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"Bist am Ende des Feldes": Fallen DTM-Erfolgsgewichte nach einem Rennen?

DTM-Boss Gerhard Berger erklärt, warum die 2021 eingeführten Erfolgsgewichte zu viel Einfluss haben: Sogar ein streckenspezifischer Erfolgsballast ist ein Thema

Fallen die dieses Jahr in der DTM eingeführten Erfolgsgewichte nach nur einem Rennwochenende? Das ist durchaus denkbar, wie DTM-Boss Gerhard Berger klarstellt. "Wir haben gesagt, dass wir in den Rennen den Sieger mit 25, den Zweiten mit 18 und den Dritten mit 15 Kilogramm belasten wollen, damit es keine Seriensiege gibt", erklärt der der Österreicher in einem Videointerview auf dem YouTube-Kanal von Motorsport-Total.com.

Diese Kalkulation des Gewichtes habe man aber auf Basis von Balance-of-Performance-Berechnungen aus anderen Rennserien gemacht, in denen "drei oder vier Zehntel noch ein normaler Zeitunterschied" seien. Beim DTM-Qualifying am Sonntag in Monza lagen dann aber die Boliden aller fünf Marken in den Top 6 - und waren nur durch 0,248 Sekunden getrennt.

"Wenn du dann bei einem 25 Kilo einlädst, dann macht das noch einmal drei Zehntel aus - und er ist am Ende des Feldes", warnt Berger, dass die Gewichte zu großen Einfluss haben.

Einfluss der Gewichte wegen "traumhafter BoP" zu groß?

Das ist laut Berger vor allem auf die Arbeit der AVL zurückzuführen, die für die erste Balance of Performance (BoP) der DTM zuständig ist. Diese sei "traumhaft gelungen", schwärmt der Österreicher von seinem Partner.

Nicht nur an der Spitze sei es extrem eng gewesen, sondern auch "die ersten zehn Autos waren innerhalb von drei oder vier Zehntel - und 18 Autos in einer Sekunde. Da muss man AVL echt gratulieren. Das ist echt super."

"Ferrari und Mercedes mit zu viel Gewicht unterwegs"

Wie sich das Erfolgsgewicht auswirkt, mit dem die AVL übrigens gar nichts zu tun hat, zeigte sich beim Sonntagsrennen, als AF-Corse-Ferrari-Pilot Liam Lawson deutlich früher als die Konkurrenz bremsten musste und bis zur Kollision mit Esteban Muth mit stumpfen Waffen kämpfte.

Und auch die HRT-Mercedes-Piloten Maximilian Götz und Vincent Abril, die 15 beziehungsweise 18 Kilogramm ausfassten, kamen nicht über die Plätze zehn und elf hinaus. "Ich hatte ordentlich zu kämpfen mit dem Gewicht im Auto", klagte Götz.

"Diese Erfahrungswerte haben uns noch gefehlt", sagt Berger. "Das hat dazu geführt, dass der Ferrari und der Mercedes am Sonntag mit zu viel Gewicht unterwegs waren. Das haben wir aus dem ersten Rennen gelernt."

Berger will Fehler "sofort korrigieren"

Dass das nun bereits vor dem Lausitzring-Wochenende geändert wird, ist durchaus vorstellbar. "Wir müssen offen sein, wenn wir etwas falsch einschätzen, wenn es irgendwo einen Fehler gibt. Wir sind erst am Anfang dieser Erfahrung. Und da können wir keinen Fehler mitschleppen, damit wir das Gesicht nicht verlieren oder Farbe bekennen müssen. Sondern: Sofort korrigieren und schauen, dass wir das alles optimal für unsere Teams hinbekommen."

Laut ITR-Technikchef Michael Resl werde das Thema intern noch analysiert, Entscheidung sei noch keine gefallen. "Der erste Eindruck war aber, dass 25 Kilogramm für den Sieger des vergangenen Rennens viel sind", bestätigt auch er den Eindruck. "Das hat damit zu tun, dass die AVL sehr gute Arbeit geleistet hat, um diese Autos untereinander auszubalancieren. Deswegen machen 25 Kilogramm so einen Unterschied."

Man müsse aber noch untersuchen, ob Lawsons mangelndes Tempo ausschließlich auf die 30 Kilogramm zusätzlichen BoP-Ballast und die 25 Kilogramm Erfolgsgewicht zurückzuführen sei, oder ob es auch anderen Faktoren gegeben habe. "Und dann gibt es noch eine Analyse, ob 25-18-15 die richtigen Zahlen sind für unser BoP-Niveau", so der ITR-Technikchef.

Kommt streckenspezifischer Erfolgsballast?

All das werde über die AVL-Simulation erledigt werden, indem man zur Basis-BoP für den Lausitzring die Erfolgsgewichte hinzufügt und die virtuellen Bolidenmodelle dann ihre Runden drehen lässt. Sogar ein streckenspezifischer Erfolgsballast sei als Alternative zum aktuellen Modell vorstellbar. "Es ist aber noch zu früh, um das klar sagen zu können", relativiert Resl.

"Wir haben sehr gute Fahrer und wir haben eine große Bandbreite, wer gewinnen kann. Ist es fair? Ich bin nicht sicher. Ist es notwendig. Da bin ich auch nicht sicher. Wir denken aber sehr viel darüber nach und simulieren, wie wir das anpassen werden."

Einer, der sich eine komplette Abschaffung vorstellen könnte, ist Abt-Sportdirektor Thomas Biermaier. "Ich bin immer ein Freund davon, wenn wenig eingegriffen wird und das pure Racing herauskommt", sagt er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Wenn man eine gute BoP hat und 17 Autos am ersten Wochenende innerhalb von einer Sekunde liegen, dann kann man vielleicht im Detail noch viele Dinge verfeinern, aber die Basis stimmt schon mal."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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