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BMW nach Schlappe ratlos: Hat Audi beim Spa-Test geblufft?

Im Qualifying klar geschlagen, im Rennen chancenlos: Wie man sich bei BMW die Ohrfeige erklärt und wieso ausgerechnet "Reifenflüsterer" Wittmann unterging

Die Ratlosigkeit war den BMW-Verantwortlichen beim DTM-Auftakt in Sp-Francorchamps ins Gesicht geschrieben: 0,6 Sekunden Rückstand auf die Audi-Pole im Qualifying - und im Rennen war selbst Rene Rast, der zweimal stoppte, schneller als der beste BMW-Pilot Philipp Eng, der mit 36,424 Sekunden Rückstand auf Sieger Nico Müller auf Platz sechs ins Ziel kam.

Dabei hatte man nach dem Nürburgring-Test eigentlich damit gerechnet, dass die Münchner den Rückstand auf Audi aufgeholt haben.

"Wir sind definitiv überrascht", stellt Sheldon van der Linde, der im Qualifying auf Platz fünf bester BMW-Pilot war, klar. "Wir hatten erwartet, ein bisschen stärker und ein bisschen weiter vorne in der Startaufstellung zu sein. Die sechs Zehntel Rückstand auf Audi sind enttäuschend."

BMW-Pilot van der Linde deutet Audi-Bluff an

Aber ist dieser Rückstand auf Audi repräsentativ? Eine gute Frage, denn eigentlich hatte es nach dem Hersteller-Testtag im Juli so ausgesehen, dass die durch Augusto Farfus vertretenen Münchner auf dem Ardennenkurs sogar im Vorteil sind.

"Da kann jeder seine eigenen Schlüsse ziehen, aber ich glaube nicht, dass Audi beim Spa-Test 100-prozentig gepusht hat", glaubt van der Linde an einen Bluff im Audi-Lager. "Wir waren uns sicher, dass wir nicht eineinhalb Sekunden schneller sein würden, wie das beim Test mit Augusto und Benoit Treluyer der Fall war. Vielleicht hat das Audi clever gespielt, indem sie nicht alles gezeigt haben. Und dann sind sie hierhergekommen und haben uns im Qualifying deutlich hinter sich gelassen."

Van der Linde führt den Rückstand teilweise auch auf die Bedingungen und den Kurs selbst zurück: "Wir haben gesehen, dass Audi auf den Geraden sehr schnell ist. Und hier haben wir viele Geraden. Am Nürburgring hat es so ausgesehen, als wären wir sehr nah dran. Hier ist die Runde länger, also ist auch der Rückstand bei der Rundenzeit größer. Da ist man nie so nah dran wie bei einer Rundenzeit von 1:20 wie am Nürburgring."

Lag es am höheren Mindestreifendruck?

Auffällig war auch, dass die BMW-Piloten im Rennen früher mit den Reifen Probleme bekamen als Audi. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass der Mindest-Reifendruck, der normalerweise auf 1,25 bar festgelegt ist, dieses Wochenende von Hankook aus Sicherheitsgründen auf 1,45 bar erhöht wurde.

"Das ist eine der Ursachen, warum der Abbau der Reifen höher ist, speziell hier in Spa", erklärt BMW-Pilot Marco Wittmann, der nur Elfter wurde. "Diesen Wert hat man aber vorgeschrieben, um auf Nummer sicherzugehen und strukturelle Schäden des Reifens - speziell in der Eau Rouge - zu verhindern."

 

Der zweimalige DTM-Champion schließt einen Zusammenhang nicht aus. "Es könnte sein, aber das ist eine schwierige Frage. Wir fahren nie in Spa. Wenn wir auf einer anderen Strecke wie Zolder oder Assen fahren würden und jetzt diese hohen Reifendrücke hätten, dann würden wir wahrscheinlich klarer sehen. Ich weiß nicht, ob es nur am Druck liegt, oder ob es einfach streckenspezifisch ist, dass der Audi hier besser ist."

 

Warum "Reifenflüsterer" Wittmann unter die Räder kam

Dass ausgerechnet der "Reifenflüsterer" aus Fürth dermaßen unter die Räder gekommen ist, hat aber noch einen anderen Grund, der inzwischen geklärt scheint. "Der erste Stint war ziemlich gut, ich hatte ein ordentliches Tempo, speziell im Vergleich zu meinen BMW-Kollegen", erklärt Wittmann. "Der zweite Stint war dann das Gegenteil. Wir sind im zweiten Stint andere Reifen gefahren, was dann vermutlich dazu geführt hat, dass wir diesen extremen Abbau hatten."

Tatsächlich setzte die RMG-BMW-Truppe bei Wittmann und Glock, der am Ende Achter wurde, im zweiten Stint auf angefahrene Slicks. "Man kann entweder die gebrauchten Reifen aus dem Qualifying nehmen oder einen frischen Satz. Oder man verwendet Reifen, die wir im ersten Training anfahren. Das haben sowohl Timo als auch ich heute gemacht. Und wir beide hatten im Vergleich zu unseren BMW-Kollegen einen hohen Abbau."

BMW-Sportchef Marquardt: "Können einiges besser machen"

Der Poker zahlte sich nicht aus: "Ich war lange auf Platz sechs, was ganz okay war. Und am Ende war ich außerhalb der Punkte." Dass BMW etwas probieren musste, war auch den mäßigen Startpositionen geschuldet.

"Wir haben im Rennen versucht, aus unserer nicht optimalen Qualifying-Performance bestes Kapital zu schlagen", erklärt BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt die Strategie. Das sei aber nur bei Eng und Lucas Auer, der beim DTM-Comeback auf Platz sieben fuhr, aufgegangen.

"Bei Philipp und bei Lucas hat man gesehen, dass es im Rennen auch noch ordentlich nach vorne gehen kann, wenn man die Reifen richtig managt. Das hat nicht bei allen Autos so funktioniert. Da können wir sicher noch einiges besser machen."

Mit Bildmaterial von ITR.

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