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Abt-Team übt Kritik wegen Safety-Car: "Normalerweise gibt es Vorwarnung"

Das Safety-Car durchkreuzte Kelvin van der Lindes Taktik: Wieso Abt die Rennleitung kritisiert, sich zu späten Stopps gezwungen sieht und warum es keine Slowzone gab

Das Safety-Car wurde beim DTM-Samstagsrennen in Assen zum Spielverderber für Abt-Audi-Pilot Kelvin van der Linde, der am Ende nur Zwölfter wurde und die Führung in der Meisterschaft verlor. Nach dem Start von Platz acht pokerte er mit einem langen ersten Stint, ehe die Rennleitung in der 15. Runde wegen Trümmern auf der Strecke das Rennen neutralisierte. Eine Entscheidung, die beim Abt-Team für Unmut sorgte.

"Das Safety-Car kam zum falschen Zeitpunkt - und ich war ziemlich überrascht", sagt Abt-Sportdirektor Thomas Biermaier im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Normalerweise gab es in der Vergangenheit immer eine Vorwarnung, wenn Wrackteile auf der Strecke waren, damit man die Möglichkeit zum Boxenstopp hat. Das wäre dann für alle fair, aber das ist heute nicht passiert."

Und auch Kelvin van der Linde schlägt in die gleiche Kerbe: "Eine Warnung wäre immer gut, aber das ist eben Racing."

Abt-Team trauert Podestplatz für van der Linde nach

Biermaier ist der Meinung, dass seinem Schützling durch das Pech ein Podestplatz entgangen ist, denn der Abt-Audi-Pilot lag vor den Stopps auf Platz fünf und fuhr bis zur Safety-Car-Phase an der Spitze starke Rundenzeiten.

"Wir waren virtuell bereits auf Höhe mit Philip Ellis, waren aber schneller. Es war also unser Ziel, ihn virtuell zu überholen, nach drei, vier Runden zu stoppen und dann mit frischeren Reifen Lawson, Bortolotti und Götz zu attackieren."

Biermaier: "Schwierig, gegen Safety-Car zu argumentieren"

Doch stattdessen schickte Rennleiter Niels Wittich das Safety-Car auf die Strecke, weil an unterschiedlichen Stellen der Strecke Gefahr drohte. Ein Poller hatte sich gelöst, während an einer anderen Stelle ein Metallteller, der einen Poller fixieren sollte, auf der Strecke lag. "Es ist schade, dass es wegen Wrackteilen ein Safety-Car gibt", hadert van der Linde.

 

Biermaier hat für die Entscheidung zwar Verständnis, zeigt sich aber mit der Handhabung unzufrieden. "Der Rennleiter sagt, dass es sich um Sicherheitsgründe handelt - und da ist es schwierig, dagegen zu argumentieren", so der Abt-Sportdirektor. "Da kann man ganz klar ein Safety-Car auf die Strecke schicken. Eine Vorwarnung wäre aber fair gewesen, nicht nur für uns, sondern auch für die anderen Jungs, die ihren Stopp noch vor sich hatten."

Slowzones nicht mehr Teil des Reglements

Aber wäre es nicht auch möglich gewesen, das Problem mit einer Slowzone zu lösen? Tatsächlich gab es die Debatte bereits 2019, als nach der Einführung der Turbomotoren immer wieder Defekte und Zwischenfälle für Safety-Car-Phasen sorgten - und die Ergebnisse auf den Kopf stellten.

Schon damals gab es die Forderung nach mehr Slowzones, weil dadurch das Rennen punktuell in einer Gefahrenzone mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung neutralisiert werden kann. Doch dieses Element kam kaum zur Anwendung, weil sich DTM-Boss Gerhard Berger mehr Spannung durch die Safety-Car-Restarts wünschte.

Kelvin van der Linde

Trügerische Führung: Nach dem Safety-Car-Restart liegt das Abt-Duo voran

Foto: ABT Sportsline

Interessant ist, dass das Element Slowzone inzwischen komplett aus dem DTM-Reglement gestrichen wurde, während es im Vorjahr noch zu finden war. 2019 hatte der damalige Rennleiter Sven Stoppe in Brands Hatch zum bislang letzten Mal in der DTM entschieden, statt einer Safety-Car-Phase auf eine Slowzone zu setzen. Meist setzte er aber auf die Strategie, die Teams vorzuwarnen und das Rennen erst dann zu neutralisieren, wenn alle die Chance zum Stopp hatten.

 

"Finde, dass auch Virtual-Safety-Car gut funktioniert"

Welche Lösung Biermaier bevorzugen würde? "Heute hat es uns getroffen, also ist es ein bisschen emotional", gibt Biermaier seine leichte Befangenheit zu. "Ich finde, dass auch das Virtual-Safety-Car in der Formel 1 ganz gut funktioniert. Wenn also ein kleines Teil auf der Strecke liegt, könnte jemand hinlaufen und es schnappen. Es ist aber immer schwierig, denn manchmal hat man Glück mit den Regeln und manchmal nicht."

Dass man mit dem langen ersten Stint bei van der Linde und seinem Teamkollegen Mike Rockenfeller riskieren würde, einem Safety-Car zum Opfer zu fallen, war den Entscheidungsträgern bei Abt schon im Vorfeld klar. "Das ist immer ein Risiko, und damit muss man rechnen", bestätigt van der Linde.

Nachteil bei Stopps: Abt sieht sich zu Risiko gezwungen

Aber warum ging man dieses Risiko ein, zumal van der Linde in der Meisterschaft viel zu verlieren hat? "Ich will mich nicht beschweren, aber wir haben immer noch diesen Nachteil bei den Boxenstopps, wenn alle in den Runden fünf, sechs und sieben hereinkommen", verweist Biermaier auf den bereits die gesamte Saison tobenden Streit um die beim Ferrari und beim Mercedes-AMG mögliche Choreographie.

"Wir müssen also länger fahren und einen Vorsprung herausfahren, damit wir bei den Boxenstopps trotz ihres Vorteils von 1,5 Sekunden vor ihnen bleiben können", stellt der Abt-Sportdirektor klar.

Doch wie geht die Abt-Truppe jetzt damit um, dass van der Linde, der ab dem zweiten Rennen in Monza die Meisterschaft angeführt hatte, nun hinter AF-Corse-Pilot Liam Lawson zurückfiel und mit acht Zählern Rückstand punktegleich mit Marco Wittmann Zweiter ist?

"Wir müssen kämpfen, denn es stehen noch fünf Rennen aus", so van der Linde. "Und es ist sehr eng in den Top 4. Jetzt sind wir die Underdogs und haben keinen Druck mehr. Wir können jetzt nur gewinnen", gibt sich der 25-Jährige kämpferisch.

Mit Bildmaterial von ABT Sportsline.

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