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Porträt

Abschied von Wolfgang Ullrich: Das Ende einer beeindruckenden Ära

Seit der vergangenen Woche ist die Ära Wolfgang Ullrich bei Audi offiziell beendet: Wir blicken auf die Leistungen des langjährigen Sportchefs zurück

Dr. Wolfgang Ullrich, Audi-Sportchef

Foto: Audi Communications Motorsport

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr wurde bei Audi Sport ein planmäßiger Stabwechsel vollzogen: Dieter Gass folgte auf Wolfgang Ullrich als neuer Audi-Motorsportchef. Der 67-Jährige wurde in der vergangenen Woche vom Vorstand der Audi AG in Ingolstadt offiziell in den Ruhestand geschickt (lesen Sie hier unser exklusives Abschieds-Interview). Auch von seinen Mitarbeitern in Neuburg nahm Ullrich Abschied.

Insgesamt 24 Jahre, davon 23 an der Spitze von Audi Sport, hat der Österreicher für das Unternehmen in mehr als zwei Jahrzehnten Außergewöhnliches geleistet. Neben dem weltweiten Aufbau von Partnerteams und unzähligen Meisterschaften bei den Supertourenwagen ragen die 13 Siege bei den 24 Stunden von Le Mans und zahlreiche DTM-Titel als bleibende Meilensteine heraus. Auch der Aufbau des Kundensports sowie der Umzug von Audi Sport in das moderne Motorsport-Kompetenz-Center in Neuburg wurde unter der Regie von Ullrich vollzogen.

In seiner Amtszeit ist Audi Sport von ursprünglich 66 auf zwischenzeitlich 330 Mitarbeiter gewachsen. Außerdem hat der gebürtige Wiener ein vorbildliches Legenden-Konzept erarbeitet und aufgestellt, und dabei erfolgreiche und verdiente Rennfahrer wie beispielsweise die Le-Mans-Gewinner Frank Biela, Rinaldo Capello, Tom Kristensen, Allan McNish, Emanuele Pirro und Marco Werner nach ihrer Rennkarriere weiter an die "Herren der vier Ringe" gebunden.

"Ich habe die 23 Jahre an der Spitze von Audi Sport sehr genossen", sagt Wolfgang Ullrich. "Wir haben große Erfolge gefeiert, und ich durfte mit vielen tollen Menschen zusammenarbeiten, bei denen ich mich herzlich bedanken möchte. Dasselbe gilt für unsere Teams und Partner. Der Vorstand hat auch in schwierigen Phasen an uns geglaubt, und ich denke, wir haben dieses Vertrauen immer wieder mit tollen Siegen und Meistertiteln gerechtfertigt."

Anfang 2012 hatte Ullrich seinen Nachfolger Dieter Gass (54) mit dem Ziel zu Audi zurückgeholt, den diplomierten Ingenieur für elektromechanische Konstruktion als seinen Nachfolger aufzubauen. Der gebürtige Hesse, früher selbst einmal Rennfahrer, leitet seit Januar alle werksseitigen Engagements von Audi. Aktuell die Formel E und die DTM.

 

"Dieter Gass wird die Erfolgsstory von Audi im Motorsport fortschreiben", meint Ullrich. "Er kennt Audi Sport wie kaum ein anderer. Von November 1994 bis März 2001 hat er als Techniker dort gearbeitet - erst bei den Supertourenwagen, später bei den Sportprototypen. Anschließend war er elf Jahre in leitenden Funktionen in der Formel 1 tätig. Dabei hat er viel Know-how gesammelt, von dem Audi Sport seit seiner Rückkehr 2012 profitiert. Ich weiß das Motorsport-Engagement von Audi bei Dieter Gass in guten Händen."

In der nachfolgenden Vita blicken wir auf eine überaus erfolgreiche sportliche Karriere von Wolfgang Ullrich:

Geburtsdatum/Geburtsort: 27. August 1950 in Wien, Österreich
Wohnort: Oberstimm, Deutschland
Familienstand: Verheiratet mit Antje, eine Tochter aus erster Ehe, ein Sohn
Freizeitbeschäftigungen: Sport treiben, Ski fahren, wandern, Urlaub in der Toskana, am liebsten mit einem guten Tropfen Rotwein

Ausbildung

1971 - 1980 Studium zum Diplom-Ingenieur Maschinenbau und Verkehrstechnik an der Technischen Hochschule in Wien

1980 - 1984 Assistent an der Technischen Universität Wien, Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrwesen bei Prof. Dr. H. P. Lenz. Betreuung verschiedener Projekte für die deutsche Automobilindustrie

1993 Promotion zum Doktor der technischen Wissenschaften

Beruflicher Werdegang

1984 - 1985 Gruppenleiter Verbrennung bei der Firma Steyr Daimler Puch AG in Wien und in Graz

1985 - 1990 Porsche AG im Entwicklungszentrum Weissach, Sachgebietsleiter "Verbrennung" in der Motorenforschung, anschließend Fachabteilungs- und Gesamtprojektleiter "Motorenversuch Fremdmotoren"

1990 - 1993 Hauptabteilungsleiter bei der Firma H. Gillet GmbH & Ko. KG, Abgassysteme. Ab 1992 Prokurist und stellvertretender Geschäftsführer "Forschung und Entwicklung"

Seit November 1993 und bis 31. Dezember 2016 Leiter der Abteilung Sport- und Sonderentwicklungen bei der Audi AG in Ingolstadt

