24h Spa 2021: Einige DTM-Fahrer greifen nach dem Gesamtsieg
Gleich ein Dutzend DTM-Fahrer geht dieses Jahr bei den 24h Spa an den Start - Chancen auf den Gesamtsieg und Top-Platzierungen haben fast alle
Eine starke DTM-Fraktion ist in diesem Jahr wieder bei den 24h Spa vertreten: Gleich ein ganzes Dutzend an Fahrern geht beim Langstrecken-Klassiker in den Ardennen an den Start. Wer diese Fahrer sind und wie ihre Ausgangslage aussieht, beleuchtet 'Motorsport-Total.com' im Folgenden für euch:
Daniel Juncadella (Startplatz 1, Akka-ASP-Mercedes #88)
Auf dem Papier her eines der allerstärksten Trios in Spa. Daniel Juncadella tritt zusammen mit Raffaele Marciello und Jules Gounon an. Marciello holte im Vorjahr für genau dieses Fahrzeug die Pole auf feuchter Strecke und wiederholte dieses Kunststück in diesem Jahr.
Juncadella und seine Teamkollegen zählen also zu den absoluten Siegkandidaten. "Es ist immer schön, von der Pole zu starten, auch wenn das nix bedeutet, wie wir vergangenes Jahr gesehen haben. Aber es ist schon, von vorne zu starten. Das Ziel war es, in die Top-5 zu kommen, um dem Verkehr am Anfang aus dem Weg zu gehen", sagte Marciello nach der Superpole.
Vincent Abril (Startplatz 3, HRT-Mercedes #4)
Vincent Abril jagt auch in diesem Jahr seinen ersten Gesamtsieg bei den 24h Spa. Am nächsten kam er dem großen Erfolg im Jahr 2017, als es für ihn im Bentley Continental GT3 zusammen mit Maxime Soulet und Andy Soucek für Gesamtrang zwei reichte.
2021 geht er, wie schon im Vorjahr, mit Maro Engel und Luca Stolz im HRT-Mercedes #4 an den Start. Das Trio beendete das Rennen damals auf Rang sieben und zählt auch diesmal zu den stärksten Besatzungen. Davon zeugt auch der dritte Startplatz, den GT3-Spezialist Engel in der Superpole herausfuhr.
Vincent Abril startet bei den 24h Spa aus der zweiten Reihe
Foto: SRO
Abril ließ vor dem Wochenende auch keinen Zweifel an seinen Ambitionen aufkommen: "Das Team macht einen fantastischen Job, das Auto hat den nötigen Speed und Maro, Luca und ich werden unseren Teil dazu beitragen, bis zum Schluss um den Gesamtsieg kämpfen zu können. Die Crew hätte es sich verdient!"
Sheldon van der Linde, Marco Wittmann (Startplatz 5, Walkenhorst-BMW #34)
Gleich zwei DTM-Fahrer gehören zum Trio des Walkenhorst-BMW #34. Sheldon van der Linde und Marco Wittmann gehören zu den Favoriten, schon alleine deshalb, weil der BMW M6 GT3 traditionell stark ist in Spa. 2016 und 2018 gewannen die Münchner das Rennen mit diesem Fahrzeug, 2018 wurde es sogar ein BMW-Doppelerfolg.
Van der Linde und Wittmann teilen sich das Auto mit Nordschleifen-Experte David Pittard. Der Brite verfügt über wenig GT3-Erfahrung auf der belgischen Ardennenachterbahn. Trotzdem keine schlechte Kombination im Kampf um vordere Plätze. Zumal die Ausgangslage mit Startplatz fünf, herausgefahren durch van der Linde, hervorragend ist.
Lucas Auer (Startplatz 10, Akka-ASP-Mercedes #89)
Weniger schlagkräftig als bei der #88 sieht die Besatzung rund um Lucas Auer aus. Timur Boguslawski und Felipe Fraga zählen zwar nicht unbedingt zur Creme de la Creme des GT-Sports. Doch sie verfügen über einen guten Speed und sind daher nicht zu unterschätzen. Fraga stellte den Mercedes #89 auf Startplatz zehn.
Lucas Auer hat bei den 24h Spa ebenfalls eine gute Ausgangslage
Foto: SRO
Auch eine Top-10-Platzierung im Rennen ist für das Trio allemal drin. Auer selbst kam 2019 schon einmal als Zehnter ins Ziel. Damals teilte er sich den GruppeM-Mercedes mit den beiden Maximilians Buhk und Götz.
Timo Glock (Startplatz 14, Walkenhorst-BMW #35)
Nach sechs Jahren Pause ist auch Timo Glock wieder beim Langstrecken-Klassiker in den Ardennen vertreten. 2015 war er noch mit Bruno Spengler und Alex Zanardi im BMW Z4 GT3 unterwegs, diesmal greift er im M6 #35 von Walkenhorst Motorsport an.
Zusammen mit Martin Tomczyk und dem jungen Franzosen Thomas Neubauer bildet Glock ein schlagkräftiges Trio. Neubauer erreichte in der Superpole Rang 14. Zudem fällt Glocks geringe GT3-Erfahrung durch die Teilnahme im Jahr 2015 weniger stark als Gewicht, als etwa in der DTM.
