Risikogebiet: DTM erwog Verlegung der Zolder-Rennen!
Vor einer Woche wurde Belgien als Risikogebiet eingestuft: Warum die DTM sogar eine Verlegung der Rennen in Betracht zog und welche Maßnahmen man nun setzt
Die stark ansteigenden Coronavirus-Infektionszahlen in Belgien und die Einstufung durch das auswärtige Amt in Deutschland als Risikogebiet haben nun auch Auswirkungen auf die zwei bevorstehenden Back-to-back-Wochenenden der DTM in Zolder: Die Rennen werden nun doch ohne Publikum stattfinden, obwohl man erst vor einer Woche bekanntgegeben hatte, dass 800 Zuschauer pro Tag erlaubt sind.
Laut Informationen von 'Motorsport.com' stand in den vergangenen Tagen bei der DTM-Dachorganisation ITR sogar eine Verlegung zur Diskussion, doch am Ende kam man zu dem Schluss, dass die Rennen unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen doch stattfinden können.
Was das genau bedeutet? Der Ticket-Vorverkauf wurde bereits am Montag gestoppt - die Kosten für die bereits verkauften Eintrittskarten werden rückerstattet. Die Ränge werden also leer bleiben. Da die Reisewarnung für "nicht notwendige, touristische Reisen" gilt, wird in Zolder nur das notwendigste DTM-Personal vor Ort sein. So sollen die Kontaktmöglichkeiten reduziert werden.
Absagen beim Rahmenprogramm, Mielke nicht vor Ort
Das geht so weit, dass selbst DTM-TV-Partner Sat.1 nur Reporter Andreas Killing nach Belgien schickt, während Kommentator Eddie Mielke, Experte Martin Tomczyk und Reporterin Andrea Kaiser aus dem Studio in Unterföhring bei München berichten. BMW verzichtet sogar auf Presseleute vor Ort, während von Audi eine Rumpftruppe in Zolder sein wird.
Doch damit nicht genug: Auch beim Rahmenprogramm gibt es Ausfälle. Während die DTM plangemäß über die Bühne gehen soll, hat die GTC-Race-Serie ihre Rennen bereits am Montag wegen "höherer Gewalt" abgesagt. Das gleiche gilt auch für die Tourenwagen-Classics. Nach aktuellem Stand wird also neben der DTM nur der Porsche-Carrera-Cup Benelux seine Rennen austragen.
Das hat auch mit den Umständen zu tun, denn wer nach Deutschland zurückkehrt, wird je nach Aufenthaltsdauer in Belgien und nach deutschem Bundesland einige Tage in Quarantäne verbringen müssen. Aus Sicherheitsgründen werden zahlreiche Mitglieder des DTM-Trosses daher in Deutschland untergebracht sein, schließlich ist die Rennstrecke nur 70 Kilometer von Aachen entfernt.
Wie die Fahrer mit dem Risiko umgehen
Viele Fahrer bleiben aber während der gesamten Zeit in Belgien, schließen treten Piloten wie Rene Rast, Nico Müller und Robin Frijns direkt nach den zwei DTM-Wochenenden in Zolder auch beim 24-Stunden-Klassiker von Spa-Francorchamps an.
Aber auch BMW-Pilot Jonathan Aberdein, der nicht in Spa fährt, stellte am Montag auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' klar: "Ich plane, an beiden Rennwochenenden und dazwischen in Belgien zu bleiben. Und ich fühle mich im Fahrerlager absolut sicher. Alle halten sich an das Infektionsschutzkonzept. "
So funktioniert das Infektionsschutz-Konzept
WRT-Audi-Pilot Ferdinand Habsburg stimmt seinem Kollegen zu und ergänzt: "Wir werden bei WRT immer wieder ordentlich durchgecheckt, um sicherzustellen, dass alle Corona-negativ sind und auf sichere Art und Weise miteinander arbeiten können. Alle tun, was sie können, damit wir weiter Rennen fahren können."
Um die Ansteckungsgefahr im Fahrerlager zu reduzieren, setzt die DTM auf ihr schon seit Saisonbeginn erprobtes Infektionsschutz-Konzept, das in Zusammenarbeit mit Formula Medicine erstellt wurde.
Das sieht vor, dass sich die sogenannten "Bubbles" möglichst wenig vermischen. Außerdem wird regelmäßig Fieber gemessen wird, um Symptome möglichst früh zu erkennen. Für potenzielle Verdachtsfälle gibt es Antikörper-Teststellen.
Mit Bildmaterial von LAT.
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