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2017er-Auto: War Sophia Flörsch in der DTM-Saison 2021 im Nachteil?

Sophia Flörsch beklagte sich, durch ihren 2017er-Audi bei Abt benachteiligt gewesen zu sein: Welche Rolle das Alter spielt und wie schnell van der Linde in ihrem Auto war

War Sophia Flörsch diese Saison in ihrem Abt-Audi in der DTM benachteiligt? Die Münchnerin, die 2022 nicht mehr für die Truppe aus Kempten fahren wird, meinte, dass sie im Vergleich zu Kelvin van der Linde und Mike Rockenfeller kein gleichwertiges Material bekommen habe.

"Ich hatte den ältesten Audi R8 im Feld und Technikprobleme", verwies sie auf 'Bild.de' vor den letzten beiden DTM-Saisonrennen auf die Tatsache, dass ihr Bolide aus dem Jahr 2017 stammt. "Da gewinnst du in einer so umkämpften Rennserie keinen Blumentopf."

Der Nachteil sei so groß gewesen, dass Formel-1-Hoffnung und AF-Corse-Vizemeister Liam Lawson unter ähnlichen Bedingungen langsamer gewesen wäre als sie.

Flörsch schneller als Lawson im 2017er-Ferrari?

"Hätte Liam Lawson einen 2017er-Ferrari fahren dürfen, wären der 2017er #JohnnyFred (Kosename für ihren Abt-Audi; Anm. d. Red.) und ich schneller gewesen. Wetten? Weniger eine Frage von Talent. Mehr eine Frage von Chancengleichheit", lautet ein Posting, das am 22. Oktober, also eineinhalb Wochen nach dem DTM-Saisonfinale, von ihrem Account auf 'Facebook' veröffentlicht wurde.

Dass man mit älterem Material einen Nachteil habe, würden auch die Aussagen von Abt-Gastfahrer Lucas di Grassi belegen, der sich nach dem Hockenheim-Wochenende beklagte, dass er nicht das Set-up seiner Teamkollegen übernehmen könne. "Bei meinem Auto wirkt sich das anders aus", so der Brasilianer.

Gleiches Problem wie bei di Grassi?

Er habe Mike Rockenfellers Auto "einen halben Tag lang getestet. Und selbst wenn ich 'Rockys' Auto mit meinem vergleiche, dann ist der Unterschied fast wie Tag und Nacht, was das Fahrverhalten angeht", sagte di Grassi über den von Abt kurzfristig für den Gaststart bei Motorsport-Sponsor Riga-Mainz ausgeliehenen Audi R8 LMS.

Flörsch teilte damals den Artikel auf 'Facebook' und schrieb, dass ihr Auto noch älter sei als das von di Grassi: "Copy. #JohnnyFred is even older. Let's make the best out of it."

Was damals aber noch nicht bekannt war: Lucas di Grassis Auto litt in Hockenheim unter einem Motorenproblem. Nachdem sich der Formel-E-Pilot beim Test in Rockenfellers Boliden eingeschossen hatte, rutschte er am Freitag im ersten Training im eigenen Auto von der Strecke. Dadurch erhielt das Triebwerk einen Schlag, was sich negativ auf die Leistung auswirkte. Das konnte auch durch Set-up-Maßnahmen nicht kompensiert werden - er fuhr also unter anderen Voraussetzungen.

Müller: "Ist egal, ob das Auto älter oder neuer ist"

Aber spielt das Alter eines GT3-Autos in der DTM wirklich so eine große Rolle? "Es ist egal, ob das Auto älter oder neuer ist", verweist der erfahrene Rosberg-Audi-Pilot Nico Müller im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' auf die FIA-Homologation der GT3-Boliden, die - anders als in der DTM-Ära, als es noch "Jahreswägen" gab - eine Weiterentwicklung verhindert.

Unterschiede zwischen den Autos könne es aber immer geben: "Das gilt nicht nur für den Audi und auch nicht nur für GT3: Die Autos sind nie 1:1 identisch. Es ist einfach so, dass es kleine Unterschiede gibt."

Das sei ihm bereits in der Class-1-DTM aufgefallen, als die Piloten bei den Tests manchmal in den Autos der Teamkollegen zum Einsatz kamen. "Die Autos hatten manchmal ein leicht unterschiedliches Fahrverhalten, manchmal musste man ein etwas anderes Set-up fahren, aber sie waren mehr oder weniger gleich schnell auf eine Runde", so Müller.

So funktioniert die Qualitätskontrolle bei Abt und Audi Sport

Auch der Aufbau des Autos spiele diesbezüglich eine Rolle, meint der Schweizer. "Sind es die gleichen Mechaniker, die dieses Auto vermessen haben oder ist es eine andere Crew?"

Sophia Flörsch

Sophia Flörschs Bolide wurde auch während der Saison von Abt vermessen

Foto: Motorsport Images

Bei Abt setzt man diesbezüglich laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' auf eine doppelte Absicherung. Jeder Audi R8 LMS wird vor der Saison von Audi Sport in Neuburg genau vermessen und geprüft - alles wird protokolliert. Wenn die Steifigkeit passt und keine Risse auftauchen, wird das Auto neu aufgebaut.

Nach zwei, drei Events wird das Auto bei Abt in Kempten erneut überprüft. Das gilt auch für den Motor, der auf einen eigenen Motorenprüfstand kommt.

Abt machte sogar Vergleichstest mit van der Linde

Diesbezüglich scheint es bei Flörschs Auto allerdings zu keinerlei Auffälligkeiten gekommen zu sein. Um sicherzustellen, dass die Münchnerin keinen Nachteil hatte, nahm bei Tests sogar Abts GT3-Ass Kelvin van der Linde in Flörschs R8 LMS Platz. Der Südafrikaner fuhr darin ähnliche Zeiten wie in seinem eigenen Rennauto. Der Unterschied zu Flörsch war also im gewohnten Bereich.

Zudem erhielt sie nach ihrem Motorschaden bei den Monza-Tests zunächst einen Leihmotor für den Saisonauftakt, der dann aber durch ein komplett neues Triebwerk ersetzt wurde.

War Flörsch also in der gesamten Saison nie gegenüber ihren Teamkollegen im Nachteil? Doch, denn das Space-Drive-System erwies sich gerade bei schnellen Richtungsänderungen wie Zolder als Herausforderung, zumal es Flörsch ohnehin an GT3-Erfahrung fehlte.

Ab Spielberg, als das Schaeffler-Paravan-System ausgebaut und mit einer herkömmlichen mechanischen Lenkung ersetzt wurde, waren die Abt-Boliden aber zumindest grundsätzlich auf dem gleichen Stand. Und tatsächlich fuhr sie danach auch ihre besten Rennen: In Assen holte sie mit Platz neun ihre ersten DTM-Punkte, beim Saisonfinale auf dem Norisring wurde sie ebenfalls Neunte.

Mit Bildmaterial von DTM.

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