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"Laptop hatte keine Ladung": So gelang Rast Spa-Wende

Wie es Rene Rast nach dem Pannenauftakt am Samstag gelang, am Sonntag einen beeindruckenden Sieg einzufahren, obwohl beim Daten-Laptop der Strom ausging

Wer hätte das gedacht? Am Samstag war Rene Rast noch der Audi-Werkspilot, der die größten Schwierigkeiten mit den Reifen hatte. Nach Platz fünf und zwei Stopps malte er auch für Sonntag ein düsteres Bild, weil er für Qualifying und Rennen nur noch zwei Reifensätze übrig hatte.

Doch am Sonntag präsentierte sich der Titelverteidiger wie ausgewechselt: Er fuhr Pole-Position, hatte die Reifen plötzlich im Griff und sicherte sich mit einem cleveren Manöver gegen seinen Audi-Rivalen Nico Müller in der letzten Runde den Sieg.

Wie war diese Wende möglich? "Ich habe am Abend natürlich meinen Laptop mit ins Hotelzimmer genommen und habe jede Runde von mir selbst und von den anderen Audi-Fahrern analysiert", verrät er. "Ich bin also Runde für Runde durchgegangen, um zu sehen, was abgelaufen ist."

Frühaufsteher Rast vor verschlossenem Transporter

Viel Schlaf gab es nicht, denn Rast war mit der Ausbeute der Samstagnacht noch nicht zufrieden: "Am Sonntagmorgen war ich dann der erste an der Strecke. Ich hielt mich in der Box auf. Weil dann aber die Batterie meines Laptops leer war, wollte ich zum Renntransporter gehen, um ein Ladegerät zu holen."

Der Versuch blieb ohne Erfolg: "Der Renntransporter war noch verschlossen, weil es so früh am Morgen war. So musste ich also warten, bis meine Mechaniker den Transporter aufschließen. Erst dann konnte ich meinen Laptop aufladen und meine Analyse fortsetzen."

Set-up-Durchbruch: Geheimniskrämerei bei Audi

Doch welche Aktionen setzten Rast und seine Rosberg-Audi-Mannschaft nach der nächtlichen Fehleranalyse? "Zunächst einmal haben wir die Abstimmung verändert", sagt er. "Gestern [Samstag] ging mein Auto ein bisschen zu aggressiv mit den Reifen um. Das haben wir angepasst."

Dabei dürfte auch den Ingenieuren ein Licht aufgegangen sein, wie Audi-Sportchef Dieter Gass am Sonntagmorgen andeutete. "Wir haben jetzt ein ziemliches klares Bild, was da gestern passiert ist. Wir haben gesehen, dass es große Unterschiede zwischen unseren Fahrern gibt. Nicht nur zwischen Jamie und Rene, sondern auch zwischen anderen Fahrern."

Dennoch wollte er das Geheimnis nicht lüften: "Was wir da gefunden haben, ist ein Element, das sich ganz klar auf die Performance auswirkt. Daher kann ich das nicht preisgeben."

Neue Reifentaktik und niedrigere Temperaturen

Im Audi-Lager war man am Sonntagmorgen der festen Überzeugung, dass gebrauchte Reifen für weniger Abbau sorgen würden als frische Reifensätze - ein Glück für Rast, der somit trotz seiner zwei Stopps am Samstag keinen Reifennachteil mehr hatte.

Hat sich die Erkenntnis im Rennen bewahrheitet? "Wir sind uns noch nicht ganz sicher, welchen Unterschied es macht, ob man einen angefahrenen oder einen neuen Reifen verwendet", antwortet Rast. "Ich musste aber zwangsläufig auf zwei Sätze zurückgreifen, die ich schon benutzt hatte. Hinzu kam noch, dass das Wetter anders war. Die Strecke war rund acht bis zehn Grad [Celsius] kühler als am Samstag. Deshalb sind natürlich auch die Reifen nicht so heiß geworden."

So passte Rast seinen Fahrstil an

Dafür dürfte Rast auch mit der Anpassung seines Fahrstils gesorgt haben, die er am Sonntag vornahm. "Wir haben festgestellt, dass meine Hinterreifen im Vergleich zu denen von Nico stärker überhitzten", erklärt er. "Grundsätzlich gibt es natürlich unterschiedliche Fahrstile, mit denen man eine Kurve bewältigen kann. Entweder man nimmt viel Tempo mit in die Kurve hinein und ist am Kurvenausgang etwas langsamer. Oder man fährt ein bisschen langsamer hinein, ist dafür aber am Ausgang der Kurve etwas schneller."

Und je nachdem, für welche der beiden Herangehensweisen man sich entscheide, "hat das Einfluss darauf, wie stark die Vorder- und die Hinterreifen beansprucht werden. Aber natürlich muss es auch für einen selbst als Fahrer funktionieren. Ich habe also einfach meinen Fahrstil ein bisschen verändert. Wir sprechen hier nicht von einem riesigen Unterschied. Vielmehr sind es Kleinigkeiten, die aber in der Summe einen großen Unterschied bewirken."

Denn der RS 5 fühlte sich für Rast endlich wieder wie das Auto an, "das ich gewohnt bin vom letzten Jahr". Dass er am Ende den Siegerpokal zerbrach, sieht er daher gelassen: "Ich habe ihn hochgehoben. Dann ist irgendwas abgebrochen und jetzt ist er hinüber. Da kann man nichts machen. Ich glaube, Scherben bringen Glück", schmunzelt er.

Rast beurteilt Wochenende: Drei von fünf Sternen

Wie Rast abschließend sein Auftakt-Wochenende in den Ardennen, das er mit sieben Punkten Rückstand auf DTM-Leader Nico Müller verlässt, beurteilt? "Insgesamt würde ich dem Wochenende drei von fünf Sternen geben. Es war kein sehr gutes Wochenende, aber am Sonntag lief es nahezu perfekt, und wir haben gewonnen." Der Samstag sei hingegen "ein sehr schlechter Tag" gewesen.

Am Ende überwiege für den Rosberg-Audi-Piloten das Positive: "Das Gute ist, dass wir die Probleme analysiert haben und herausgefunden haben, was nicht funktioniert hat. Das haben wir verändert und das hat sich ausgezahlt. Deshalb würde ich sagen, dass der heutige Tag nicht nur aufgrund des Sieges, sondern vor allem auch aufgrund der Erkenntnis, wie wir mit Nico mithalten können, ein sehr Guter war."

Mit Bildmaterial von Audi.

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