Ab 1. Januar und bis 31. Dezember 2017 in beratender Funktion bei Audi tätig

Erfolge von Audi Sport unter der Leitung von Wolfgang Ullrich

1994 Gewinn der Italienischen Tourenwagen-Meisterschaft

1995 Gewinn der Italienischen Tourenwagen-Meisterschaft

1996 Gewinn von sieben nationalen Tourenwagen-Meisterschaften: Deutschland, Australien Belgien, Großbritannien, Italien, Südafrika und Tschechien

1997 - 1999 Tourenwagen-Sport international und Entwicklung eines Frontantrieb-Fahrzeugs für den Tourenwagen-Sport, Entwicklung des offenen (R8R) und des geschlossenen (R8C) Rennsportwagens für die Audi-Premiere beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans

1999 3. Platz beim Renndebüt des Audi R8R in Sebring, 3. Platz des R8R beim Le-Mans-Debüt von Audi

1999 - 2000 Entwicklung des Audi R8

2000 Sieger der 24 Stunden von Le Mans, Gewinn der American-Le-Mans-Series

2001 Sieger der 24 Stunden von Le Mans, Gewinn der American-Le-Mans-Series

2002 Sieger der 24 Stunden von Le Mans (historischer "Hattrick"), Gewinn der American-Le-Mans-Series

2003 Internationale Kundensportaktivitäten und Unterstützung von Konzernprojekten, Gewinn der American-Le-Mans-Series

Seit 2003 Koordination der Motorsportaktivitäten der Markengruppe Audi, Lamborghini und SEAT

2003 - 2004 Entwicklung des Audi A4 für die DTM und eines Sport-Prototypen nach neuem FIA-ACO-Reglement

2004 Sieger in der Fahrer-, Hersteller- und Teamwertung der DTM, Sieger der 24 Stunden von Le Mans, Gewinn der American-Le-Mans-Series und Le-Mans-Endurance-Series

2005 Sieger der 24 Stunden von Le Mans, Gewinn der American-Le-Mans-Series, Entwicklung eines Sport-Prototyps mit Dieselmotor

2006 Sieger der 24 Stunden von Le Mans (erster Sieg eines Dieselmotors in Le Mans), Gewinn der American-Le-Mans-Series mit dem Audi R10 TDI, Gewinn der 12 Stunden von Sebring

2007 Sieger der 24 Stunden von Le Mans (zweiter Sieg eines Dieselmotors in Le Mans) und der American-Le-Mans-Series mit dem Audi R10 TDI, Sieger der Fahrer- und Teamwertung in der DTM

2008 Sieger der 24 Stunden von Le Mans (dritter Sieg eines Dieselmotors in Le Mans), Gewinn der American-Le-Mans-Series mit dem Audi R10 TDI, Gewinn der Le-Mans-Series mit dem Audi R10 TDI, Gewinn der Fahrerwertung in der DTM

2009 Gewinn der 12 Stunden von Sebring mit dem Audi R15 TDI, Sieger der 24 Stunden Nürburgring (GT3-Klasse) mit dem Audi R8 LMS, Gewinn der Fahrerwertung in der DTM. Audi damit erster Hersteller, der dreimal in Folge die DTM gewinnen konnte, 3. Platz bei den 24 Stunden von Le Mans

2010 Sieger der 24 Stunden von Le Mans mit dem Audi R15 TDI, Sieger der 24 Stunden Nürburgring (GT3-Klasse) mit dem Audi R8 LMS

2011 Sieger der 24 Stunden von Le Mans mit dem Audi R18 TDI, Sieger der Fahrerwertung und der Teamwertung in der DTM, Sieger der 24 Stunden Nürburgring (GT3-Klasse) mit dem Audi R8 LMS

2012 Sieger der Fahrer- und der Herstellerwertung in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC mit dem Audi R18 TDI/R18 ultra/R18 e-tron quattro, Sieger der 24 Stunden von Le Mans mit dem Audi R18 e-tron quattro (erster Hybrid-Sieger), Sieger der 12 Stunden Sebring mit dem Audi R18 TDI

2013 Sieger der Fahrer- und der Herstellerwertung in der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC mit dem Audi R18 e-tron quattro, Sieger der 24 Stunden von Le Mans mit dem Audi R18 e-tron quattro, Sieger der 12 Stunden Sebring mit dem Audi R18 e-tron quattro, Sieger der Fahrerwertung und der Teamwertung in der DTM mit dem Audi RS5

2014 Sieger der 24 Stunden von Le Mans mit dem Audi R18 e-tron quattro, Sieger der 24 Stunden Nürburgring mit dem Audi R8 LMS ultra, Sieger der 24 Stunden Spa mit dem Audi R8 LMS ultra, Sieger der Herstellerwertung in der DTM mit dem Audi RS5, 2. Platz in der Fahrer- und der Herstellerwertung der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC mit dem Audi R18 e-tron quattro

2015 Sieger der 24 Stunden Nürburgring mit dem Audi R8 LMS, Sieger der 24 Stunden Spa mit dem Audi R8 LMS, 3. Platz bei den 24 Stunden von Le Mans mit dem Audi R18 e-tron quattro

2016 Sieger der Herstellerwertung und Teamwertung in der DTM mit dem Audi RS5, 2. Platz in der Fahrerwertung, Gewinner der Fahrerwertung in der Rallycross-WM WRX, Sieger der 24 Stunden Daytona (GTD-Klasse) mit dem Audi R8 LMS

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