Audis DTM-Zukunft: Müller verteidigt Formel E
Laut DTM-Boss Gerhard Berger würde Audi auf Emotion und Sportlichkeit verzichten, wenn man nur auf Formel E setzt: Vizemeister Nico Müller verteidigt die Elektroserie
DTM-Boss Gerhard Berger hat im Interview mit 'Motorsport.com' klargestellt, dass sich Audi mit einem Ausstieg aus der DTM keinen Gefallen tun würde. "Wenn man auf die DTM alleine zugunsten der Formel E verzichten würde, schwächt man womöglich seine Sportlichkeit - und schwächt damit auch den Bereich, in dem du die Emotion mitnimmst", so Berger.
"Denn das Thema Emotionalität, Leidenschaft ist bei der Formel E meiner Meinung nach momentan nur sehr begrenzt vermittelbar", warnt der 60-jährige Österreicher die Ingolstädter vor einem möglichen Rückzug. Die Elektroboliden seien "noch zu langsam und dadurch zu unspektakulär. Außerdem sind sie Formel-Fahrzeuge, wodurch der klare optische Bezug zum Serienmodell fehlt. Dann schränkst du die sportliche Basis einer Marke ein."
Nun reagiert Audis DTM-Vizemeister Nico Müller, der seit dieser Saison parallel dazu für das Dragon-Team in der Elektrorennserie startet, auf die Aussage des Vorsitzenden der DTM-Dachgesellschaft ITR.
Der langjährige Formel-1-Pilot Berger sei "ein Oldschool-Racer, der in einer anderen Generation aufgewachsen ist als wir", sagt der 28-jährige Schweizer. "Vielleicht hat er eine andere Vorstellung. Ich bin ganz fest der Meinung, dass es in der Formel E nicht an Emotion und an Leidenschaft für das Racing mangelt. Und ich finde, dass auch das Racing selbst spektakulär ist."
Die Rennen der lautlosen Formel-E-Boliden, die auf winkeligen Stadtkursen stattfinden, seien zwar "anders als das, mit dem wir alle aufgewachsen sind, aber sie sind in keiner Weise weniger spektakulär", sagt Müller. Die Formel E sei "sehr spannend, sehr intensiv und eine große Herausforderung für die Fahrer."
Sollte sich Audi tatsächlich dazu entschließen, nach der Saison 2020 nur noch auf die Formel E zu setzen und aus der DTM aussteigen, dann würde BMW als einziger Hersteller in der Traditionsserie übrigblieben. Das würde das sichere Aus bedeuten, wenn Berger keinen Ersatz findet.
Mit Bildmaterial von Audi AG.
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