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BMW-Nachzügler kostet Müller fast Sieg: "Absicht?"

Wie ein falscher Knopfdruck von BMW-Nachzügler Jonathan Aberdein Audi-Pilot Nico Müller beinahe den Sieg kostete - und den Münchnern zum Triumph verholfen hätte

Nico Müller ist nach dem Sieg beim Samstagrennen auf der Lausitzring-Sprintstrecke der Mann der Stunde in der DTM. Doch ausgerechnet ein BMW-Nachzügler sorgte 15 Runden vor Schluss dafür, dass der Abt-Audi-Pilot doch noch um seinen Triumph bangen musste. "Ich weiß nicht, ob Jonathan Aberdein das mit Absicht gemacht hat", schimpft Müller nach dem Rennen über Funk.

"Ich bin nicht der, der irgendjemandem etwas unterstellen will. Aber offenbar hat er als Missgeschick den Pit-Limiter erwischt anstatt die Slow-Zone. Der ist da mit 50 rumgeeiert! Das hat mich ein bisschen aufgeregt und abgelenkt."

Der Ärger des DTM-Leaders, der nun in der Meisterschaft schon 37 Punkte Vorsprung auf Verfolger Robin Frijns hat, ist nachvollziehbar. Denn als die Rennleitung in Runde 38 wegen der Bergung von Loic Duvals defektem RS 5 eine Slow-Zone ausrief, lag Müller 7,2 Sekunden vor BMW-Verfolger Sheldon van der Linde. Danach nur noch 1,4 Sekunden.

"Oh Shit, das wird hart": Müller bangte um sicheren Sieg

"Der große Vorsprung, den ich mir nach dem Boxenstopp herausfahren konnte, war damit weg", erklärt Müller. "Da ich außerdem wusste, dass die Jungs hinter mir für den Rest des Rennens noch DRS und Push-to-pass hatten, bin ich ehrlich gesagt ein wenig ins Schwitzen geraten. Ich dachte mir: Oh Shit, das wird jetzt hart. Denn wir haben ja gestern schon gesehen, wie stark die BMW hier auf dem Lausitzring sind. Und Sheldon hat mich wirklich unter Druck gesetzt."

Am Ende rettete Müller einen Vorsprung von 2,870 Sekunden ins Ziel, weil van der Linde irgendwann sein Pulver verschossen hatte.

Falscher Knopf: Aberdein wird für Müller zur Bremse

Doch wie konnte es passieren, dass Aberdein tatsächlich im Bummeltempo seinen südafrikanischen Landsmann van der Linde ins Rennen um den Sieg zurückbrachte? "Es war mein Fehler", gesteht Aberdein, der von der Rennleitung eine 30-Sekunden-Strafe erhielt und auf den letzten Platz zurückfiel.

 

 

"Die Slow-Zone wurde sehr spät ausgerufen, als ich bereits die erste Kurve angebremst habe. Ich habe dann in all der Konfusion aus Versehen den Knopf für das Speedlimit anstatt den für die Slow-Zone gedrückt. Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich begriffen habe, dass ich nicht 80, sondern 50 fahre."

 

Warum ihn das Team, das in der Slow-Zone mit dem Fahrer sprechen darf, nichts über seinen Irrtum aufgeklärt habe? "Sie haben keine Informationen, in welcher Geschwindigkeit ich gerade fahre", antwortet Aberdein.

Van der Linde hatte den Sieg im Visier

BMW-Pilot van der Linde traute in Runde 28 seinen Augen nicht, als sich der Sechs-Sekunden-Rückstand auf Leader Müller plötzlich in Luft aufgelöst hatte. "Ich wusste nicht so recht, was da vor sich geht", gibt er zu. "Bis dahin fuhr ich mein eigenes Rennen, aber nach der Slow-Zone war ich plötzlich dran an Nico. Und sogar der Sieg schien greifbar."

Der Youngster, der noch nie auf dem Podest gestanden war, sah sich in einer guten Position, um Müller die 25 Punkte zu entreißen. "Ich wusste, dass ich das Tempo habe - und ich hatte DRS und Push-to-pass", sagt er. "Ich habe dann aber zu stark gepusht, um die Lücke zu schließen. Und in den letzten zwei Runden waren meine Reifen am Ende. Im Nachhinein hätte ich ihn wohl kaum schlagen können, denn er war heute fehlerlos."

Dass die Rennleitung statt des in der DTM sonst üblichen Safety-Cars - wie vor einem Jahr in Brands Hatch - auf eine Slow-Zone setzte, hält er für richtig. "Das war mehr als überraschend, als ich das über Funk erfuhr, aber es war eine richtige Entscheidung. Das Safety-Car hätte das Feld ziemlich durchgemischt."

Warum Müller so stark war

So aber setzte sich am Ende doch Müller durch, der derzeit kaum zu schlagen scheint. "Seine Leistung war wirklich herausragend", erhält er viel Lob von Audi-Sportchef Dieter Gass. "Das einzige, was in bremsen konnte, war heute die Slow-Zone. Es war etwas ärgerlich, dass er da so viel Zeit verloren hat. Er ist aber cool geblieben, hat das Tempo gehalten. Und er war mit Abstand der schnellste Mann auf der Strecke. Er verdient den Sieg."

 

Zumal der Schweizer ähnlich wie der strauchelnde Rene Rast und Teamkollege Robin Frijns durch das Formel-E-Sixpack derzeit ein echtes Mammutprogramm absolviert. "Dieser Sieg fühlt sich so gut an, weil die Vorbereitung ungewöhnlich war", offenbart der Schweizer.

 

"Wir haben ein paar sehr harte Wochen hinter uns. Jetzt hierher zu kommen und zu sagen, dass ich zu 100 Prozent fit bin, wäre eine Lüge. Aber ich habe ein Team, das mir genau gesagt hat, worauf ich mich konzentrieren muss und mir alles andere abgenommen hat. Das war wichtig. Sie haben einen großen Anteil an dieser tollen Performance."

Und auch seiner hochschwangeren Freundin Victoria Paschold gebührt ein großer Dank. "Sie hat das zuhause so im Griff, dass ich mich voll auf meinen Job konzentrieren kann, ohne dass ich mir irgendwelche Sorgen machen muss", frohlockt Müller. "Das hilft auf jeden Fall. Vielen Dank dafür, Baby!"

Mit Bildmaterial von Audi.

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