Nico Müller (Startplatz 15, WRT-Audi #37)
Einen neuen Versuch auf den Gesamtsieg bei den 24h Spa unternimmt auch Audi-Fahrer Nico Müller. Müller ist dafür wieder mit der belgischen WRT-Truppe vereint. Mit den Lokalmatadoren fuhr der Schweizer zwischen 2015 und 2018 vier Mal in Folge in die Top-8, darunter auch zwei Mal in Folge auf das Siegertreppchen. Diesmal tritt er mit seinem ehemaligen DTM-Kollegen bei Audi, Robin Frijns, und mit Dennis Lind an. Ebenfalls ein starkes und ambitioniertes Trio.
Nico Müller fuhr mit dem WRT-Audi #37 auf Startplatz 15
Foto: SRO
"Wir haben ein großartiges Team hinter uns, ein großartiges Auto und eine tolle Besetzung mit Robin und Dennis, die Vorbereitung ist gut verlaufen und wir haben ein Ziel. Wir wissen, dass wir dieses Jahr sehr stark sind, aber wir wissen auch, dass Spa nie einfach ist", so Müller vor dem Wochenende. Er steuerte den R8 in der Superpole und kam auf Position 15.
Philip Ellis (Startplatz 19, Winward-Mercedes #57)
Als Teilnehmer im Silver-Cup wird DTM-Entdeckung Philip Ellis sehr wahrscheinlich nicht um den Sieg oder vordere Platzierungen kämpfen können. Doch in seiner Klasse wurde er im Vorjahr Zweiter, und ein erneutes Top-Ergebnis hier im Verbund mit Russell Ward und Mikael Grenier ist nicht ausgeschlossen. Ellis stellte den Winward-Mercedes in der Superpole auf Startplatz 19.
HTP-Winward-Teamchef Christian Hohenadel weiß um die Herausforderung Spa: "Hier in Spa steht für uns ein gutes Ergebnis im Silver Cup im Fokus. Das wird schwer genug. Wir wissen sehr genau, dass bei einem 24-Stunden-Rennen alles passieren kann, vor allem bei einem so stark besetzten wie in Spa. Da kannst du dich so sorgfältig vorbereiten, wie du willst - eine einzige Rennsituation kann alle Planungen über den Haufen werfen."
Hubert Haupt (Startplatz 34, HRT-Mercedes #5)
Als Titelverteidiger geht Hubert Haupt ins Rennen. Der Routinier gewann in Belgien im Vorjahr den Silver-Cup beim 24h-Rennen. Damals startete er mit Sergei Afanassjew, Michele Beretta und Gabriele Piana. In diesem Jahr hat er sich Patrick Assenheimer, Indy Dontje und erneut Beretta ins Boot geholt. Auf dem Papier sieht dieses Quartett stärker aus, als das letztjährige. Trotzdem war man mit Startplatz 34 nur elftbestes Team im Silver-Cup im Qualifying.
Maxi Buhk und Maxi Götz haben überraschend die Superpole verpasst
Foto: SRO
Teamchef Haupt hat dennoch hohe Ziele: "Das erfreuliche DTM-Ergebnis aus der Lausitz zeigt, dass wir als Team top aufgestellt sind und bestens vorbereitet zum Langstreckenklassiker in Belgien kommen. Jetzt geht es für uns darum, die gute Form unter Beweis zu stellen und mit dem Team auch mal eines der großen 24-Stunden-Rennen zu gewinnen. Ich persönlich will natürlich mit meinen Fahrer-Kollegen den Klassensieg im Silver Cup aus dem Vorjahr verteidigen."
Maxi Buhk, Maxi Götz (Startplatz 41, HubAuto-Mercedes #50)
Die beiden DTM-Maximilians Buhk und Götz treten in diesem Jahr in einem ganz besonderen Fahrzeug bei den 24h Spa an: Sie teilen sich zusammen mit Nicky Catsburg jenen Mercedes-AMG GT3, der mit seiner Retro-Lackierung an den zweiten Gesamtrang, sowie den Klassensieg der "Roten Sau" vor genau 50 Jahren erinnert.
Buhk und Götz gewannen das Rennen 2013 gemeinsam mit DTM-Legende Bernd Schneider und zählen auch dieses Jahr wieder zum Favoritenkreis. 2019 landeten sie zusammen mit Mercedes-AMG-Kollege Lucas Auer in den Top-10. Im Qualifying zählten jedoch auch sie zu den Verlierern: Mit Platz 41 verpassten sie die Superpole der Top-20 deutlich.
Kelvin van der Linde (Startplatz 55, WRT-Audi #32)
Zu den vielen Sieg-Kandidaten gehörte vor dem Wochenende auch der WRT-Audi #32 rund um GT3-Spezialist Kelvin van der Linde. Auch er weiß, wie das Siegertreppchen bei den 24h Spa aussieht: 2018 wurde er zusammen mit Bruder Sheldon und Jeffrey Schmidt im Land-Audi #29 Gesamtdritter.
Kelvin van der Linde geht mit einer großen Hypothek in die 24h Spa
Foto: SRO
Van der Linde befindet sich derzeit in Top-Form und kommt als DTM-Gesamtführender nach Belgien. Er teilt sich den R8 mit Dries Vanthoor und Charles Weerts, die zu den Top-Fahrern im ADAC GT Masters und in der GT-World-Challenge Europe zählen. Trotzdem startet man nur von Platz 55 (von 58 Startern), denn Vanthoor setzte in seinem Qualifying-Abschnitt keine Zeit.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.