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AMG reagiert auf Teamtaktik-Vorwürfe: "Ellis hat sein Rennen nicht geopfert"

AMG-Kundensport-Koordinator Thomas Jäger wehrt sich gegen Kelvin van der Lindes Vorwurf, man habe Philip Ellis als Prellbock gegen ihn genutzt, und erklärt die Taktik

Wurde DTM-Leader Kelvin van der Linde beim Sonntagsrennen in Zolder Opfer einer Mercedes-AMG-Teamtaktik? "Aktuell fahren in der Meisterschaft sieben Mercedes gegen einen Audi", warf der Abt-Audi-Pilot bei 'ran.de' den Rivalen vor, nachdem er nach seinem Boxenstopp nicht an Winward-Mercedes-Pilot Philip Ellis vorbeigekommen war. "Cooles Spiel, finde ich."

Tatsächlich zögerte der Schweizer, der mit der Entscheidung wegen einer Durchfahrtstrafe nichts zu tun hatte, seinen Stopp bis fünf Runden vor Schluss hinaus. Und sorgte dafür, dass van der Linde nicht unter die Top 5 kam, sondern nur Achter wurde. Aber wie reagiert man bei Mercedes-AMG auf die Vorwürfe?

"Philip hat sein Rennen für niemanden geopfert", wehrt sich Mercedes-AMG-Kundensport-Koordinator Thomas Jäger im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Wir haben nicht dafür gesorgt, dass er sich vor Kelvin breit macht. Das ist nicht unsere Art und dafür sind wir Sportsmänner genug. Außerdem wäre das keine Hersteller-, sondern eine Teamentscheidung."

AMG-Koordinator Jäger: Ellis wollte Reifen sparen

In Wahrheit habe es aber einen völlig anderen Grund gegeben, warum Ellis seinen Boxenstopp erst kurz vor Rennende absolvierte. "Da geht es wirklich darum - und das haben wir auch bei anderen Rennen und bei Autos, die früh ein Problem hatten, immer gesehen -, dass du bis zum Ende fährst, damit du dann noch einen guten Satz Reifen für das nächste Event hast."

Damit spielt Jäger auf die Regelung an, dass die DTM-Teams dieses Jahr im Freitag-Training nur noch die sogenannten Carryover-Reifen vom vorangegangen Wochenende haben, ehe sie am Samstag drei frische Sätze pro Fahrzeug für die zwei Renntage erhalten. Daher sei es "wichtig, Reifen zu sparen, wenn dein Rennen kaputt ist, um dann im Freien Training vernünftiges Material zu haben. das ist der einzige Grund - und sonst gar keiner."

Warum sich Winward-Crew früh für Ellis bereitmachte

Philip Ellis

Beim Start räumte Philip Ellis (links unten) Markenkollege Vincent Abril ab

Foto: DTM

Interessant ist aber, dass Ellis' Boxencrew schon früh in der Boxengasse bereit war, um den Schweizer mit neuen Reifen auszustatten und eine von ihm berichtete Beschädigung nach dem Startcrash zu reparieren (was übrigens zur Strafe für Teamkollege Lucas Auer führen sollte.

Doch der Schaden erwies sich als nicht so schlimm und der Stopp wurde abgeblasen. Der Grund? "In dem Moment, als sie ihn reinholen wollten, wurde die Durchfahrtsstrafe bestätigt", erklärt Jäger. "Und dann haben sie geswitcht auf den späten Stopp."

Ellis, für den durch den 18. Startplatz ohnehin eine Strategie mit einem späten Stopp mehr Sinn ergeben hätte, um nicht ständig im Verkehr zu stecken, hatte durch die Strafe keine Chance mehr auf ein gutes Ergebnis. Dass er gegen van der Linde nicht nachgab, ist aus seiner Perspektive nachvollziehbar, denn der Schweizer liegt aktuell als zweitbester AMG-Mercedes-Pilot auf Platz fünf in der Meisterschaft.

Jeder Punkt, den er DTM-Leader van der Linde abnehmen kann, könnte sich auch für ihn in einem potenziellen Titelkampf bezahlt machen. Fuhr er dabei absichtlich langsamer, um den Abt-Audi-Rivalen zu bremsen, wie von Kelvin van der Linde vermutet?

Fuhr Ellis absichtlich langsamer?

Das ist schwer zu sagen. Die Rundenzeiten von Ellis, der die Kampfgruppe mit van der Linde, Mike Rockenfeller, Esteban Muth, Maximilian Buhk, Daniel Juncadella und Esmee Hawkey anführte, bewegten sich meist im hohen 1:28er-Bereich, während Marco Wittmann an der Spitze mit frischeren Michelin-Reifen niedrige 1:28er-Zeiten fuhr.

Nur zwischen Runde 19 und 24 stiegen die Zeiten auf über 1:29 an. In diesem Zeitraum verlor van der Linde auch die entscheidende Zeit, die es den Spätstoppern Nico Müller, Alex Albon und Sheldon van der Linde ermöglichte, sich per Undercut vor den Südafrikaner zu schieben. Das war Ellis mit Sicherheit nicht unrecht.

Doch er musste auch Kampflinie fahren und sich darum bemühen, gut aus den Kurven zu beschleunigen, um vorne zu bleiben. Auch das kostet Zeit.

Mit Bildmaterial von DTM.

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