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"Als wüsste er genau, was passiert": AF-Corse-Sportchef erklärt Loeb-Traumstarts

AF-Corse-Sportdirektor Ron Reichert schwärmt von Sebastien Loebs Traumstarts beim DTM-Auftakt in Portimao und gibt Einblicke, wie der Quereinsteiger vorgeht

"Als wüsste er genau, was passiert": AF-Corse-Sportchef erklärt Loeb-Traumstarts

Nicht nur bei den DTM-Fahrerkollegen, sondern auch bei seinem AF-Corse-Team hat Sebastien Loeb in Portimao bleibenden Eindruck hinterlassen. Vor allem Sportdirektor Ron Reichert schwärmt: "Die Onboard-Kamera von Seb beim Neustart im ersten Rennen war das Video, das ich mir an diesem Wochenende am meisten angeschaut habe", offenbart er im Gespräch mit 'Motorsport.com'.

"Er hat dabei sechs oder sieben Positionen gut gemacht - und es ist einfach unfassbar, was für ein Gefühl er hat", so Reichert über seinen Piloten, der in einer Runde von Platz 21 auf Rang 13 nach vorne kam.

Was den AF-Corse-Manager so beeindruckte? "Er hat nicht den Start antizipiert, sondern, was vor ihm auf der Strecke passiert, wo die anderen Autos sich hinbewegen, wer vielleicht Kontakt hat", erklärt er. "Er ist so gefahren, als wüsste er genau, was passiert."

Reichert über Loebs Intuition: "Weiß genau, wo er hinmuss"

In unserem exklusiven Video, das als Teil eines ausführlichen Features über Loebs DTM-Gastspiel im AF-Corse-Ferrari auf dem YouTube-Kanal von Motorsport-Total.com erschienen ist, erzählt der 48-jährige übrigens, wie er den Start selbst erlebt hat. Und wieso er mit seiner Leistung nur bedingt zufrieden war. Aber hat Reichert eine Erklärung für Loebs spezielles Talent bei den Starts? Konzentriert sich der Franzose vielleicht gar nicht so sehr auf die Startampel?

"Er schaut natürlich auf die Ampel, denn erst dann darf man ausscheren und überholen", so Reichert. "Es ist aber nicht so, dass er davor seinen eigenen Plan hat." Stattdessen verlasse er sich auf seinen Instinkt und könne "intuitiv" vorausahnen, "was als nächstes zwischen den Autos vor ihm passiert. Er weiß genau, wo er hin muss, um bestmöglich aus der Nummer herauszukommen."

"Jeder spielt da ein wenig: Gas-Bremse-Gas-Bremse"

Das ringt dem ehemaligen WRT-Teammanager auch deshalb so viel Respekt ab, weil Loeb kaum Erfahrung mit den DTM-Formation-Starts nach Indianapolis-Vorbild hat.

"Das war das erste Mal in seinem Leben, dass er so einen DTM-Start gemacht hat", weiß Reichert. "Und es ist nicht einfach, das bei dieser Geschwindigkeit zu managen, denn da passiert schon sehr viel um einen herum. Jeder spielt da ein wenig: Gas-Bremse-Gas-Bremse. Er hat das beeindruckend gemacht und hatte keinen Schaden an seinem Auto. Das war nicht bei allen so."

Pech beim zweiten Start: "Unfall richtig vorausgesehen"

Beinahe hätte es aber beim Start zum zweiten Rennen gekracht, doch auch da bewies Loeb - so Reichert - enorme Übersicht. "Wir haben vorher gesprochen, dass wir bei der Gruppe vor ihm mit vier bis fünf Autos eine große Chance sehen, dass es irgendwo knallt", gibt der erst 30-jährige Sportdirektor interessante Einblicke.

"Und wieder hatte er genau den richtigen Riecher und ist nach innen gezogen. Er wollte vorbei, wurde dann aber leider in die Mauer gedrückt. Es gab keine Berührung, denn er ist clever genug, zu sagen: 'Das ist die erste Kurve und die erste Gerade. Ich muss mir jetzt nicht beweisen, dass ich es vorbeischaffe.'"

Wäre das Manöver aufgegangen, hätte Loeb laut Reichert erneut "sechs oder sieben Plätze gutgemacht. Die Linie war genau richtig und er hatte den Unfall richtig vorhergesehen. Wäre er durchgekommen, wäre er innen an allen vorbeigefahren und hätte sich irgendwo auf Platz elf oder zwölf eingereiht."

Reichert über Loebs Fortschritte: "Mit sich unzufrieden"

Worauf Reichert diese Gabe zurückführt? "Er hat ein unfassbar gutes Gefühl, weil er auf Jahrzehnte an Motorsport-Erfahrung zurückblickt", meint Reichert. "Er ist in sämtlichen Kategorien alles gefahren. Und man sieht einfach, dass er ein Vollblut-Rennfahrer ist."

Wie Reichert Loebs Fortschritte im GT3-Auto einschätzt? "Bei ihm hat im Prinzip jeden Tag etwas Neues geklickt, was auch daran liegt, dass er ein Beißer ist", sagt der Sportdirektor. Ein Highlight war mit Sicherheit auch das erste Qualifying, als der Elsässer, der vor neun Jahren das letzte Mal GT3 fuhr, nur sieben Zehntel Rückstand auf die Pole hatte.

"Es hat ihm im ersten Qualifying geholfen, dass jeder zwei neue Sätze fährt", erklärt Reichert. "Die Rundenzeit auf dem ersten Satz war nicht so toll, aber er hat dadurch gelernt, was er beim zweiten Satz machen muss, damit die Reifentemperatur passt. Er konnte ihn dahin bringen."

Da die Fahrer in der Regel am Sonntag nur noch einen frischen Satz Michelins übrig haben, konnte Loeb das Kunststück nicht wiederholen. Zudem machte er in seiner Runde einen Fehler. "Er war mit sich selbst sehr unzufrieden, aber das zeigt nur, dass er es nicht nur zum Spaß macht."

Mit Bildmaterial von Red Bull/Julian Kroehl.

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