KTMs verschonte.

 

#5 Monster Energy Honda Team: Joan Barreda
#5 Monster Energy Honda Team: Joan Barreda

Foto Honda Racing

Im Vorjahr war es ein taktischer Fehler, mit dem Honda KTM wieder einmal einen Sieg schenkte: Sämtliche Honda-Piloten tankten auf einer Etappe absichtlich zu wenig, um Gewicht zu sparen. Als der Treibstoff nicht reichte, tankten sie unerlaubterweise auf der Verbindungsetappe, was eine saftige Strafe von einer Stunde nach sich zog.

Anders als KTM bringt Honda kein gänzlich neues Motorrad, sondern belässt es bei Detailverbesserungen. So hofft man, die noch unausgereifte KTMs und Husqvarnas auf dem falschen Fuß zu erwischen. "Für mich ist die peruanische Wüste mit ihren herrlichen Dünen die beste in ganz Südamerika", freut sich Barreda über die neue Streckenführung. "In den ersten fünf Prüfungen wird es vor allem um Navigation gehen. Mit den neuen Wegpunktregeln sollte das ganz spaßig werden. Zu schade, dass wir diese Dünen in den letzten Ausgaben der Dakar nicht dabei hatten."

Zwar bleibt Barreda der Chefpilot der Honda-Fraktion, doch mit Paulo Goncalves und dem aufstrebenden Ricky Brabec verfügen die Japaner über weitere scharfe Waffen beim Versuch, KTM den Dakar-Titel endlich zu entreißen.

Geheimtipp mit jungen Talenten

Das Yamaha-Team hofft, mit einer neuen Generation von Fahrern aus dem Schatten von KTM und Honda heraustreten zu können. Mit Adrien van Beveren hält das Yamaha-Werksteam einen möglichen künftigen Dakar-Sieger unter Vertrag. Bei seinen bisherigen beiden Teilnahmen fuhr der Franzose auf die Plätze sechs und vier und war 2017 bester Nicht-KTM-Pilot, noch vor dem bestraften Barreda.

 

Adrien Van Beveren, Xavier de Soultrait, Franco Caimi, Rodney Faggotter, Yamaha Official Rally Team
Adrien Van Beveren, Xavier de Soultrait, Franco Caimi, Rodney Faggotter, Yamaha Official Rally Team

Foto Yamaha

An der Motivation sollte es jedenfalls nicht scheitern. Der 27-Jährige sprudelt vor Selbstbewusstsein: "Ich bin überglücklich, wie es im Moment läuft. Die Vorbereitung lief sowas von gut und ehrlich gesagt habe ich mich noch nie so stark gefühlt. Ich habe in den vergangenen Monaten viel auf dem Motorrad gesessen und dazu ein intensives sportliches Vorbereitungsprogramm absolviert. Ja, das ist erst mein drittes Jahr. Aber wenn alles problemlos läuft, weiß ich, was man tun muss, um den Sieg zu holen!"

Hinzu kommt Franco Caimi, der im vergangenen Jahr auf Rang acht bester Rookie war. "Die Prüfungen in Peru werden das Salz in der Suppe sein", reibt sich der Argentinier die Hände. "Und die Marathonprüfung in Argentinien wird eine große Herausforderung werden. Gute Navigation wird wieder einmal der Schlüssel sein. Ich wäre mit einem Top-5-Resultat glücklich, aber das Podium ist mein großes Ziel."

Quads: Casale brennt auf Revanche

Nachdem die Gebrüder Patronelli wieder nicht auf der Nennliste stehen, bereitet sich die Quad-Kategorie auf einen weiteren Zweikampf zwischen Sergei Karjakin und Ignacio Casale vor. Beide fahren das bestimmende Yamaha-Fabrikat. 2017 konnte Karjakin seinen Vorsprung in der zweiten Woche immer weiter ausbauen. Diese Niederlage dürfte Casale nicht auf sich sitzen lassen. Allerdings musste der Chilene bange Tage durchstehen, als der Zoll seinen Servicetruck beschlagnahmte. Mittlerweile sind aber alle Teile seines Teams in Lima angekommen.

 

Rafal Sonik, Sieger der Dakar von 2015, wäre der Dritte im Bunde, der aus eigener Kraft um den Sieg fahren kann. Er verpasste vergangenes Jahr das Podium, das sich Pablo Copetti holte. Der Argentinier hatte dabei jedoch schon über vier Stunden Rückstand auf den Sieger.

Wer sonst noch für das Podest in Frage kommt? Mit Walter Nosiglia wird vor allem in dessen Heimat Bolivien zu rechnen sein. Im Vorjahr zeigte er auf seiner Honda, dass es nicht unbedingt eine Yamaha benötigt, um ganz vorn dabei zu sein. Auch Marcelo Medeiros hinterließ 2017 einen starken Eindruck, muss aber genauso wie Nosiglia noch unter Beweis stellen, dass er eine ganze Rallye Dakar auf dem Niveau eines Sergei Karjakin absolvieren kann.

Motorräder und Quads werden bei der diesjährigen Dakar zum Teil wieder andere Wertungsprüfungen fahren als die Autos. Die von Caimi bereits angesprochene Marathonprüfung kurz vor dem Ende der Rallye markiert einen späten Stolperstein für die Helden auf zwei (und vier) Rädern. Ansonsten ist zu erwarten, dass sich das Feld bereits früh auseinanderziehen wird, wenn in Peru die anspruchsvollen Wüstenprüfungen auf dem Programm stehen.

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